RPG: Midnight Valentine

das Eingangsposting lautete :

Sommer, Sonne, Sonnenschein, Amerika. Dies alles zeigte sich gerade zu dieser Jahreszeit im ganzen Land. Bands kamen und gingen und doch würde es schon bald wieder neue geben, auch wenn es vielleicht nicht die beste Jahreszeit zum Start in ein neues Bandleben war. Die Straßen waren mehr als nur überfüllt und überall schafften es die großen Händler durch den Verkauf von Wasser allein, neue Rekorde aufzustellen.

*

Gerade jetzt hielten Jayden und Noah die beiden ex-Mitglieder einer eher unbekannten Band, ein kleines Casting ab. Auf der suche nach einem neuen Sänger oder einer neuen Sängerin und noch einer Person die das Bass hinzusteuerte, waren sie schon den ganzen Tag, doch bis jetzt war bis auf ein paar wenige noch niemand in die engere Auswahl gekommen.
Gerade waren die letzten 5 Teilnehmer an der Reihe, aber langsam wurde es für die beiden auch mehr als nur anstrengend, denn immerhin hatten sie in letzter Zeit schon über 1000 Teilnehmer für ihr Casting angesehen und dies war doch etwas, was einem schnell die Nerven rauben konnte, besonders an einem so warmen Tag.

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Mein silbernes Haar noch einmal richtig legend, schaute ich aus dem Augenwinkel heraus zu meinem schwarzweißen Bass. Ich wusste nicht, ob ich eine große Chance hatte weiterzukommen, aber ich wollte es immerhin versuchen, da es sonst für mich hieß: Ab in die Medizin, und ehrlich gesagt war mir die Musik sehr viel lieber, auch wenn dies ebenso eine harte Arbeit darstellte. Anschließend zog ich noch einmal mein Shirt zurecht [Alltag:nr. 8]
Neugierig musterte ich danach die anderen Teilnehmer und fragte mich wer von ihnen wohl eine Chance hatte, da man das doch wirklich schwer einschätzen konnte, auch wenn es nicht meine Aufgabe war.
...

Das kalte Wasser ließ mich sofort aufwachen, auch wenn ich mir dabei einen kleinen Schrei verkneifen musste, als einzige Tropfen bereits meinen Körper berührt hatten.
Mit einem Handtuch umgebunden verließ ich die Duschkabine und schritt durch den Flur wieder auf mein Zimmer und dort auf den Kleiderschrank zu. Dort kramte ich eine rote Hose und ein schwarzes 'Hemd, sowie eine Weste in der gleichen Farbe hervor.[Alltag 2]
Noch immer ein wenig vor Kälte zitternd, hüllte ich mich in den angenehmen Stoff und schritt sogleich wieder ins Badezimmer um mir mein Make up wieder aufzutragen.

*

Nach einem kleinen Frühstück, ein Obstsalat, verließ ich meine Wohnung, noch mit einer dünnen schwarzen Jacke und mit meinen angezogenen Schwarzen Stiefeln.
Auf dem Weg zu dem kleinen Teeladen, beschäftigte auch mich noch immer der morgige Tag.
...

Es Zischte als ich die Ei-Salz-Kräuer-Mischung in die Pfanne kippte und schnell drehte ich die Hitze ab. Einmal wenden und fertig war das leckere Omelette! Zufrieden mit dem goldbraunen Frühstück schnitt ich noch zwei Scheiben Brot vom Laib und setzten mich anschließend mit einem dampfenden Teller auf das Sofa im Wohnzimmer. Natürlich hatte ich auch einen Esstisch, aber ich fand die Couch einfach viel gemütlicher.
Auf dem EI herumkauend suchte ich innerlich mein Archiv nach einem geeigneten Song ab. Es gab so viele schöne Lieder, doch bei jeden stand ein kleines Aber am Rand. Und ich wollte unbedingt das beste Lied haben, ohne aber.

Fertig mit dem Frühstück, stellte ich meinen Teller in die Spülmaschine in der Küche und suchte nun suchte ich nach meinem Hauschlüssel. Ich fand ihn auf dem Fußboden, unterhalb eines Stuhles, keine Ahnung wie der da hinkam. Schnell verstaute ich ihn in meiner Tasche und begab mich dann nach draußen. Jetzt war arbeiten angesagt!

Schon von außen begrüßte mich das Grün unseres Logos, eine grüne Tasse aus der Dampf aufzusteigen schien. Der Laden war ebenfalls noch zugeschlossen, dies war er jedoch nur, da meine Chefin eigentlich niemals anwesend war und ich so den lieben langen Tag mich allein hier aufhielt. Ich sortierte neue Sorten ein, oder füllte leere Regale auf. Ich beriet Kunden und putzte ein Teeservice nach dem anderen.
Ich schloss schlussendlich die Eingangstür auf und drehte das Schild darin auf geöffnet, bevor ich meine Tasche erst einmal hinter in einen kleinen Aufenthaltsraum brachte. Ich verdiente hier nicht viel, aber es bereitete mir Freude und gut leben konnte ich davon auch noch, auch wenn ich mir sehr selten wirklich neues zulegen konnte.
Zumal der größte Teil meiner Kleidung von mir selbst genäht worden war, auch wenn ich dies nicht gern zugab, aber Not machte eben erfinderisch.
Die ersten Kunden jedoch ließen noch auf sich warten und so ging ich erst mal meinen anderen Aufgaben nach und dachte nebenbei auch noch an den folgenden Tag und an das, was ich vorspielen wollte.
...

Mit einem gemütlichen Tempo schlenderte ich durch die vollen Straßen. Manche liefen zügig an mir vorbei und sahen gehetzt auf ihre Armbanduhr, andere saßen in kleinen Cafés und schlürften ihre morgendliche Tasse Kaffee.
Nicht weit von mir entfernt existierte eine kleines Café mit eigener Backstube. Es war sehr beliebt und deswegen jeden Tag der Woche gut besucht. Genua dort, zusammen mit meiner Freundin, arbeite ich. Meine Aufgabe war das Bedienen der Gäste. Ein einfacher Kellnerjob, der aber gut bezahlt wurde.
Ich betrat das Café und lief hinter in den Personalraum, wo ich mir meine Arbeitskleidung anzog um mir anschließend sofort ein Tablett angelte und anfing zu bedienen.
Und natürlich war meine bessere Hälfte wieder zu spät.

Im Verkaufsraum roch es nur so nach den verschiedenen Teesorten, die hier im Laden standen. Schon lange wusste ich nicht mehr wirklich, wie viele es waren, aber über 20 waren es sicherlich und allein sich zu merken aus welchen Ländern sie stammten, war schon ein Ding der Unmöglichkeit, doch immer mal wieder versuchte ich mir einzelnes einzuprägen, wie auch die Daten der Sorten, die bei unseren Kunden am beliebtesten waren.
Hinter mir kochte bereits das heiße Wasser in einem Wasserkocher auf, während ich in einige Becher bereits ein Teeei hängte, in welchem einige verschiedene Sorten waren, natürlich waren die Becher beschriftet, sonst hätte ich es mir ja auch nie merken können.
Als das Zischen des Wasserkochers endete, goss ich das brennend heiße Wasser in die Becher und sofort fand das Aroma wieder seinen Weg in die Luft.
Doch selbst heute schien das kleine Glöckchen, was mir Kunden mitteilte, nicht einmal Leuten zu wollen, weshalb ich mir auch einen kleinen Tee genehmigte und weiterhin hier nur etwas herumstand und mich fragte, was vor allem Morgen passieren würde.
...

Ich servierte gerade elegant eine Tasse Tee plus Gebäck als die Tür aufschwang und eine total zerzauste Person im Türrahmen stand. Sie hechelte und atmete schwer, während sie alle nur anstarrten. Mich mit einbezogen.
Entsetzt sah ich meine Freundin an. Was war denn mit ihr passiert? Hatte sie einen Unfall oder war etwa heute morgen zu faul gewesen, sich ordentlich die Haare zu kämmen. Das Zweite klang unwahrscheinlicher, sie legte großen Wert auf ihr Aussehen. Sie holte nun tief Luft um ihren Kreislauf zu beruhigen und lächelte mich dann an.
„Guten Morgen!“, rief sie und wedelte mit ihrer Hand. Meine Reaktion war darauf folgend: „....“ Ich starrte sie wie einen Fisch mit Beinen an.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich dann anschließend und lief auf die Theke zu, um mein Tablett wieder zu füllen.
„Ach, nichts“, wank sie ab, „Ich hab heute morgen meinen Wecker nicht gehört und deswegen hatte ich leider wenig Zeit zum schön machen.“ Sie lachte, aber ich sah ihr an, dass sie sich am liebsten eine Papiertüte über den Kopf gestülpt hätte. „Wenn du willst kannst du das jetzt nachholen. Ich hab momentan alles ganz gut im Griff“, meinte ich locker und balancierte einen Stapel Teller plus Getränke zum nächsten Tisch.
„Wirklich? Danke!“, rief sie strahlend und schnell wie der Wind war sie auf der Toilette verschwunden. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und wünschte einer Dame guten Appetit. Auf dem Weg nach Draußen, wo auch noch Tische standen, summte ich mein Lied, welches ich morgen präsentieren würde. Ich hatte mich nämlich schon entschieden...

Gerade jetzt hatte eine ältere Kundin, ja es war eine Stammkundin daher kannte ich sie gut, den Laden verlassen mitsamt zwei der teuerten Teesorten. Auch wenn sie eine Stammkundin war, hieß dies noch lange nicht, dass ich sie auch mochte, da ich sie wirklich hasste musste ich zugeben. Es war nicht so, dass ich alles an diesem Arbeitsplatz bevorzugte und dieser Punkt war definitiv einer, den ich wirklich hasste. Wie sie immer mit ihrem Geld prahlten und einen dann so abschätzend musterten, wenn man nicht ihren Ansprüchen entsprach, aber zum Glück kam sie nur selten.
Als die Tür ins Schloss schlug atmete ich erleichtert auf und füllte wieder das Regal auf, welches sie gerade halbleer gekauft hatte. Zugegeben, je mehr Zeit verging umso mehr stieg bei mir die Nervosität und auch die Befürchtung, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, aber ich musste es einfach schaffen, da dies für mich fest stand.
In meiner Mittagspause selbst, schloss ich für diese Zeit den Laden und machte mich auf den Weg zu einem kleinen Kiosk um mir etwas zum Essen zu holen, ja es war nicht besonders gesund, aber es erfüllte doch seinen Zweck.
...

Endlich Mittagspause! Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl draußen in der Sonne nieder und genoss die warmen Strahlen auf meiner Haut. Der Tag heute war hart. Nachdem meine Freundin im Gästeklo verschwunden war, kamen urplötzlich tausende von Leute und wollte bedient werden. Ich hetzte von Tisch zu Tisch und hatte wahnsinniges Glück, dass ich kaum Fehler machte oder etwas zu Bruch ging.
Jetzt saß ich ausgelaugt in der Sonne, mit einem Stück Kuchen und einer großen Tasse Kaffee draußen und machte Pause. Im Moment arbeitete die verspätete Person, nun aber schön geschminkt und vor allem gekämmt.
Ich setzte mich wieder aufrecht hin und schlürfte Kaffee, während ich die Leute beobachte, die an mir vorbei liefen.

Mit einem HotDog in der Hand machte ich mich also wieder auf den Weg zurück zum Laden. Es war kein weiter Weg von hier aus, jedoch machte ich mit Absicht einen kleinen Umweg, den ich mir auch manchmal sehr gern gönnte um noch etwas von der Stadt zu sehen, auch wenn ich diesen Weg schon so viele Male gegangen war.
Während ich einmal kurz in meinen Hot Dog biss und mir dabei fast die Zunge verbrannte, kam ich an einem Café vorbei und sah dort zu meiner Überraschung Ann sitzen.
"Wahrscheinlich arbeitet sie hier.", überlegte ich mir einen Grund, warum sie hier war und bemerkte selbst, dass dies nur wahrscheinlich war. Ob sie mich gesehen hatte, wusste ich nicht, aber ich lächelte einfach trotzdem leicht vor mich hin und sah noch einmal zu ihr. Mit einem prüfenden Blick auf meine Uhr bemerkte ich jedoch, dass ich noch Zeit hatte und so ging ich dann doch zu ihr. Zwar wollte ich sie nicht stören, aber ich konnte ja wenigstens einmal hallo sagen oder etwas dergleichen.
...

Ich steckte mir gerade die Gabel, belegt mit einem köstlichen Stück Kuchen, in den Mund als ich jemanden auf mich zu kommen sah. Vor Überraschung biss ich zu fest in die Gabel und schmerzhaft zog ich aus meinem Mund, nur um mir dann anschließend beruhigend über meine Zähne zu streifen. Ich wusste gar nicht dass Gabeln so schmerzhaft für die Zähne waren.
Der Schmerz verging zum Glück recht schnell und so konnte ich mich wieder auf die Person vor mir konzentrieren, die mittlerweile vor mir stand.
„Hi“, grinste ich und bat ihr freundlich an sich gegenüber von mir an den Tisch zu setzten.
„Na, auch Mittagspause?“

Dankend nahm ich das Angebot an, aber teilte ihr auch mit, dass ich nicht lange bleiben konnte.
"Ja ich habe auch Mittagspause..und wie ich sehe, arbeitest du also hier.", stellte ich fest. Es war keinesfalls als eine art Beleidigung zu verstehen, jedoch hatte ich sie danach ja eben nicht gefragt und dies weckte eben mein Interesse, da ich eben nichts wirklich über sie wusste.
Kurze Zeit wurde ich ein wenig nachdenklicher, besonders da ich noch immer nicht genau wusste, was ich spielen sollte und auch wenn ich mir vielleicht etwas sicherer war, so keimten doch einige Zweifel in mir auf.
"Und, hast du schon eine Idee, was du Morgen singst?", stellte ich ihr dann ebenfalls eine kleine Frage, da mich dies doch auch interessierte, nicht um mir etwas besseres einfallen zu lassen, da dies ja schon gar nicht möglich war, sondern viel mehr aus reiner Neugierde heraus.
...

„Jup, ich arbeite hier. Wie man unschwer an der Uniform erkennen kann“, lachte ich und schob mir noch ein Stück Kuchen in den Mund. Bei der zweiten Frage, war die erste überhaupt eine, stoppte ich kurz und sah sie prüfend an. War das jetzt freundlich gemeint oder wollte sie mich reinlegen, um weniger Konkurrenz zu haben. Auch wenn ich sie super nett fand, wusste man nie wie die Leute so tickten. Ich überlegte eine Weile und entschloss mich dann einfach ihr zu vertrauen.
„Ich hab mich eigentlich schon entschieden, dennoch bin ich mir nicht so sicher, ob es so gut ist... Es gibt da so ein kleines Aber“, gestand ich ihr und trank seufzend einen Schluck Kaffee.

"Aber ich wünsche dir schon mal viel Erfolg.", meinte ich und ja es war ernst gemeint. Meiner Meinung nach sollte sie in die Band kommen, denn immerhin fand ich auch, dass sie gut dazu passte und ihre Stimme wirklich fantastisch war.
"Ich selbst hatte mich eigentlich schon entschieden, aber meine Pläne wieder aufgegeben.", gab ich schlussendlich seufzend zu, während ich mir eingestand, dass ich kaum noch Zeit hatte, mir etwas neues einfallen zu lassen, was ich auch noch spielen konnte.
...

Nun wurde ich hellhörig. „Wieso das denn?“, fragte ich sie neugierig und hob eine Augenbraue.
Die Frage war eigentlich sinnlos, da ich genau wusste, dass sie auch Bedenken hatte wie ich. Wenn ich so darüber nachdachte, fand ich meinen Favorit nicht mehr so toll. Als wir zusammen im Warteraum saßen, lief alles glatt, ohne Nachzudenken rockten wir, irgendwie. Und jetzt hatten wir anscheinend beide die Hosen voll und standen unter Entscheidnungsstress.
Warum konnte es nicht so locker sein, wie damals...?
`Moment!´, ruckartig richete ich mich auf und grinste leicht. Ich hatte gerade eine Art Geistesblitz.
„Du, sag mal. Was hällst du davon wieder miti mir ein Lied zu spielen?“

Mehr oder weniger war ich etwas in meinen Gedanken abgetaucht, während ich überlegte und so bemerkte ich ihre Frage dann auch erst, als sie mich mit voller Überraschung von bald am Kragen packte und mich zurück in diese Dimension holte.
Überrascht schaute ich sie daraufhin an, da ich mit allem nur nicht damit gerechnet hatte, aber irgendwie war ich auch glücklich darüber, dass sie mir dies angeboten hatte.
"Ja sicher, das würde mich sehr freuen.", meinte ich leicht lächelnd und hatte doch schon irgendwie ein kleines Strahlen in den Augen.
Mit einem prüfenden Blick auf meine Uhr, widmete ich mich anschließend mit meiner Aufmerksamkeit wieder ihr zu.

Begeistert klatschte ich in die Hände. „Super!“, reif ich aus und grinste.
„Jetzt ist nur noch die Frage welches Lied? Ich mein, wir können schlecht, das gleiche Lied von letztes Mal nehmen“, überlegte ich und aß noch ein Stück Kuchen. Nachdenklich kaute ich auf ihm herum und meinte dann: „Es muss auf jeden Fall ein Lied sein, welches wir beide kennen. Jetzt ein ganz neues Lied lernen ist zu anstrengend.“

"Ja in dieser kurzen Zeit, wäre dies allein schon eine Sache der Unmöglichkeit.", antwortete ich ihr darauf und überlegte ebenfalls, was wir wohl am besten zusammen vortragen könnten.
Denn ja aufgrund dessen, was sie gesagt hatte, hatte sie schon recht. Und etwas zu finden, was wir beide kannten und vor allem auch mochten, war schwer. Zumal es wirklich der Fall war, dass wir auch noch wissen mussten, wie wir dies am besten vortrugen und bis Morgen war schon jetzt nicht mehr viel Zeit.
...

Stirn runzelnd betrachtete ich meinen leeren Teller. Es war echt schwierig ein Lied zu finden, welches wir beide kannten und ein Bass-Solo, damit man auch die Qualitäten von Yazoo richtig vernahm, beinhaltete. Da wir uns aber nicht wirklich kannten, konnten wir keine Beispiele nennen. Ich wusste nur, dass sie Halestorm kannte, doch noch ein Lied von ihnen war mehr als nur langweilig und unkreativ. „Was für Bands magst du denn?“, fragte ich sie nach einer Weile und schaute sie auffordert an. Vielleicht stimmte ja etwas überein.

"Welche Bands ich mag, joa das ist etwas schwierig zu erklären.", gab ich offen zu und dachte einen Augenblick lang darüber nach. Eigentlich mochte ich wirklich viele verschiedene Bands, auch wenn man von wirklich mögen nur von meiner Seite der Musikindustrie sprechen kann. Ja es stimmte, wenn ich Musik hörte oder selbst spielte, dann waren es meistens die Lieder von Bands aus meiner Heimat, was manchmal auch gut an einem Style zu erkennen war.
"Ich bin eher von der Musik aus meinem Heimatland Japan angetan.", fuhr ich anschließend meine Erklärung fort.
...

„Japan, hm?“, meinte ich nachdenklich und seufzte. „Sorry, aber ich kann leider kein Japanisch. Und es in nicht mal mehr 24 Stunden zu lernen ist unmöglich. Also können wir die Bands leider ausschließen.“ Resigniert ließ ich die Schultern hängen. Man, war das schwierig. Mir viel nämlich überhaupt kein geeignetes Lied ein.
Plötzlich hörte ich meinen Namen verzweifelt rufen: „Arg, Ann´. Hilf mir!“, rief meine Freundin verzweifelt und balancierte ungeschickt unzählige Teller und Tassen auf zwei Tabletts. Hinter ihr rief ein Kunde in einem genervten Ton: „Bedienung, wir würden jetzt gerne endlich mal bestellen.“ Meine Freundin drehte sich halb um und nickte entschuldigend, warf mir einen  bettelnden und überforderten Blick zu und eilte davon.
Verdammt, sie hatte meinen Namen gesagt, ich wollte ihn eigentlich vor Yazoo geheim halten... Während unserem Gespräch hatte ich nicht bemerkt, wie sich das Lokal sich füllte. Es war wirklich bis auf ein paar Plätze voll. Richtiger Hochbetrieb! Und nach einem Blick auf die Wanduhr stellte ich fest, dass ich meine Pause etwas überzogen hatte.
Ich war Yazoo einen entschuldigenden Blick zu und stand dann auf. Während ich mein Geschirr zusammensuchte meinte ich lächelnd: „Sorry, wir müssen das ein anderes Mal besprechen. Ich muss jetzt wieder arbeiten, wie du siehst ist gerade Full-House.“ Ich lachte leise. „ Wir können uns ja heute Abend mal treffen und alles weiter besprechen. Bis da hin haben wir auch genug Zeit zu überlegen. Wie passt es dir um 8 PM (20 Uhr) beim Irish Pup/ Rolestreed?“ Fragend sah ich sie an.

"Ja sicher ich werde da sein und ich wollte dich nicht aufhalten.", antwortete ich ihr auch wenn ich bei dem letzten Teil meines Satzes entschuldigend klang.
Anschließend ging ich dann auch schon wieder los, auch wenn ich noch ein wenig mehr freie Zeit zur Verfügung hatte. Aber ja ich würde da sein und dann musste das wohl geklärt werden, ansonsten wären wir wohl beide aufgeschmissen.
Ich lief dann wie zuvor die Straße entlang zurück zu meinem kleinen Teeladen. Noch immer waren keine Kunden in Aussicht, als ich die Tür wieder öffnete und mich wieder an meinen kleinen Aufgaben machte, die doch einige Zeit in Angriff nahmen.
Doch je mehr Zeit verging umso unsicherer wurde ich dann doch, was den nächsten Tag betraf.

Als ich endlich Feierabend hatte und den Laden hinter mir schloss, lief ich gemütlich nach Hause. Auf dem Weg konnte man gar nicht sagen, dass etwas spannendes passierte, aber ich war irgendwie froh darüber.
Nachdenklich schaute ich auf die Uhr, als ich meine Wohnung betrat. Da ich noch etwas Zeit hatte, machte ich mir dann doch erst mal etwas zum Abendessen.
...

Seufzend saß ich in der Umkleide und wartete auf meine Freundin. Der Tag entwickelte sich zu einem nervenaufreibenden Wettrennen gegen die Zeit. Die Gäste strömten am Nachmittag nur so in das Café und verlangten von einem gute und schnelle Leistung. Ich kam während des ständigen hin und her richtig ins Schwitzen und nun hatten wir auch noch Überstunden schieben müssen, weil die meisten Gäste erst pünktlich vor Schluss erst gingen. Somit mussten wir das Café nach unserem Schichtende noch säubern und aufräumen. Nun war es viertel vor acht und ich musste dringend los.
Zum Glück war meine Freundin endlich fertig und zusammen verließen wir das Lokal. Ich verabschiedete mich von meiner besseren Hälfte und lief Richtung Rolestreed.
Mist, fünf vor acht.

Nach meinem kleinen Essen schnappte ich mir einfach mal so mein schwarz weißes Bass von seinem Platz in einer Ecke meines Schlafzimmers und hängte es mir über meine rechte Schulter. Man konnte ja nie wissen, ob ich es nicht vielleicht doch brauchen würde und immerhin hatte ich mein Instrument nicht wie die Menschen, die mit einem Gesangstalent gesegnet waren, immer bei mir.
Ich steckte mir noch meinen Schlüssel ein, nachdem ich die Eingangstür hinter mir geschlossen hatte und machte mich auf den Weg. Auch wenn ich es bevorzugte pünktlich zu sein, so ließ ich mir auf meinem Weg nun doch etwas Zeit, weil ich es irgendwie auch nicht eilig hatte und mir meine Armbanduhr verriet, dass ich noch eine Viertelstunde zeit hatte.
Zu dieser Zeit waren in den Seitenstraßen eher weniger Menschen, aber sobald man doch auf eine weitaus öffentlichere Straße ging, sah man diese Menschen die dort fehlten auch schon wieder.
Während ich nun doch ein wenig schneller zu laufen beging sah ich auch schon mein Ziel vor meinen Augen, auch wenn es noch ein Stück entfernt war.
...

Ich beschleunigte mein Schritttempo etwas und lief nun durch die vollen Straßen. Der Irish Pup war noch ein ganzes Stück entfernt und zu meinem Leidwesen kam ich durch die Menschenmassen auf den Straßen nicht wirklich voran. Manchmal verfluchte ich dieses rege Treiben um jegliche Uhrzeit. Es war zwar schön noch um halb 3 noch Essen bekommen zu können, doch wenn man es eilig hatte oder einen ruhigen Spaziergang ohne Gedrängel machen wollte, hatte man hier die Arschkarte gezogen.
Ich quetschte mich an den nebeneinanderstehen Leute vorbei und bog endlich in die Rolestreed ab.
Ich war leider 10 Minuten zu spät, aber ich hoffte mal, dass es mir Yazoo verzieh.

Auch wenn ich gerade noch pünktlich gekommen war, störte es mich eigentlich nicht, dass Ann sich anscheinend verspätete. Viel mehr konnte ich ihr deswegen auch nicht sauer sein, da ich sie doch aufgehalten hatte, als das Café in dem sie arbeitete gerade Hochbetrieb hatte.
Schlussendlich stellte ich mein Bass neben mir auf dem Boden ab und vertrieb mir die Zeit etwas, indem ich leise ein Lied vor mich hin summte.
...

Außer Atem kam ich vor den Irish Pup zum stehen. Ich war die letzten Meter gerannt und schnaufte nun wie ein Esel. Verdammt! Ich sollte vielleicht mehr Sport machen. Mich beruhigend strich ich mir mein schwarzes Haar wieder glatt und richtete mein kariertes Hemd. Dann betrat ich mit einem coolen Gesichtsausdruck das Lokal. Suchend ließ ich meinen Blick schweifen und hielt Ausschau nach einem grauen Haarschopf.
Ich erblickte Yazoo an der Bar. Sie blickte in Gedanken versunken ihr Glas an und schien mental woanders zu sein. Zielstrebig lief ich auf sie zu und platzierte meinen hübschen Hintern auf dem Barhocker neben ihr. Wie ich sehen konnte, stand auf der anderen Seite ihr Bass, keine Ahnung warum sie ihn mit hatte. Vielleicht wollte sie noch eine Runde spielen. Wäre ja nicht verkehrt vor dem Auftritt noch etwas zu üben.
Laut damit der Barmann und auch Yazoo mich verstand bestellte ich ein Bier. Dann richtete ich meinen Blick auf junge Frau neben mir. „Guuten Abend, sorry für die Verspätung.“

Vollkommen überrumpelt schaute ich von meinem Glas auf zu dem Barhocker neben mir. Sicherlich war ich noch nicht lange hier, aber trotzdem hatte ich es geschafft, gedanklich vollkommen woanders zu sein.
"Hi, ach mach dir darum keine Gedanken.", meinte ich freundlich und begrüßte sie auch dementsprechend mit einer freundlichen Stimmlage, die selbst für mich ungewöhnlich war.
"Ich hoffe du hattest es heute Nachmittag nicht ganz so stressig.", meinte ich und sah sie noch einmal entschuldigend an, als ich daran dachte, wie schnell sich das Café gefüllt hatte, als ich dort vorgei gegangen war.
...

Resigniert seufzte ich auf an den Gedanken an heute Nachmittag. „Du glaubst gar nicht, wie die Leute das Café regelrecht überrannt haben. Alle fünf Sekunden kam jemand neues und verlangte einen Tisch. Und dann wollten komischerweise alle gleichzeitig bedient werden. So stressig war es schon lange nicht mehr. Es ist toll, aber auch echt anstrengend. Aber egal, reden wir nicht über meine Arbeit. Ich bin froh sie endlich hinter mir zu haben.“ Ich stoppte und nahm dankend mein Bier von dem Barkeeper entgegen. „Wie war dein Tag so?“, fragte ich und nippte an der goldenen Flüssigkeit.

Als sie mich fragte, wie mein Tag war, begann ich dann doch zu lachen. Wie sollte ich meinen Tag wohl beschreiben. Nun ja er war nicht wirklich stressig, zumindest empfand ich ihn nicht, aber es gab dafür auch eine gute Begründung. Der Teeladen war nicht ganz so oft besucht wie das Café in dem sie arbeitete, weshalb mein Tag ja eigentlich eher ruhig war.
Schlussendlich erzählte ich ihr auch von meinem Tag, aber meinte auch, dass ich eigentlich einen wirklich ruhigen Tag erlebt hatte.
Auch wenn ich mir noch immer nicht sicher war, was wir beiden nun Morgen vorführen könnten.
...

„Ruhig? Was für ein Glück du doch hast. Ich hätte gerne auch mal einen ruhigen Tag“, lachte ich, „Das ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, schon allein wegen dem Etwas was sich Freundin nennt“, das Letzte nuschelte ich nur und grinste. Meine Freundin war das genau Gegenteil von Ruhig, keinesfalls schlecht, doch dadurch wurden die Arbeitstage immer laut und auch oft lustig.
Mein Bier war inzwischen leer und so bestellte ich gleich noch eines. „Hast du ne Idee wegen morgen?“