Avalon, Barsai, Dreanthor - Valedoara

Die Räume des unterirdischen Forschungslabors waren kaum erleuchtet und dies konnte man auch von den einzelnen Gängen sagen. Überall herrschte eine eisige Kälte, zumindest wenn man nach der Gefühlswelt der anwesenden ging.
Die Wissenschaftler selbst interessierten sich kaum für diese Gefühlswelt, sie waren nur darauf aus, endlich ihre Forschungen von Erfolg gekrönt zu sehen, aber da das Wesen von damals bereits verstorben war, sahen sie schon wie bald ihre Sponsoren absprangen und sie pleite gehen würden, doch allein dies war für sie schon ein etwas amüsanteres Phänomen, da sie genau wussten, dass dies eigentlich niemals passieren würde.
Auf ihren Monitoren blinkten Anzeigen vor sich hin und es gab selbst eine Seite des ganzen Raumes, wo sich die elektronischen Geräte nur auf ein Wesen bezogen.

*

Das Blubbern des Wassers um mich herum und die gelegentlich auftauchenden Blasen, wenn die Wissenschaftler neuen Sauerstoff in es hineinpumpten, waren wohl die einzige Gesellschaft die ich hatte, aber da ich mich die meiste Zeit eigentlich mehr oder weniger in einem komatösen Zustand befand konnte ich selbst nicht so genau sagen, wie viele Jahre schon vergangen waren, doch jedes Mal wenn ein Wissenschaftler hier auftauchte weckten sie mich. Und dies wirklich nicht zu sanft, sondern mit Elektroschocks und dies reichte mir dann auch für eine Weile.
Mittlerweile jedoch befand ich mich mehr als nur in einem Wachzustand und dieser raupte mir schon alleine vor Langeweile den Verstand. Manchmal hörte ich draußen, wie einzelne Personen etwas hinterher jagten, aber dies war auch mehr als nur selten. Doch es brachte immer mal wieder etwas Abwechslung in meinen Alltag.
...

Mir war etwas langweilig geworden, weshalb ich neue Spielkameraden suchte, aber ich hatte schon gelernt, wo ich immer jemanden zum 'spielen' fand. Ich brauchte nur immer wieder zu dem Forschungslabor zurückgehen, in dem ich zur Welt kam. "Ich freu mich schon~kuru. Die Großen werden bestimmt wieder mit mir spielen und versuchen mich zu fangen~kuru."
Mit einem strahlenden Gesicht lief ich weiter, aber ich kam schneller an, wenn ich flog, weshalb ich meine Ohren ausbreitete und mich in die Lüfte erhob. Recht bald kam ich in die Nähe des Labors und es dauerte nicht lange, bis ich entdeckt wurde und sofort wurde ich verfolgt.
Ich lief oder flog ihnen so schnell es ging davon und im Rückwärtsflug sagte ich freudig: "Kommt! Hier bin ich~kuru! Ihr kriegt mich ja doch nicht~kuru!" Es gelang ihnen zwar mich zu umzingeln, aber ein Ausweg blieb mir noch, nämlich der ins Innere des Labors. Kaum war ich drinnen, setzte ich wieder am Boden auf und lief sorglos durch die Forschungseinrichtung herum.

Ich war mehr oder weniger eigentlich nicht mehr am schlafen, wie ich es genannt hatte, da mich doch etwas geweckt hatte, obwohl die Wissenschaftler mich eigentlich immer in diesem schlafenden Zustand hielten, jedoch war manchmal mein Wille auch stärker als dieser Zustand, was aber nicht sehr häufig funktionierte, oder besser gesagt bemerkten es die Wissenschaftler weitgehend immer und sorgten dafür, dass ich schlief.
Oftmals hatte ich versucht hier auszubrechen, jedoch hatte das Glas nicht einmal einen Kratzer bekommen und nur der kleine Spalt durch die nicht geschlossene Tür, ließ etwas licht herein. Mehr oder weniger war ich hier einfach nur im Dunkeln und schon allein dies stellte noch eine weitaus schlimmere Strafe für mich, obwohl ich dies wahrscheinlich auch nur als Strafe auffasste.
Anschließend bemerkte ich, wie die Wissenschaftler anscheinend weiter auf der Suche nach etwas durch die Gänge rannten.
...

"Kuru, kuru, kuru!", summte ich vor mich her und hoppste gemütlich durch die Gänge des Labors. Wenn ich hinter mich sah, konnte ich niemanden hinter mir entdecken, dabei dürfte ich durch die zahlreichen Überwachungskameras leicht zu finden sein.
Später kam ich an einen Punkt, an dem ich hätte links abbiegen können, doch zuerst ging ich geradeaus weiter.
Ich blieb dann aber abrupt stehen und sah um die Ecke in den anderen Gang. Ich bemerkte die einen Spalt breit geöffnete Tür und sagte mit schief gelegte Kopf: "Kuru? Was ist da~kuru?" Ich wurde neugierig und dachte, dass ich dort vielleicht einen neuen Spielkameraden finden könnte. Ich lief deshalb auf die Tür zu, doch je näher ich herankam, desto sicherer fühlte ich mich. "Ma-... ma!", flüsterte ich mir zu. Ich kam an der Tür an und versuchte einzutreten. Der Spalt war aber etwas eng, sodass ich mich durchquetschen musste. Zuerst kam nur eines meiner Ohren hindurch mit einem Teil meines Kopfes.
Ich wollte unbedingt durch diese Tür, weshalb ich weiter versuchte mich durchzuzwängen. Angestrengt sagte ich: "Kuuuuuuuuruuuuuuuuuuu!!!" Schließlich flutschte ich durch den Spalt, den ich nicht vergrößern konnte, da ich zu schwach war. Ich rollte über den Boden und stoppte vor einem Glas.

Sicherlich war ich wach, aber ich vertraute meiner Umgebung nicht, erst recht nicht, da ich aufgrund der Dunkelheit nicht wirklich viel erkennen konnte, weshalb ich auch die meiste Zeit über meine Augen geschlossen hielt.
Sicherlich bemerkte ich jede einzelne Veränderung in meinem Umfeld, aber es war nicht so, dass ich großartig reagieren würde, da ich aufgrund der Enge um mich herum sowieso mehr auf Gesichtszüge oder Sprache beschränkt war, als auf körperliche Gesten.
Jedoch waren wohl kleine Bewegungen meines Körpers nicht unbedingt unmöglich.
Was mich aber gerade weitaus mehr erschreckte war die Tatsache, dass ich von draußen auf dem Gang wieder schritte hörte und deshalb auch vor Schreck wieder meine Augen öffnete, obwohl ich eigentlich nicht wirklich viel sah.
...

Mir war von dem Rollen schwindelig geworden, weshalb ich beim Aufstehen ein wenig taumelte. Ich stieß dann aber gegen etwas Eisenhartes und hielt mir kurz meinen schmerzenden Kopf. Nachdem der Schmerz sich etwas gelegt hatte, sah ich mich in dem dunklen Raum um. Ich bemerkte das Glas und dass jemand darin war. Mit großen Kulleraugen sah ich die Person darin an und legte meinen Kopf wieder schief.
Ich merkte, dass ich schnell einen steifen Nacken bekam und begann dann zu fliegen. Ich flog immer wieder um das Glas herum, ein paar Mal sogar dagegen und wunderte mich, warum ich nicht zu der Person kam. Ich schwebte dann vor dem Gesicht der Person innerhalb des Glases und fragte: "Wer bist du~kuru? Bist du meine Mama~kuru?"

Da sich meine Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen mussten, ich hatte sie eben auch lange geschlossen, sah ich zuerst nur einen kleinen Umriss von etwas, was um "mich" herum flog, aber was es war konnte ich noch nicht wirklich erkennen.
Zugegeben für meine Verhältnisse dauerte es fast eine halbe Ewigkeit, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und dies war wohl ein gewaltiger Minuspunkt an diesem "Gefängnis".
Als ich dann auch wieder etwas klarer sehen konnte, murmelte ich nur ein leises Yasu, da dies ja auch eigentlich mein Name war, das andere was ich gefragt wurde, ließ ich zuerst erst einmal vollkommen außen vor.
...

"Yasu...? Was ist ein Yasu? Ist das dein Name~kuru? Ich heiße Kuru!", sagte ich. Ich schwirrte dann wieder um Yasu herum. Währenddessen fragte ich: "Wollen wir etwas spielen?" In diesem Moment hörte ich im Gang vor der Tür Schritte und einige Männer rufen: "Das ist schlecht. Laut den Überwachungskameres ist ACI zu JENOVA gegangen. Wir sollten den Kleinen schnell einfangen.
Vergnügt sagte ich in Richtung Tür blickend: "Da kommen meine anderen Spielkameraden~kuru!"

Bevor ich auch nur irgendwie etwas antworten konnte, öffnete sich auch schon ruckartig die Tür und ließ einen ganzen Schwall an Licht herein, wodurch sich meine Sicht wieder etwas verabschiedete.
Nachdem ich mich an das Licht gewöhnt hatte, sah ich die vielen Wissenschaftler und auch die Leute vom Sicherheitsdienst.
Sicherlich war es nicht gut, dass ich wach war, zumindest fanden sie dies so, aber ich war doch froh, dass sie anscheinend noch nicht genau wussten, was sie tun sollten.
Anschließend sah ich dann auch, wie die Wissenschaftler auf mich zukamen und in das Tastenfeld neben meinem "Gefängnis" eine Zahlenkombination eingaben, die sofort das ganze Wasser unter Strom setzte, wodurch meine Schreie durch den ganzen Raum und wahrscheinlich noch durch das ganze Forschungsinstitut hallten.
...

Anfangs freute ich mich über das Erscheinen des Sicherheitsdienstes und der Wissenschaftler, denn ich dachte, wir würden jetzt weiter Fangen 'spielen'. Mich beachteten sie aber zuerst nicht, weshalb ich etwas enttäuscht zu Boden sank.
Als sie dann Yasu die Stromschläge verpassten, wich ich wegen der Schreie verängstigt zurück und sagte: "Was passiert da~kuru? Das macht Kuru Angst!" Ich hielt mir dann noch die Ohren zu und schloss meine Augen, denn Yasus Stimme dröhnte in meinen Ohren, welche etwas empfindlicher als die von Menschen waren.
Als dann auch noch jemand vom Sicherheitsdienst kam und mich schnappte, fühlte ich mich zu stark bedrängt und schoss deshalb aus meiner Stirn einen Energiestrahl auf das Glas. Yasu blieb unversehrt, doch das Glas wurde an zwei Stellen durchbohrt, wo sich nun Löcher befanden, aus denen das Wasser abfließen konnte.

Ich sank einfach nur in auf den Boden der Glassäule und mein Kopf lag an das Glas gelehnt. Sicherlich war mein Bewusstsein noch da, jedoch versteifte sich mein Körper so in dieser Position, dass ich erst einmal kein Lebenszeichen mehr von mir gab. Zumal ich auch Angst vor den Wissenschaftlern hatte. Zumal ich auch die frische Luft, die durch die zwei Löscher zu mir durch drang, nicht gewöhnt war, obwohl ich ja einst an der Luft gelebt hatte.
...

Die Wissenschaftler wurden wegen Yasu ganz hektisch und wpllten alles schnellstmöglich in den ursprünglichen Zustand vor meinem Betreten des Raumes versetzen. "Bringt ACI hier weg, bevor er noch mehr anrichtet!", befahl ein Wissenschaftler den Sicherheitsleuten.
Ich dachte immer noch, dass das hier ein Spiel war. Wenn ich mir Yasu ansah spielten wir jetzt wohl 'sich Tod stellen'. Ich sah die Sicherheitsleute an und sagte: "Ihr müsst auch mitmachen, sonst spiel ich nicht mehr mit euch~kuru!", sagte ich beleidigt.

Wohl bemerkt störte mich das Chaos keineswegs sonder erfreute mich sogar, auch wenn die Reaktionen meines Körpers extrem eingeschränkt waren.
Angst hatten die Wissenschaftler wohl keine, jedoch wussten sie, dass wenn ich genug Kraft gesammelt hatte, ihnen das Leben ganz schön zur Hölle machen konnte und für wahr, das würde ich auch tun, da sie es nicht anders verdient hatten.
Jenova bedeutete nicht umsonst neue Göttin und mit Göttern sollte man sich nicht messen, zumindest sollten dies keine mickrigen Menschen.
Auf längere Zeit betrachtet, konnte ich mir aber so viele Gedanken machen, wie ich wollte da ich sowieso nicht hier rauskommen würde.
Die frische Luft tat zwar wirklich gut, aber dies hieß noch lange nicht, dass mir auch das Atmen leicht fiel, wobei dies das erste mal seit Jahren war, dass ich mich selbst darum bemühen musste meinen Körper zu versorgen.
Meine Hände glitten an das Glas an dem sich noch leichte Wassertropfen abzeichneten und auch meine Augen öffnete ich wieder, wobei den Wissenschaftlern nur ein kalter und beinah schon mörderischer Blick galt.
Für mich war es nichts einfaches, aber ich versuchte mich langsam aufzurichten, wobei mir die Glassäule da auch noch genug Platz bot.
Wenn auch auf wackligen Beinen, zerstörte ich anschließend das Glas, obwohl es zu beginn nur ein paar Risse bekommen hatte.
Sofort ertönte ein lautes Warnsignal und die Wissenschaftler griffen zu kleinen Pistolen, die sie bei sich trugen. Sie waren gefüllt mit Betäubungsmitteln, aber sie wussten wohl doch, dass ihnen das Ende bevorstand.
Langsam schritt ich aus dem, was von von meinem Gefängnis übrig geblieben war. Meine "Flügel", legte ich schützend um mich. Unter meinen unbedeckten Füßen, fühlte sich der glatte Boden, einfach nur ekelerregend an und am liebsten wollte ich keinen Moment länger hier bleiben. Jedoch musste ich in meiner Bewegung innehalten, da sowohl die Wissenschaftler als auch die neu aufgetauchten Sicherheitsleute mit ihren Pistolen vor mir standen und mich, ein wenig einkreisten.
...

Die Sicherheitsleute reagierten nicht auf meine Worte. Ich sah deshalb beleidigt weg und Yasu fiel mir wieder ins Auge. Ich beobachtete gespannt, was sie machte, doch der Sicherheitsmann, der mich geschnappt hatte, schritt langsam heraus.
Dann aber ertönte das Warnsignal, welches mich erneut verängstigte. Trotzdem sah ich noch zurück zu Yasu und den anderen. Mir fielen auch die Pistolen auf. Doch konnte ich nichts dagegen unternehmen, zumindest nicht bewusst. Ich konnte nur zusehen, doch ich glaubte jetzt zu wissen, dass Yasu meine Mama war. Allein deshalb wollte ich wieder zu ihr zurück, aber ich konnte mich nicht befreien.

Sicherlich waren es nur Betäubungspfeile, die die Wissenschaftler auf mich schießen würden, aber eigentlich war auch das schon Grund genug ihnen endlich das Handwerk zu legen, doch spürte ich, dass ich hier auch noch etwas erledigen musste, weshalb ich kurz überlegte. Sicherlich waren diese Fähigkeiten nicht erprobt, wie denn auch wenn ich die ganze zeit gefangen war, aber es war wohl das einzige Mittel was, mir gerade zur Verfügung stand.
Mit der Hilfe von etwas der lilafarbenen Energie, die mich früher immer umgeben hatte, entwaffnete ich einige Männer und schoss selbst mit dem Betäubungsmittel auf sie. Ich wollte niemanden töten, obwohl ich sie alle hasste, aber das war wohl etwas, wo sich noch mein alter Charakter durchsetzte.
Anschließend schoss ich auch den Mann nieder, der gerade den Raum hier verlassen hatte uns sich schon draußen auf dem Gang befand, bevor ich mich in eine andere Richtung, tiefer in das Labor begab.
...

Yasus Handeln hatte ich es zu verdanken, dass ich wieder frei kam. Ich musterte noch kurz die betäubten Männer und fragte: "Was ist mit ihnen~kuru? Sie sind eingeschlafen~kuru!" Anschließend sah ich zu Yasu und rannte ihr dann nach. Dabei rief ich: "Warte~kuru! Ich will bei dir bleiben~kuru!"
Mit meinen kurzen Beinen fiel es mir schwer mit ihr mitzuhalten. Deshalb war ich einfach so frei, flog hoch und machte es mir auf ihrem Kopf bequem. "Hier gefällt es mir besser~kuru!", sagte ich.

Ich lief schlussendlich einfach weiter und immer tiefer in das Labor hinein, wobei es doch ein Wunder war, dass ich mich hier nicht verirrte, aber ehrlich gesagt hatte ich da so ein Gefühl, dass mich einfach tiefer zog und mich nicht gleich zum Ausgang führte.
Nachdenklich musterte ich meine Umgebung, bevor ich weiterging, gab aber keinen Ton von mir und lief auch einfach nur weiter.
Schlussendlich blieb ich nach eine gefühlten Ewigkeit vor einer Tür stehen, die ich auch sogleich öffnete. Nun ja mich verwunderte es schon, dass keine dieser Türen verschlossen waren, aber dies zeigte nur wie naiv Menschen doch eigentlich waren.
...

Von Yasus Kopf aus sah ich mich in den Gängen etwas um. "Wohin gehen wir~kuru? Spielen wir etwas~kuru? Bitte, bitte, bitte~kuru! Kuru ist langweilig..."
Yasu hatte keine Antwort gegeben bis wir dann eine Tür erreichten. Ich sah sie neugierig an und fragte: "Was ist denn dahinter~kuru?"

Ich selbst wusste irgendwie, was sich hinter der Tür befand, auch wenn ich diesen Raum niemals betreten hatte.
Ich öffnete ohne eine Antwort zu geben die Tür und ging auf eine, fast wie meine Aussehende Glassäule zu. Er selbst sah im Gegensatz wie ich aus wie ein Mensch, auch wenn silbernes Haar, vor allem in dieser Länge, hier eine wirkliche Neuheit war. Er selbst jedoch schien die ganze Zeit bereits wach zu sein und schaute mich aus seinen blaugrauen katzenählichen Augen an.
Er war also wirklich echt!
Mein Gegenstück.
Langsam legte ich meine Hand auf die Glasscheibe und musterte ihn noch einmal, wodurch ich auch feststellte, dass er um einiges größer war als ich, was mich aber eigentlich nicht störte.
...

Ich sprang von Yasus Kopf ab und flog nun um diese Glassäule herum, in der eine weitere Person war. Ich sah ihn mir genau an bis ich an einer Stelle schwebte. Ich fragte: "Wer ist das~kuru? Kuru versteht gar nichts." Ich war gerade irgendwie überfordert und begriff wirklich nichts. Vor allem in diesem Raum war so vieles neu für mich. Ich sah dann einfach nur Yasu fragend an und hoffte eine Antwort zu bekommen.

"Er wurde als mein Gegenstück erschaffen. Er besteht quasi aus der Hälfte, die ich niemals bekommen werde. Er ist all das, was ich nicht verkörpere, zumindest nicht so wie er. Er hat die Kälte und all diese kühlen Eigenschaften bekommen.", murmelte ich, während ich überlegte, ob ich ihn befreien sollte oder nicht, denn eigentlich wollte ich dies ja nur lähmte mich meine Angst ein wenig sodass ich doch etwas länger darüber nachdachte und nicht gleich drauf los handelte, wohl auch eine Eigenschaft die von meinem alten Charakter zurückblieb.
So auch, dass ich die Wissenschaftler und die Personen vom Sicherheitsdienst nicht getötet hatte, da ich auch eigentlich noch keinen wirklichen Sinn darin sah, wahllos Menschen abzuschlachten, wobei ich zugeben musste, dass dies doch einen gewissen Reiz auf mich ausübte.
...

Ich nickte zwar auf Yasus Erklärung hin, aber was sie sagte, verstand ich nicht wirklich. Ich lächelte dann auch nur, weil Yasu mir geantwortet hatte. Ich sah Yasus "Gegensatz" noch an, aber dann sah ich mich im Raum um. Ich fand ganz plötzlich Interesse an all den Apparaturen, zu denen ich einfach flog.. Ich bemerkte die ganzen Knöpfe und Schalter, von denen ich meine Finger nichf lassen konnte. "Das ist ein Spielzeug~kuru! Kuru mag das!", sagte ich und spielte an den Knöpfen ohne an die möglichen Folgen zu denken.

Ich bemerkte zwar, dass ihm als die Knöpfe gedrückt wurden, anscheinend unendlich große Schmerzen widerfuhren, jedoch schien sein Stolz, ihn davon abzuhalten mir oder irgendwem sonst diese Gefühle zu zeigen.
Eigentlich konnte dies selbst ein Todesurteil für ihn darstellen, aber ich wusste ganz genau, wie er sich fühlte nur wusste ich nicht, was ich tun sollte. Obwohl ich ihn auch sicherlich hätte einfach dort herausholen können. Auch wenn mir dazu momentan die Kraft noch ein wenig fehlte, aber ich konnte es nicht ertragen, ihn so leiden zu sehen und dies war bei meinem veränderten Charakter, der nur durch diese lange Gefangenschaft entstand, schon ein unbeschreiblich großes Wunder.
...

Allein das Betätigen der Knöpfe amüsierte mich, doch ich verstand nicht, was iich anrichtete. Ich hörte dann doch auch schnell wieder auf, weil es mich langweilte, dass 'nichts' passierte. Ich sah mich noch weiter um, doch am Ende setzte ich mich vor Yasu hin und sagte traurig: "Kuru möchte spielen. Mir ist langweilig~kuru..." Weder wusste ich wie ernst es hier gerade war, noch nahm ich auf Yasu Rücksicht. Ich fragte mich jedoch noch, was in ihr vorging.

Ich legte meine Stirn gegen das kalte Glas der Säule. Ich war um einiges kleiner als er selbst, aber das störte mich nicht wirklich.
"Achtung sie sind hier drinnen.", hörte ich plötzlich die Stimmen von draußen und sah kurz aus dem Augenwinkel heraus zur Seite und auch zu dem Pult, irgendwie musste ich ihn hier rausholen, dies war mir klar.
"Ich hole dich hier raus.", murmelte ich, als die Soldaten dann mit auf uns gerichteten Waffen im Raum standen.
Doch dieses mal konnte ich nicht sagen, ob diese Waffen mit echten Kugeln bestückt waren oder nicht.
Urplötzlich standen dann auch die Wissenschaftler dort und meinten so etwas wie, dass nicht auch noch Projekt S befreit werden sollte, aber da hatten sie die Rechnung ohne mich gemacht, da ich ihn hier raus bekommen wollte und deshalb auch keine Rücksicht auf die anderen nahm.
Ich schlug daraufhin meinen Ellenbogen gegen das Glas, was daraufhin einen Riss bekam ,der sich langsam ausbreitete.
Zeitgleich eröffneten dann aber auch die Soldaten das Feuer.
...

Sofort als das Feuer eröffnet wurde, hielt ich mir verängstigt meine Ohren zu. Ich hatte große Angst bekommen, als die Soldaten losschossen und versuchte mich hinter Yasu zu verstecken. Das war nicht die beste Idee, aber bei ihr fühlte ich mich nunmal am sichersten. Die Situation überforderte mich trotzdem mehr und mehr. Ich blickte auf die gefährlichen Waffen und rief: "Hört auf~kuru!" Plötzlich leuchtete das Zeichen auf meiner Stirn auf, wodurch ich eine Ladung Energie freisetzte und zu einem die Waffen und zum anderen das angerissene Glas, in dem Projekt S gefangen war auslöschte. Ich war danach aber selbst sehr erschöpft und fiel um. Das Bewusstsein behielt ich aber, zumindest vorerst.

Ich war zwar überrascht, blieb aber weiterhin vorsichtig. Als das Glas zerstört wurde, kippte mein Gegenstück oder auch Projekt S nach von um und landete direkt auf meiner Schulter, sodass ich auch die anderen erst einmal nicht mehr beachtete, sondern meine Aufmerksamkeit nur auf ihm lag.
Ich wusste, dass dies nicht wirklich gerecht war, aber mein Instinkt verlangte dies so und genau deshalb konnte ich mich auch nicht dagegen zur Wehr setzen.
Dennoch behielt ich die Soldaten im Auge.
...

"Kuru, ich bin so müde. Aber ich will doch noch spielen~kuru!", sagte ich während ich am Boden lag und mir die Kraft fehlte, mich wieder hinzustellen und wieder loszufliegen. Mein Blick ruhte dann auf Yasu, zu der ich mich sehr verbunden fühlte und die ich für meine Mutter hielt. Warum ich aber so fühlte, wusste ich nicht, aber eigentlich war es mir auch egal.
Gerne hätte ich es verhindert, aber weil ich beinahe meine ganze Kraft für Projekt S' Befreiung verschwendet hatte, fielen meine Augen zu und ich verlor das Bewusstsein.

Während sich wieder Soldaten im Raum sammelten, bemerkte ich doch, dass ich die einzige war die noch bei Bewusstsein war. Den Silberhaarigen setzte ich nebenbei auf dem Boden ab, sodass er gegen einer Wand lehnte, während ich mich darum kümmerte, dass die Soldaten ebenfalls verschwanden. Zwar setzte ich sie wieder nur außer Gefecht, aber irgendwann würde ich sie auch noch töten wollen, darüber war ich mir im klaren.
Während sie ebenfalls ohne Bewusstsein waren, nahm ich sowohl den Silberhaarigen als auch Kuru mit mir mit.
Ich kannte mich hier nicht besonders gut aus, aber meine Instinkte halfen mir doch beim zurechtfinden, sodass ich eine kleine Herberge fand, die außerhalb des Forschungslabors war, aber zu diesem dazu gehörte.
Mittlerweile hatte ich aber doch eine Blutspur hinterlassen, da ich langsam nicht mehr gnädig zu ihnen sein konnte.
In der Herberge legte ich sowohl Kuru als auch den Silberhaarigen in ein Bett, während ich mich gegen eine Wand lehnte, gleichzeitig aber auch auf dem Fußboden saß und einfach abwartete.
...

Von Yasus weiterem Kampf gegen die Soldaten hatte ich nichts mehr mitbekommen. Auch bekam ich nicht mit, wo sie S und mich hingebracht hatte, obwohl meine Bewusstlosigkeit sich schnell in einen Schlafzustand geändert hatte.
So wachte ich auch mit einem lauten "Kuuuuruuuu" auf, nachdem ich genug geschlafen hatte. Mit noch verschlafenem Blick stellte ich mich auf das Bett und sah mich um. "Kuru, oh, wo bin ich denn hier gelandet~kuru?", sagte ich.