Tamers: Digi-Modify!

das Eingangsposting lautete :

Der Alltag - die Menschen lebten nur so in den Tag hinein. Die Erwachsenen gingen ihrer Arbeit nach, Kinder gingen in den Kindergarten oder zur Schule und spielten am nachmittag zusammen und am Abend saßen Familien zusammen am Tisch und aßen zu Abend, bevor sie schlafen gingen und am nächsten Tag wieder alles von vorne ablief.
Die meisten Menschen hatten dabei jedoch keine Ahnung, was zurzeit in unserer Welt los war. Ab und zu hörte man in den Nachrichten von mysteriösen Vorkommnissen, meistens im Zusammenhang mit plötzlich auftauchendem Nebel, aber was dahinter steckte wussten zurzeit nur die wenigsten. Kaum jemand wusste von diesen Besuchern aus einer anderen Welt: den Digimon!


Früher war ich im Bezug auf Digimon auch nicht anders wie die anderen Menschen, doch das änderte sich an dem Tag, an dem ich BlackSalamon kennengelernt hatte. Vorher kannte ich die Digimon nur aus dem Digimon Card Game oder diversen Digimon-Videospielen, aber dass es sie wirklich gibt und sie in unserer Welt, der realen Welt, auftauchen würden, hätte ich früher nicht für möglich gehalten. Inzwischen war ich aber froh, dass hin und wieder Digimon in die reale Welt kamen, da sie meinen Alltag bereicherten.
Ich hielt mich gerade mit BlackSalamon im Park auf. Ich nahm eine ganze Bank in Beschlag, indem ich auf dieser lag. BlackSalamon lag davor auf dem Boden. Im Gegensatz zu mir wurde sie kaum von den vorbeilaufenden Menschen beachtet, da diese Nichtsahnenden sie für einen gewöhnlichen schwarzen Hund hielten. So niedlich sie darum auch aussah, machte mir das nichts aus. Mir gefiel es wie sie aussah. So schwarz und düster. BlackSalamon passte perfekt zu mir. Mich beachteten die Menschen wohl nur deshalb wegen meines Kleidungsstils und wegen meiner Frechheit mich einfach auf die Bank zu legen. Mich kratzte das aber überhaupt nicht und ich sagte immer nur, egal wer vorbeilief: "Was gibt's denn so blöd zu glotzen?"
Ich blieb danach weiterhin liegen und wartete darauf, dass BlackSalamon auf etwas Bestimmtes reagierte. Ich konnte nie ausmachen, ob dies auf alle Digimon zutraf, aber sie konnte die Anwesenheit von anderen Digimon spüren. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich schon auf der Bank lag, stand BlackSalamon endlich auf und teilte mir mit: "Da ist eines!" Ich sah meine Partnerin an und stand auf während ich gleichzeitig sagte: "Sehr schön! Bring mich hin!"

"Es ging mir niemals wirklich darum, meine Ruhe zu haben ich kann nur solch feige Digimon nicht ausstehen.", kam es barsch von mir, bevor ich mich wieder ins Gras fallen ließ. Dabei stiegen auch wieder einige Glühwürmchen zum Himmel hinauf auf. Wahrscheinlich aus Schreck, wenn man es so bezeichnen konnte.
Ich legte meine Pistole wieder neben mich und richtete anschließend meinen Blick wieder in den Himmel. So schlimm fand ich es eigentlich in der Menschenwelt nicht, aber trotzdem wenn ich die Wahl hatte, dann würde ich wohl wieder zurück in die digitale Welt aufbrechen.
...

"Sie haben doch bekommen, was sie verdient haben. Und jetzt sind alle drei Vilemon-Brüder ein Teil von mir.", meinte BlackGatomon und schien mehr als zufrieden zu sein. Dies war ich übrigens auch, allerdings eher, weil BlackSalamon zu BlackGatomon digitiert war. Ich stellte mich hinter sie, kniete mich hin und streichelte ihren Kopf. "Endlich bist du digitiert, BlackSalamon!", sagte ich. Sie nickte und sagte kühl: "Richtig. Ich heiße jetzt aber BlackGatomon, also nenn mich auch so, Miyu!"
BlackGatomon wandte sich von uns ab und ging zu Behemoth. Sie sah sich dort um und packte schließlich Sarumon an den Ohren, das sie dann hochhielt und rief: "He, Beelzemon! Wusstest du eigentlich, dass du nicht nur uns, sondern auch diesen Mickerling hier mitfahren lassen hast?" BlackGatomon kam mit Sarumon zu uns. Ich traute meinen Augen nicht, denn Sarumon sah bis auf die Farbe fast genauso aus wie Calumon. War es vielleicht das finstere Calumon, so wie BlackSalamon das Gegenstück zu Salamon war?
Sarumon schien ziemlich furchtlos zu sein. Anstatt Angst zu haben freute es sich, dass wir es gefunden hatten. Es wippte mit seinem Körper hin und her während BlackGatomon es festhielt und sagte: "Hallo~saru! Endlich habt ihr mich gefunden. Jetzt muss ich euch suchen~saru, also versteckt euch." Offensichtlich wollte es mit uns spielen. Das enttäuschte mich, denn das bedeutete, dass sein Charakter dem Calumons glich.

Genervt verdrehte ich die Augen. Nun hatte sie vielleicht ein nicht mehr so schwaches Digimon an ihrer Seite, doch war es immer noch zu schwach um gegen mich anzutreten. Murrend drehte ich mich auf die rechte Seite und ignorierte sogar das kleine Digimon. Ich wusste, welche Digimon ich mitgenommen hatte und auch wenn ich es vielleicht am Anfang nicht sofort bemerkt hatte, so war es jetzt doch da. Ins Gras schauend ignorierte ich einfach alle. Sie waren mir egal und groß Lust mich darüber aufzuregen hatte ich nun auch keine, also schien ignorieren für mich die beste Alternative zu sein. Eigentlich wollte ich nicht einmal zurück in die digitale Welt, wenn ich wirklich so darüber nachdachte, aber ein Digimon gehörte eben nicht hierher und genau diese Gedanken, veranlassten mich gerade dazu, mich gegen mein eigentliches Auftreten, so zu verhalten.
...

Ich sah mir Sarumon genauer an und fand es verblüffend wie ähnlich es Calumon sah. Ich kniete mich zu dem Kleinen runter und sagte: "Hör mal! Wir haben nicht so große Lust verstecken zu spielen. Ich würde dich gerne mal was fragen... Sarumon, richtig? Kennst du Calumon?" Gerade klang ich überraschend freundlich, aber das lag wohl eher daran, dass Sarumon eh keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Sarumon sah mich fragend an und sprach: "Calumon? Nein~saru. Wer ist das?"
Sarumons Antwort überraschte mich doch etwas. Ich hatte angenommen, dass die beiden sowas wie Zwillinge waren. So gesehen hätte ich das aber auch bei BlackSalamon und Salamon annehmen können, aber bei ihnen war es ja auch nicht so. BlackGatomon sagte dann zu Sarumon: "Ich kenne ein lustigeres Spiel als Verstecken. Wir spielen jetzt einfach, wer am längsten ruhig sein kann. Es ist schon reichlich spät und wir wollen schlafen. Also, los geht's!"
Ich nickte BlackGatomon zu und legte mich dann mit ihr ins Gras. Wir legten uns aber nicht irgendwo hin, sondern direkt vor Beelzemons Nase. Wir besaßen sogar die Dreistigkeit uns ziemlich dicht zu diesem zu legen. Sarumon kam auch noch dazu und legte sich auf meinen nackten Bauch während BlackGatomon ihren Kopf auf meine Brust legte. Ich grinste dann noch Beelzemon an, bevor ich einfach meine Augen schloss und versuchte zu schlafen.

Murrend beachtete ich sie nicht weiter, bevor ich mich wieder auf meinen Rücken legte. Für Sarumon interessierte ich mich schon mal gar nicht. Zu klein und zu unbedeutend, also taugte es doch nur dazu, es zu besiegen. Auch wenn ich nun eigentlich hätte schlafen sollen, so gelang es mir nicht einmal so wirklich. Ich schloss meine Augen und versuchte es aber trotzdem immer wieder. Jedoch auch ohne Erfolg. Schlussendlich setzte ich mich wieder auf. Über mir erstreckte sich der nachdunkle Himmel der nur beleuchtet war von den vielen Sternen und dem sichelförmigen Mond. Ich erhob mich vom Boden, bevor ich wieder auf Behemoth zuging.
...

Mit BlackGatomon und Sarumon, die auf mir lagen und mich durch ihre Körpernähe aufwärmten, konnte ich problemlos im Gras einschlafen. Ich bekam nichts davon mit, dass es Beelzemon anders erging, genauso wie Sarumon, das seelenruhig auf meinem Bauch schlief. Dafür aber war BlackGatomon wach geblieben, wohl einfach aus dem Grund, um auf mich aufzupassen. Sie hatte nur ihre Augen geschlossen, aber beobachtete mit ihrem Gehör- und Geruchssinn die Umgebung. So zuckten ihre Ohren, als Beelzemon aufstand und sie riss ihre Augen wieder auf.
BlackGatomon behielt Beelzemon im Auge während ihr Kopf weiterhin auf meiner Brust ruhte. Gleichzeitig träumte ich davon, dass ich mit BlackGatomons Hilfe das Leben von Momoko und Rika zur Hölle machte, indem sie Salamon und Renamon vernichtete und ihre Daten lud. Durch meinen Traum fing ich an zu lächeln und murmelte: "Ich bin die Digimon-Kaiserin! ... Schon bald wird jedes Digimon darum betteln unter mir dienen zu dürfen. ... Niemand stellt sich mir in den Weg."

Wiederwillig befahl ich doch mir selbst hier an Ort und stelle zu bleiben. Vielleicht konnte ich sie hier allein lassen, doch mir gefiel es ebenso wie ihr an diesem Ort.
"BlackGatomon, es gibt keinen Grund mich so zu beobachten, ich werde euch schon nicht einen nach dem anderen abmurksen, obwohl mir dies natürlich einen gewaltigen Spaß machen würde, wenn ich mal so darüber nachdenke.", sprach ich es laut aus ohne weiter Rücksicht zu nehmen. Trotzdem ja ich musste davon anfangen zu grinsen, immerhin hatte ich gerade glaubhaft vertreten, dass ich es sogar mit Spaß tun würde. Was meine Glaubwürdigkeit für das, was ich eigentlich damit ausdrücken wollte, nämlich das ich mich nicht an den D-codes bereichern wollte, natürlich eher verschwinden ließ, als diese wirklich zu beweisen. Trotzdem immer noch konnte ich nicht sagen, dass ich auch nur irgendwie müde war, viel eher war ich hellwach. Zudem begann ich auch mich zu langweilen, was vielleicht durch ein kleines Training hätte beendet werden können, doch wollte ich Miyu nicht wecken, ich war sogar froh, dass sie mal schlief. Immerhin war jeder Mensch nicht mehr so, wie er vorgab zu sein, wenn er schlief. Immerhin sah man ihnen dies sogar an.
...

BlackGatomon behielt Beelzemon noch immer im Blick und erwiderte: "Darüber habe ich mir weniger Sorgen gemacht. Ich bin nur wachsam. Außerdem habe ich mich gefragt, zu welchem Zweck du hier bist. Ich weiß von Digimon, die die Hilfe von Menschen brauchen, um stärker zu werden. Leider gehöre ich auch zu denen. Inzwischen weiß ich, dass nicht alle Digimon deswegen hierher gelangen, aber du und Mervamon... ihr scheint trotz eures Levels aus reinem bestimmten Grund hier zu sein. Ich frage mich, ob ihr nicht auch zu solchen Digimon gehört. Vor allem du, du warst doch schonmal hier, wenn ich mich nicht irre." BlackGatomon sah dann mich an. Ich schlief einfach seelenruhig weiter und träumte immer noch von meiner Herrschaft als Digimon-Kaiserin.
In meinem Traum waren mir viele mächtige Digimon untertan. Darunter befanden sich Myotismon, Puppetmon, MetallEtemon und viele weitere. Nicht alle waren Virus-Digimon, doch der Großteil schon. An meiner Seite befand sich dennoch BlackGatomon, doch in meinem Traum war sie zur Digitation fähig. Darin digitierte sie zur mächtigsten Dämonin, die es unter den Digimon gab, doch ich sah sie selbst im Traum dann nur als Schatten. Mithilfe meiner Untertanen, unter denen leider Beelzemon fehlte, tytmrannisierte ich die Digiwelt und hatte Spaß daran. Deshalb lachte ich auch auf einmal im Schlaf.
BlackGatomon fuhr schließlich fort: "Ich kann es mir nicht erklären, aber ich halte Miyu für die Gebieterin der Finsternis. Mir ist aufgefallen, dass wir besonders oft Virus-Digimon begegnen. Ich glaube, dass sie uns alle zur mehr Macht verhelfen kann. Natürlich kann ich mich auch täuschen..."

"Ich habe eben meine Gründe, warum ich noch einmal hier bin, auch wenn ich damals mir geschworen habe, nicht nochmal herzukommen.", begann ich und schaute daraufhin auch zu Miyu. BlackGatomon wirkte auf mich, wirklich nicht einmal so anders als ich es war, doch wollte ich es nicht eingestehen. Zweifelsohne mochte ich die beiden irgendwie, aber es gab eben immer etwas, was man am anderen nicht mochte. Jedoch irgendwie glaubte ich sogar zu wissen, wovon Miyu in diesem Augenblick träumte.
"Nun ich bin zwar nicht ganz deiner Meinung, aber ja von ihr geht wirklich eine gewaltige finstere Kraft aus.", ich klang momentan wirklich ruhig, während ich mich wieder neben den beiden ins Gras setzte. Ich wollte sie auch nicht unbedingt wecken, doch sicherlich gab es in letzter Zeit immer wieder Momente, in denen ich so ruhig wurde. Es war einfach so und mehr und mehr wollte ich einfach zurück in die digitale Welt. Sicherlich ich hatte die beiden wiedergesehen, doch wusste ich nicht, wie ich hätte auf sie reagieren sollen. Interessant fand ich es doch trotzdem nur, dass sie nach mir gesucht hatten.
...

Sarumon und ich schliefen noch immer, was man von BlackGatomon und Beelzemon nicht behaupten konnte. Sarumon war auch Bestandteil meines Traums, doch spielte es darin keine entscheidende Rolle. Ich wusste halt nicht, dass wir es dem Kleinen zu verdanken hatten, dass auf dem Display meines D-Power das Wort EVOLUTION erschien, woraufhin BlackSalamon zu BlackGatomon digitieren konnte.
BlackGatomon meinte: "Genau das meine ich. Es wäre doch denkbar, dass diese Kraft, die sie ausstrahlt, uns Virus-Digimon stärker macht. Seltsam finde ich nur, dass ich eine vergleichbsre Kraft in Sarumon spüre..." Nachdem Beelzemon sich wieder zu uns gesetzt hatte, grinste BlackGatomon es an. "Gib es zu! Du hast was für uns übrig. Auf jeden Fall hast du uns lieber als die anderen Tamer und ihre Digimon. Aber ich weiß, dass Miyu manchmal anstrengend sein kann.", sagte meine Partnerin. In diesem Moment griff ich mit einer Hand im Schlaf nach einer von Beelzemons Klauen und zog sie näher an mich heran. BlackGatomon fuhr fort: "Und gib es zu. So sehr wie du behauptest, dass Digimon, die auf Menschen hören, zum Kotzen seien, wie du dich immer ausdrückst, findest du es gar nicht. Überzeug mich vom Gegenteil, aber ich höre manchmal Neid heraus." BlackGatomons Tonfall hatte schon etwas provozierendes, was von ihr gewollt war. Sie war aber nicht übermütig, nur weil sie digitiert war. Beelzemon war hier immer noch das stärkste Digimon und das wusste sie.

Lachend auch über den Griff von Miyu nach meiner Kralle, sah ich wieder zu BlackSalamon. Ja es stimmte beide strahlten eine unbeschreiblich starke finstere Kraft aus und ich konnte mich auch nicht davon ausgrenzen, dass ich sie nicht wahrnahm.
"Ach glaub es doch einfach, ich habe nichts dagegen zu behaupten, immerhin kann ich doch alles sagen, was ich will es ändert nichts.", ja ich hatte die beiden irgendwo gern aber es lang nicht in meinem Willen mich auch nur irgendwie dagegen aufzulehnen oder es gar zu bestätigen. Ich hatte die beiden gesehen, die ich sehen wollte und nun wusste ich nicht einmal, was ich hier noch sollte. Immerhin erkannt hatten sie mich auch nur wenig.
...

Es war mittlerweile sehr spät geworden. Ich hatte ziemlich lange mit Shiuchon und den Digimon der älteren Kinder gespielt und war nun sehr müde geworden. Für uns alle wurde es Zeit, nach Hause zu gehen. Takato bot Mervamon an, sich bei Guilmons Versteck zu verstecken, doch die Entscheidung blieb bei ihr, ob sie das Angebot annahm oder nicht. Wir, die Kinder, und die anderen Digimon gingen zumindest nach Hause.
Morgen stand der Ausflug mit meinem Opa an. Rika und die anderen hatte ich alle eingeladen und als ich meinem Opa von ihnen abends noch erzählte, war er auch einverstanden damit, dass sie mitkamen. Ich legte mich dann nur noch ins Bett, kuschelte mich an mein Omnimon-Stofftier und schlief ein.

Jetzt, wo ich mit allen drei Digimon in meiner Nähe in Berührung war, fühlte ich mich noch viel besser und grinste plötzlich. Mein Traum wurde auch noch angenehmer, als er ohnehin schon war. BlackGatomon ließ ihren Kopf wieder auf meine Brust nieder und schloss die Augen. Sie war inzwischen auch reif für eine Mütze Schlaf. Sie meinte dann: "Ach, was geht es mich an, was du für Sorgen hast? Du redest ja doch nicht darüber. Du kannst aber nicht abstreiten, dass du Schlaf brauchst. Wenn ich mich nicht irre, dann warst du vorübergehend vergiftet. Mit Mervamon ist halt nicht zu spaßen." Anschließend riet sie Beelzemon, sich hinzulegen, zu entspannen und versuchen, einzuschlafen. Genau das tat sie nämlich, indem sie kurz nachdem sie Beelzemon noch auf eine eher unfreundliche Art und Weise "Gute Nacht" gewünscht hatte selbst einschlief.

"Ach wenn du nur wüsstest.", leise war meine Antwort keinesfalls, aber wecken tat ich damit nicht mehr wirklich jemanden. Eine Zeit lang blieb ich somit auch noch wach, hatte mich aber zurück ins Gras fallen lassen. Ihren "Rat" wollte ich eigentlich weitaus weniger freiwillig folgen, aber ja mein Körper ließ mir keine andere Wahl. Noch ein wenig hatte ich die Sterne beobachtet und mich gefragt wann ich wohl wieder in die Digiwelt gelangen könnte. Eigentlich wollte ich nur noch stärker werden, als ich eigentlich jetzt schon war und dafür musste ich Digimon bekämpfen. Seitdem ich damals mich mit den angeblichen Göttern eingelassen hatte und somit zu Beelzemon geworden war, war schon einige Zeit vergangen. Nach und nach schlief ich dann doch wirklich ein, wenn auch mit einem etwas anderen Gefühl. Ich hatte dieses Gute Nacht nicht erwidert und hatte es auch nicht einmal vorgehabt.
...

Ich ließ mir Takatos Vorschlag durch den Kopf gehen, doch als die Kinder und ihre Digimon gingen, blieb ich noch am Baum liegen und hing meinen Gedanken nach. Meine Verletzung machte mir noch etwas zu schaffen, für die ich Beelzemon innerlich verfluchte. Ich bereute es aber nicht, ihm geholfen zu haben. Sehr zu meiner Überraschung kam am späten Abend nochmal Guilmon alleine zu mir. Sein Versteck war wohl nicht weit von mir. "Ich mache mir Sorgen um dich, Mervamon. Willst du wirklich nicht mitkommen?", sagte Guilmon. Es legte mir noch ein Stück Brot hin und ich schüttelte den Kopf. Guilmon verzog sich wieder.
Ich nahm das Stück Brot und biss davon ab. Es war nur trockenes Brot, aber es schmeckte mir und stillte meinen Hunger. Ich sah ein, dass nicht jedes Virus-Digimon nur schlechte Eigenschaften hatte. Vielleicht täuschte man sich auch in Beelzemon, BlackSalamon und Miyu. Letztlich ging ich doch noch zu Guilmons Versteck. Ich blickte hinein und beobachtete Guilmon dabei, wie es ein Loch buddelte. In das Versteck passte ich wohl nicht, aber es stand nichts im Wege, mich darauf hinzulegen. Dies tat ich dann und sah hinauf zum Sternenhimmel. Er war wohl das Einzige in dieser Welt, dass mich wirklich noch an die Digiwelt erinnerte. Ich wünschte Guilmon und Medullia eine gute Nacht und schloss dann die Augen, um friedlich zu schlafen. Nur meine schmerzende Wunde plagte mich noch in der Nacht.

Nachdem ich schon vor dem Gespräch zwischen BlackGatomon und Beelzemon eingeschlafen war, hatte ich außer meinem sehr angenehmen Traum nichts mehr mitbekommen. Am Ende brach deshalb nur noch der neue Tag an und ich wachte am Morgen direkt nach Sarumon auf. Ich sah zu meiner linken Hand, die nach Beelzemons Klaue gegriffen hatte und legte wegen dieses Anblicks ein sanftes Lächeln an den Tag. Beelzemon konnte mir nicht erzählen, dass es versucht hatte, seine Klaue loszureißen. "Beelzemon hat wohl doch etwas für mich übrig." Ich ließ vorsichtig die Klaue los und streichelte dann mit derselben Hand BlackGatomons Kopf. Sie war nicht wieder zurückdigitiert, jedenfalls noch nicht, was ich sehr schön fand. Die Streicheleinheit bedeutete wohl, dass sie mir sehr viel bedeutete und so war es auch, auch wenn ich es nicht immer zeigte.
Auf einmal blickte ich in Sarumons Kulleraugen, welches mir einen Guten Morgen wünschte und mir dann um den Hals fiel. Es war wohl sehr anhänglich, aber anstatt es wegzustoßen, schloss ich den verspielten Winzling in meine Arme. Grund dafür war mein Traum, in dem Sarumon eine wichtige Rolle spielte. Ich sah an Sarumons Kopf vorbei und grinste fies. Ich sagte dann: "Dir auch einen guten Morgen. Wenn du willst, dann kannst du bei BlackGatomon und mir bleiben. Ich kenne da auch ein tolles Spiel, mit dem wir jede Menge Freunde gewinnen können."

Wirklich lange geschlafen schien ich ja nicht zu haben, doch als sonderlich schlimm empfand ich es auch nicht. Der nächste Tag kam aber trotzdem schneller als erwartet, zumindest für mich. Grandios oder nicht, so empfand ich den Morgen bereits kurz nach dem aufwachen. Das ich nicht versucht hatte meine Kralle zu befreien lag ja auch nur wirklich daran, dass ich Miyu eigentlich nicht wecken wollte. Aber schon allein dies schien den Anschein zu erwecken, dass sie mir in gewisser Weise vielleicht sogar wirklich wichtig war. Ich öffnete meine Augen schlussendlich nur einen dünnen Spalt weit und musterte meine Umgebung. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und somit war die Umgebung noch in einen leichten roten Farbton getunkt. Das Gras unter mir war angenehm kühl und einzelne Tropfen von Tau befangen sich an den Spitzen einiger Grashalme. Fast zeitgleich mit mir schien auch Miyu wach geworden zu sein, doch wollte ich jetzt noch nicht so wirklich auf mich selbst aufmerksam machen.
...

Sarumon schien sich darüber zu freuen, dass ich mit ihm spielen wollte, doch das lag nicht in meinem Sinne. Ich verkaufte ihm nur dss, was ich vorhatte, als ein Spiel. In meinem Traum war Sarumon dafür zuständig, dass aus so manchen guten Digimon bitterböse Digimon wurden und böse Digimon wurden stärker. Alle standen sie unter meinem Kommando. Wie besessen war ich jetzt von dem Gedanken mir eine Armee von finsteren Virus-Digimon aufzubauen und dafür brauchte ich Sarumon.
Das einzige, das mich davon abhielt aufzustehen, war BlackGatomons Kopf, der auf meiner Brust lag. Ich wollte sie nicht wecken. Irgendwie sah sie auch noch in ihrer digitierten Gestalt beim Schlafen süß aus. Jedenfalls wartete ich bis sie von selbst aufwachte. Meiner Aufmerksamkeit entging jedoch auch dur Sarumons große Ohren nicht, dass Beelzemon wach geworden war. Mir war es aber nicht peinlich, dass es sah, wie ich Sarumon umarmte. Ich sah aus dem Augenwinkel heraus nur zu Beelzemon herüber, aber blieb noch still, damit BlackGatomon schlafen konnte.

Noch ein wenig blieb ich im Gras liegen, öffnete aber nun ganz meine roten Augen. Die Sonne blendete mich kurzzeitig, doch als ich wieder klare Sicht hatte, schaute ich nur weiter in den Himmel. Von mir folgte sonst aber kein Wort, nein viel eher blieb ich weiterhin still. Dies war zwar ganz untypisch für mich, aber am frühen Morgen brauchte ich nicht so viel Aufruhr. Mir entging keinesfalls, dass Miyu wach war, aber es störte mich auch nicht. Gleichzeitig mochte ich sie aber auch, selbst wenn es mir gestern so vor kam, als wären wir uns was unseren Charakter betraf, doch viel zu ähnlich.
...

Ich hielt Sarumon immer noch im Arm und der kleine Kerl mit den Flügelohren dachte, ich würde ihm meine Zuneigung schenken. Irgendwie war es mir wirklich wichtig geworden, besonders wenn ich meine Zukunftvorstellungen vor Augen hatte. Ich fing an, Sarumon wie bei einem Baby auf den Rücken zu klopfen und es fand Gefallen daran.
BlackGatomon wachte auch endlich auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Ihre Bewegungen glichen der einer normalen Hauskatze. Irgendwie bewunderte ich die Digimon, vor allem so eines wie BlackGatomon. BlackSalamon hielt ich eher für einen Hund und der digitierte dann zu einer Katze. Digimon waren wirklich wundervolle Geschöpfe. BlackGatomons nächste Digitation würde ich am liebsten jetzt gleich schon sehen, aber ich wette sie und ich konnten die anderen jetzt problemlos tyrannisieren. Ich wünschte BlackGatomon einen guten Morgen - sie wusste, was ich damit meinte - und sie erwiderte dies. Sie stellte sich auf und ich stand auch endlich auf.
Tyrannisieren. Das erinnerte mich an etwas. Der Morgen hatte vielleicht gerade erst begonnen, doch ich kannte die genaue Uhrzeit nicht und musste immer noch zur Schule. Ich ging auf Beelzemon zu, bis ich vor dessen Kopf stand. Sarumon hatte ich vorher noch abgesetzt. Ich sah hämisch grinsend in Beelzemons Gesicht und sagte: "Gut, du bist wach. Wir müssen zurück zur Stadt. Was heißt hier Wir? Ich muss auf jeden Fall zurück. Ich will doch nicht, dass meine Mitschüler auf meine Anwesenheit verzichten müssen und einen langweiligen Schultag haben, weil ich sie nicht fertig mache! Ich denke, es ist aber auch in deinem Sinne, zurück zur Stadt zu fahren, immerhin kannst du dort besser für Angst und Schrecken sorgen." Ich sah Beelzemon weiter in seine roten Augen und wartete seine Reaktion ab.

"Tut mir leid, dass ich dich da enttäuschen muss, aber wenn du zurück willst, dann musst du es wohl oder übel allein schaffen.", stellte ich grinsend fest, während ich sie mit festem Blick ansah. In der Stadt für Chaos zu sorgen war langweilig, wenn es niemanden gab, der stark genug war um gegen mich anzutreten. Nun gut außer Mervamon, doch diesem konnte es dank meiner Angriffe sicherlich nicht so gut gehen, dass es noch einmal gegen mich antreten konnte.
Vielleicht war dies aber auch ein Grund um in die Stadt zurückzukehren? Oh nein, ich würde wegen Mervamon sicherlich nicht in die Stadt zurückkehren! Außerdem war es mir recht gleich ob die Mitschüler von Miyu auf ihre Anwesenheit somit verzichten mussten oder nicht, hier war es einfach zu bequem und genaugenommen wollte ich vorerst hier auch gar nicht weg.
...

Ich hielt Beelzemons Antwort zuerst für einen schlechten Scherz, doch als ich in seine Augen sah und sein Grinsen wahrnahm, ahnte ich, welches Spielchen Beelzemon spielen wollte. Es meinte es sehr ernst und wollte mich wohl nur ärgern, aber da hatte es sich geschnitten. Meinetwegen konnte ich auch mal einen Tag in der Schule fehlen. Dann war es umso schöner, wenn ich beim nächsten Mal richtig unangenehm wurde. Das Wochenende stand eh vor der Tür und deshalb gönnte ich meinen Mitschülern vielleicht mal ein verlängertes Wochenende von mir, aber die konnten sich auf was gefasst machen.
Ich schritt neben Beelzemon her und stieg über dessen Arm, damit ich neben seinem Brustkorb stand und mich danach mit dem Gesäß voran auf Beelzemon fallen ließ. "Ich glaube, mit dir wird es lustiger, Beelzemon!", sagte ich. BlackGatomon sprang auf mich drauf und sagte: "Da stimme ich dir zu. Aber es gibt trotzdem so manche Gründe, warum wir trotzdem zur Stadt gehen sollten. Immerhin gibt es dort ein paar Anhängsel, denen wir uns jetzt bestimmt entledigen könnten. Beelzemon kann ja gerne hier bleiben, aber es wäre doch ein Jammer, wenn jemand Bestimmtem etwas zustoßen würde, nicht wahr?" Das Letzte verstand ich nicht, aber BlackGatomon hatte vollkommen Recht. Rika und Renamon mussten uns noch kennenlernen, aber das konnte warten, denn zumindest Rika musste auch zur Schule.
Sarumon befand sich plötzlich auch auf Beelzemon und hüpfte auf ihm herum. "Saru! Aufstehen, Schlafmütze! Lass uns etwas spielen~saru! Sei doch nicht so langweilig~saru!", rief es fröhlich. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und BlackGatomon stimmte mit ein.

Genervt verdrehte ich die Augen. Zum einen ging es mir tierisch gegen den Strich, dass beide darauf anspielten, dass ich vielleicht sie doch fahren würde. Aber zum anderen störte mich auch Sarumon etwas, das zwar Calumon recht ähnlich war, aber genau darin lag das Problem. Immerhin kam ich mit beiden nicht wirklich gut klar. Spontan setzte ich mich wieder auf, wodurch Sarumon von mir hinunterfiel und auf dem Boden landete.
"Das ist doch echt zum kotzen, nicht einmal ungestört liegenbleiben kann man hier.", stellte ich leicht zornig fest. Immerhin war es doch eigentlich für mich so, dass ich sehr gern den Tag hier verbracht hätte, aber wahrscheinlich würde ich sie trotzdem wieder in die Stadt zurück fahren.
...

Nicht nur Sarumon, sondern auch ich fiel mit BlackGatomon im Arm von Beelzemons Brust herunter. Genauso wie Sarumon landeten wir auf dem Boden. Dabei tat ich mir vielleicht etwas weh, aber es war nicht weiter schlimm. Ich vernahm Beelzemons Worte, auf die ein amüsiertes Lachen meinerseits folgte. Es hatte zwar etwas von Schadenfreude, aber so gelacht hatte ich schon länger nicht mehr. Mir fiel es sogar schwer, mich einzukriegen. "Siehst du, Beelzemon? Mit dir ist es immer lustig.", sagte ich mitten im Gelächter.
Als mir das dann doch halbwegs gelang, sah ich zu Beelzemon auf und sagte: "Hey, wenn Sarumon dich nervt, dann hättest DU es nicht mitnehmen dürfen. Ich hab es schließlich nicht mit hierher geschleppt." Ich forderte BlackGatomon auf, von mir runterzugehen, die gehorchte und ich stand dann auf. Als ich stand fasste ich mir kurz selbst an den Hintern, weil er doch etwas schmerzte. Dann ging ich aber auf Sarumon zu und hob es vom Boden auf. "Ich habe dir doch gesagt, dass wir noch spielen werden.", sagte ich zu ihm, bevor ich mich wieder Beelzemon zuwandte und meinte: "Ich sehe, dass du ein Problem mit Sarumon hast. Deshalb bin ich so frei und kümmere mich um es, sobald wir wieder zurück in der Stadt sind. Solange hast du es auf jeden Fall noch am Hals." Ich streichelte Sarumon über den Kopf und grinste Beelzemon frech an. Wenigstens äußerte sich BlackGatomon nicht darüber, dass ich auf Sarumon aufpassen wollte.

Der nächste Tag hatte begonnen, an dem ich wie fast jeden Morgen von meiner Mutter geweckt wurde, damit ich mich für die Schule fertig machte. Zuerst weigerte ich mich und wollte weiterschlafen, aber meine Mutter ließ nicht locker. Sie brachte mich schließlich dazu aufzustehen, als sie mich an den Ausflug mit Opa erinnerte. Augenblicklich war ich hellwach und freute mich sogar schon auf die Schule oder eher auf das Ende des Unterrichts, denn danach fand eigentlich auch sofort der Ausflug statt. Ich hoffte wirklich, dass Rika und die anderen mitkamen, weil es dann bestimmt viel lustiger wurde.
Meine Mutter war ziemlich überrascht, als ich mich plötzlich schneller als gewöhnlich angezogen zum Frühstück an den Esstisch setzte und noch mit ihr und Großvater frühstückte. Letzterer lachte deshalb auch nur herzhaft. Nach dem Frühstück machte ich mich auch direkt auf dem Weg zur Schule. Auf diesem Weg traf ich Henry und Shiuchon und wir gingen gemeinsam weiter. Agumon war auch bei mir, zumindest in meiner Phantasie.

Ich wurde mehr oder weniger aus meinem Schlaf gerissen, anstatt ausgeschlafen aufzuwachen, weil Takato noch vor Schulbeginn kam und Guilmon besuchte. Ich war halt selbst im Schlaf noch wachsam und schlief deshalb selten tief. Meine Wunde schmerzte nach wie vor, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie verheilt war. Takato brachte Guilmon etwas Brot und bemerkte mich erst, als ich mich vorbeugte und mein Schatten sich über ihn legte. "Oh, hallo, Mervamon! Ich habe dich da oben gar nicht bemerkt. Tut mir Leid, aber wenn ich gewusst hätte, dass du auch hier bist, dann hätte ich noch mehr eingesteckt, damit du auch etwas essen kannst.", sagte Takato. Ich schloss meine Augen und erwiderte: "Danke, aber das ist nicht nötig. Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern. Du hast bestimmt deine eigenen Probleme." "Ich kann ihr auch etwas von mir abgeben, Takato! Das ist sowieso viel zu viel für mich.", meinte Guilmon, woraufhin ich nur schwieg.
Takato verabschiedete sich von uns und ging los zur Schule, bevor er noch zu spät kam. Ich sprang von Guilmons Versteck herunter und blieb davor stehen. Ich blickte Guilmon ernst an und meinte: "Das ist nett von dir, Guilmon, aber dürfte ich dich was fragen?" "Klar, schieß los." "Warum hörst du auf das, was Takato dir sagt? Ich meine, warum lässt du dich von ihm hier einsperren, bis er wiederkommt? Du bist ein Digimon, wenn auch eins, von dem ich nie zuvor gehört habe, aber du hast deinen eigenen Willen und solltest ihn in Freiheit ausleben dürfen!" Guilmon wollte zur Antwort ansetzen, doch dann zog ein Stechen durch meinen Körper ausgehend von der Schusswunde.

"Na gut.", meinte ich und knirschte mit meinen Zähnen. Ja irgendwie konnte ich es nicht sonderlich leiden, wenn ich anderen gehorchen musste, zumindest jetzt nicht. Ich wollte niemanden annehmen, der über mich und meine ganzen Tätigkeiten bestimmte, ich wollte lieber allein entscheiden. Jedoch Sarumon ging mir nicht wirklich auf die Nerven, nein ich mochte es sogar, aber trotzdem gab ich es weitaus weniger zu. Schlussendlich ging ich auf Behemoth zu, während ein sanfter Windhauch aufkam und die Baumkronen zum Rauschen brachte. Bei Behemoth angekommen drehte ich mich noch einmal zu Miyu, BlackGatomon und Sarumon um. Wieder wirkte ich genervt.
"Kommt ihr nun, oder wollt ihr dort Wurzeln schlagen?", ich hätte sie auch einfach da stehen lassen können, immerhin spielte ich sogar zeitgleich während ich meine Worte äußerte mit genau diesen Gedanken.
...

Irgendwie gefiel es mir sehr, wenn sich meine Dominanz durchsetzte und alle nach meiner Pfeife tanzten. Beelzemon bildete da keine Ausnahme. Zwar versuchte ich mich bei ihm zurückzuhalten, aber ich konnte eben manchmal nicht anders. Bei Beelzemon mochte ich es irgendwie besonders, weil es mich doch eigentlich mit einem Schlag vernichten könnte. Außerdem überrascht es mich bei ihm manchmal selbst, wenn es tut, was ich sage.
Ich ging auf Behemoth zu während BlackGatomon neben mir weiterlief und Sarumon auf meinem Arm blieb. "Wir kommen ja schon. Du solltest mal berücksichtigen, dass du um einiges größer bist und mit deinen längeren Beinen größere Schritte machen kannst, wodurch du schneller bist.", meinte ich störrisch. Letztlich setzte ich zuerst Sarumon hinter Beelzemon auf Behemoths Sitz, bevor ich aufstieg und BlackGatomon es sich auf meinem Schoß bequem machte. Sarumon hingegen wollte ganz vorne sitzen und setzte sich vorne auf Beelzemons Schoß. Ich lachte deswegen. "Kannst losfahren!", sagte ich.

Hmm, ob der schwächste Punkt für Digimon, wirklich ihre menschlichen Partner sind?, wenn dies wirklich so war, nun dann sollten sich diese Digimon nicht unbedingt mit mir anlegen, immerhin hielt ich mich auch bei den meisten Menschen nicht sonderlich zurück.
"Und wenn schon.", murrte ich, bevor ich einfach losfuhr, nachdem sie alle hinter mir saßen. Wieder achtete ich kaum auf die Geschwindigkeit, die ich sofort an den Tag legte, gleichzeitig war es aber auch damit zu beschreiben, dass ich eigentlich niemals darauf achtete, weil es mir schlichtweg egal war. Somit war also das neue Ziel für Miyu eben die Stadt und dort würden wir auch relativ schnell ankommen, obwohl es mich immer noch selbst wunderte, dass ich mich hier noch so gut auskannte.
...

Beelzemon wirkte auf mich so, als hätte es schlechte Laune. Ich konnte es ihm gar nicht verübeln und ging darauf nicht ein. Sicher gab es auch für mich Gründe, weshalb ich der Stadt auch fernbleiben könnte. Zurück wollte ich jedenfalls nicht, weil meine Eltern sich um mich sorgen könnten. Jedenfalls mochte ich Beelzemons schlechte Laune gerade nicht, obwohl ich sonst gern bei ihm blieb. Ich hatte keine Ahnung, ob Beelzemon das auch so sah, aber man konnte nicht alles an einem mögen. Eigentlich fiel es mir persönlich schwer zu sagen, ob es mich überhaupt irgendwie mochte.
Ich war ziemlich froh, dass Beelzemon richtig Gummi gab. Während der Fahrt verhielt ich mich verhältnismäßig ruhig, weil ich meinen Gedanken nachhing. Wie die Male zuvor klammerte ich mich nur an Beelzemon, damit ich nicht runterfiel. Ich setzte meine vorigen Gedanken fort und war der Auffassung, dass es vielleicht auch an Rika und den anderen etwas gab, dass man mögen konnte. Ich dachte jedoch keineswegs daran, mich mit ihr oder den anderen anzufreunden. Vielleicht war aber wirklich etwas dran, weil Momoko und ich immerhin schon eine Gemeinsamkeit hatten, nämlich dass wir beide ein Mitglied unserer Familie verloren hatten. Das war für mich aber nicht Grund genug, um mich mit ihr oder jemand anderem anzufreunden.
Ich riss mich aus meinen Gedanken, die ja doch zu nichts führten. Noch immer wollte ich vor allem Rika das Leben schwer machen und Sarumon war der Schlüssel dazu. "Beelzemon, auch wenn wir dir deinen Aufenthalt etwas verdorben haben, hat mir persönlich der Ausflug mit dir Spaß gemacht. Ich hätte es bestimmt bereut, wenn ich diese Chance nicht wahrgenommen hätte.", gestand ich Beelzemon und legte einen freundlichen Ton an den Tag.