Season II: Dark Wings

Das laute, von den Verstärkern wiedergegebene Geräusch von Bass und Gitarre, welches sich nach einiger Zeit auch mit dem Schlagen auf Trommeln gemischt hatte, drang in meine Ohren. Für mich war es gleichzeitig Segen wie Fluch. Segen, da es mir zeigte, dass ich bald dran war. Fluch, da es verursachte, dass meine Nervosität wuchs. Ein Gesangs-Wettbewerb, wieso hatte ich mich hier nur wieder angemeldet? Ja ich wollte Berühmt werden und dies konnte nur so erreicht werden und trotzdem war es mir jedes Mal wieder aufs neue Unangenehm. Der Saal, in dem der Wettbewerb seinen Austragungsort fand, war mit über 120 Leuten besetzt und bis auf den letzten Platz ausgebucht. Einige Leute von der Presse , Manager und auch die Veranstalter befanden sich unter dem Publikum, welches auch aus Zivilpersonen gemischt war, die einfach zum normalen Ansehen hergekommen waren. Fast immer waren die teilnehmenden Sänger mit ihrer eigenen Band aufgetreten, was es für mich nicht gerade leichter machte, denn ich war allein. Ja gut, ich wusste ganz genau, dass ich eigentlich niemals gut in einer Band hätte spielen können, da ich fast alle Instrumente spielen konnte, die dort gebraucht wurden und so meist etwas kritischer war, was dies anging. doch heute würde alles perfekt laufen. Im Aufenthaltsraum befanden sich noch eine Menge anderer Teilnehmer. Und es war bunt gemischt. Nachdenklich schaute ich auf meinen Zettel, mit meiner Teilnehmernummer. Nummer 36. Welche Nummer jedoch gerade dran war, wusste ich nicht wirklich, aber ich hatte bestimmt noch Zeit, bis ich an der Reihe war. Ich zupfte mein rotes Top zurecht [Alltag 2] und wartete gespannt auf die Verkündung der nächsten Nummer.
...

Die Atmosphäre, die hier beim Gesangs-Wettbewerb war einfach überwältigend. Wenn es um Musik ging fühlte ich mich eigentlich schon immer wie in einer anderen Welt, aber hier fühlte es sich für mich sogar so an, als wäre es wirklich so. Was außerhalb dieses Wettbewerbs vor sich ging, spielte gerade keine Rolle. Die Musik und die teilnehmenden Künstler standen im Mittelpunkt.
Ich war auch eine Teilnehmerin dieses Wettbewerbs von vielen. Von selbst hätte ich mich aber vermutlich niemals angemeldet, so gerne ich als Musikerin berühmt werden wollte. Nein, meine zwei Jahre jüngere Schwester Minako hatte mich dazu überredet, mich anzumelden, nachdem sie mir sogar von diesem Wettbewerb erzählt hatte. Ich konnte mich glücklich schätzen, sie zu haben. Sie gab mir Kraft und wegen ihr machte mir nicht mal meine Nervosität etwas aus, denn ich wusste das ich zumindest einen Fan unter den Zuschauern hatte. So wie ich Minako kannte hatte sie voller Euphorie sogar ihren Mitschülerinnen und Mitschülern hiervon erzählt und einige mit hierhergeschleift.
Meine Teilnehmernummer war die 31. Die umgekehrte 13. 13 war eine Unglückszahl. Das hatte womöglich nichts Gutes zu bedeuten. Darüber hinaus war ich auch jeden Moment an der Reihe. Großartig vorbereitet hatte ich mich nicht auf meinen Auftritt. Ich trug das, was ich auch auf den Straßen trug [Alltag #1] und machte mir nur nochmal die Haare zurecht, indem ich mir auch nochmal meine Schleife neu band.
Gerade als ich fertig wurde, wurde ich auch schon aufgerufen. »Teilnehmer 31! Honda Ayane!«, ertönte es aus sämtlichen Lautsprechern. Ich betrat mit gemischten Gefühlen und mit meiner Gitarre die Bühne und blickte zum Publikum. Einige Zuschauer und Zuhörer erkannten mich anscheinend wieder. Als Model war ich jedenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Meine Schwester konnte ich schnell ausfindig machen. Ich lächelte ihr zu, bevor ich mir noch einen Moment Zeit nahm. Ich atmete tief durch, bevor ich schließlich anfing.
Ich stimmte dann mit meiner Gitarre eine eher langsamere Melodie an, weil ich mich dazu entschieden hatte, eine Ballade zu singen. Davon hatte man bislang zu wenig gehört, was ich nicht wirklich verstehen konnte. Die Minuten während ich sang vergingen dann aber viel zu schnell, sodass ich mit einem Mal schon fertig war. Das Publikum applaudierte, wie bei jedem zuvor aber auch schon, und ich verneigte mich nur noch, bevor ich die Bühne wieder verließ. Nachdem ich mich wieder in den Aufenthaltsraum zurückgezogen hatte, atmete ich zuerst erleichtert auf. Jetzt konnte ich nur noch abwarten, was noch passierte, doch bis dahin durfte ich mir noch die übrigen Teilnehmer anhören.

So so, die 31 war die nächste Teilnehmerin, ging es mir durch den Kopf. Dies senkte aber gleichzeitig meine Aufregung nicht, sondern verstärkte sie noch. Denn dies bedeutete, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich selbst auch dran war. Aus unserem Aufenthaltsraum konnte man die Auftritte selbst zwar nicht beobachten, aber da sie gefilmt wurden, sahen wir sie trotzdem. Von hier drinnen bekam man auch allein ohne den Fernseher sonst nichts zu hören oder zu sehen. doch die Wartezeit machte mich bald fertig. Nichts zutun und nur im Raum hin und her wandern, so sah meine Wartezeit gerade aus. Nachdem sie anscheinend fertig war und wieder zurück zu uns in den Raum kam, ging auch schon die 32 als nächstes vor. Wer wusste schon so genau, wie es laufen würde? Gleichzeitig wartete ich aber auch gespannt auf meinen Auftritt, Nervosität hin oder her.
...

Minako hatte uns allen von dem Gesangs-Wettbewerb erzählt und uns gebeten dort hin zu gehen. Es war richtig gut das ich dorthin gegangen war, denn es gab auch richtig gute Gesangstalente. Minako wurde jetzt ganz aufgeregt ,,Teilnehmer 31 das ist meine Schwester." wir, ihre Freunde lächelten und sprachen ,,Wir drücken deiner Schwester ganz fest die Daumen." Eigentlich sollte ich nicht hier sein. Denn ich sollte normalerweise mit Nozomi die Schulischen Angelegenheiten klären. Doch dies hatte erstmal Zeit, denn oft durfte ich mir sowohl von Minako als auch von meinen Freunden anhören " das ich nicht immer nur auf die Schule konzentrieren sollte sondern auch mal meinen Spaß haben sollte" Klar wird Nozomi etwas genervt sein aber ich war mir sicher das sie auch hier irgendwo war.

Jetzt, nach meinem Auftritt, bereute ich es nicht, dass ich mich von Minako dazu hatte überreden lassen, an dem Gesangs-Wettbewerb teilzunehmen. Das Singen hatte mir großen Spaß gemacht und meine Nervosität war auf einmal auch nicht mehr vorhanden gewesen. Wenn es um Musik ging, dann vergaß ich eben alles. Trotzdem war da auch noch Minako, die mir immer den Rücken stärkte.
Einerseits war ich froh, dass ich singen durfte, doch irgendwie fand ich es jetzt auch schade, dass mein Auftritt schon vorüber war. Nun hatte ich nämlich Lust bekommen, noch mehr zu singen. Deshalb wünschte ich es mir jetzt sogar, es in die engere Auswahl zu schaffen, um nochmal auftreten zu dürfen, obwohl ich ohne meine Schwester nicht einmal an diesem Wettbewerb teilgenommen hätte. Ich konnte aber schwer einschätzen, wie gut meine Chancen standen. Einige Teilnehmer durften erstens noch auftreten und zweitens waren viele vor mir auch ziemlich gut gewesen. Am Ende musste eben die Jury entscheiden.
Im Aufenthaltsraum lauschte ich einfach der Musik der anderen Teilnehmer. Um meine Chancen stand es nicht unbedingt besser, wenn mir sogar die anderen gefielen, doch wenn dies der Fall war, dann schloss ich die Augen und genoss den Gesang einfach während ich manchmal sogar leise mitsummte. Jedenfalls war der Wettbewerb in vollem Gange.

Im Aufenthaltsraum malte ich mir aus, wie begeistert meine Schwester von mir war. Was ich nicht wusste war, dass es wirklich der Fall war. "Ayane~onee-chan war unglaublich. Hab ich Recht?", sagte sie voller Euphorie. Außerdem sagte Minako zu Sayuri, dass sie sich um Nozomi keine großen Gedanken machen musste, weil sie ihr notfalls erklären würde, dass sie sie dazu schon fast gedrängt hatte mitzukommen, sodass es Minakos Schuld war, wenn Nozomi wirklich sauer sein sollte.

Kopfschüttelnd versuchte ich weites gehend sogar alle Gespräche zu ignorieren. Ich ging den Text meines Songs nicht einmal mehr durch, sondern ließ dies alles auf mich zukommen. Wie ich anhand der Nummern erfahren hatte, gab es nur 36 Teilnehmer und ich war davon auch noch die Letzte, na super! Nummer 33 führte diese Warterei anschließend auch weiter. Das Bass hallte durch den Fernseher in den Raum hinein und füllte diese unangenehme Warterei, die auf mir lang mit noch mehr Anspannung. Nummer 34, nicht mehr lange und dann hatte ich es endlich geschafft. Warum musste ich auch nur die Letzte sein? Naja eigentlich faselte ich mir hier etwas aus Nervosität zusammen, denn irgendwer musste die Letzte sein und dann war es eben nicht jemand anders, sondern ich selbst. Nummer 35, und schon wuchs die Nervosität wieder. Immer weiter und weiter und ich konnte spüren, wie sehr meine Hände bereits zitterten.
"Nummer 36 Nagase Katherine.", zuerst realisierte ich nicht, wie diese halb mechanisch klingende Stimme meinen Namen rief, doch als sie es wieder tat wurde ich doch darauf aufmerksam.
You're so lovely when you cry
You're so perfect when you lie. ...
Ich verließ den Aufenthaltsraum, ohne mir weiter Gedanken zu machen und stellte mich dann auf die kleine Bühne, während ich wartete, dass die Musik zu spielen begann. Im Publikum konnte ich sogar von hier aus das hellblonde Haar meines Freundes erkennen, der mir selbst hier den Rücken stärkte.
Langsam öffnete ich meinen Mund und begann meinen

Auftritt:

...

(der Link öffnet bei mir irgendwie kein abspielbares Video ?.?)

Einige wahrhaft interessante Auftritte im Zuge dieses Wettbewerbs, an dem ich gegen 35 andere Künstler antrat, die alle auf Ruhm und Erfolg aus waren, lagen bereits hinter uns. Die Konkzrrenz war hart und die letzte Teilnehmerin, Nagase Katherine, bildete dabei keine Ausnahme. Ihren Auftritt beobachtete ich etwas genauer, was nichts anderes bedeutete, als dass ich ihn sogar über den Bildschirm verfolgte. Der Grund dafür war einfach. Mir war aufgefallen, dass an diesem Wettbwerb seltsamerweise nur wenige Solo-Künstler teilnahmen. Für die interessierte ich mich aber am meisten, da ich mich mit ihnen im direkten Konkurrenzkampf sah, dabei fing der wohl erst wirklich an, sobald feststand, wer überhaupt noch im Rennen blieb. Zugeben musste ich aber, dass Katherine Talent hatte. Ihren Namen merkte ich mir einfach mal. Ihr Auftritt war angeblich der Letzte, was bedeutete, dass sich danach vermutlich die Jury zusammensetzte und ihre Entscheidung fiel, bevor diese verkündet wurde. Darauf war ich schon sehr gespannt und die Zuschauer bestimmt auch.

Wir nickten alle auf Minako's ,,Ja das war sie tatsächlich." kam es begeistert von mir. Auf ihre Worte das sie zu Nozomi gehen wollte und sagen wollte das sie daran Schuld war brachte mich zum lachen ,,Minako das musst du nicht machen, ich komm schon irgendwie mit Nozomi zu recht." kam es lächelnd von mir und sah mir die restlichen Auftritte an. Manche waren nach meinem Geschmack nicht schlecht und manche naja darüber wollte ich gar nicht erst reden. Doch den letzten Auftritt war muss ich sagen wirklich gut, zwar konnte er mit der von Ayane nicht mit halten aber er war gut.

(joa funktioniert meist irgendwie nie so wie es soll xD )

Vorbei war mein Auftritt doch schneller als er begonnen hatte und davor machte ich mir immer solch einen Kopf. Ich war doch wirklich unverbesserlich, wenn es darum ging sich in Situationen noch nervöser zu machen, als man eigentlich schon war. Nach meinem Auftritt, wobei ich nicht einmal mehr genau hinhörte, verließ ich die Bühne wieder, aber nicht ohne noch einmal zu meinem Freund zu schauen. Vielleicht war ich nicht so gut wie andere gewesen, aber niemals war perfekt, zumindest sah ich dies so. Perfekte Menschen gab es nicht und die, die sich für perfekt hielten, hatten meistens nur nicht darauf geachtet, wie ungeschickt sie manchmal waren. Im Aufenthaltsraum, indem auch die anderen 35 Teilnehmer noch warteten, nahm ich mir erst einmal etwas zum trinken, bevor ich mich auf einem Stuhl niederließ.
...

Nachdem Katherines Auftritt sein Ende gefunden hatte, waren damit auch alle 36 Teilnehmer durch. Egal ob Duos, Bands oder aber Solo-Künstler wie Katherine und ich, alle waren eigentlich nicht schlecht. Der Jury dürfte die Entscheidung zumindest nicht leicht fallen. Mir fiel es jedenfalls schwer zu sagen, welche Teilnehmer in die nächste Runde einzogen, wobei ich noch nicht einmal wusste, wie viele weiterkamen.
Direkt nachdem Katherine zurück im Aufenthaltsraum, sah ich zu ihr und ließ sie auch nicht aus den Augen. Ihren Auftritt fand ich wirklich nicht schlecht, aber die Geschmäcker sind da ja bekanntlich verschieden. Jedenfalls blieb sie definitiv im Wettbewerb, wenn es nach mir ginge. Ohne groß darüber nachzudenken ging ich auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Dann fragte ich mich aber, warum ich das getan hatte, denn vor ihr brachte ich plötzlich nicht den Mut auf, sie anzusprechen. Eigentlich wollte ich ihr nur sagen, dass ich sie gut fand, aber mir fiel es schwer mit Fremden zu sprechen, die sie schließlich noch war.
Jetzt war es mir peinlich, dass ich zu ihr gegangen war, aber meinen Mund nicht aufbekam. Deshalb lief ich auch rot an. In der Regel wäre nun Minako zur Stelle gewesen, um Katherine anzusprechen, aber sie war Teil des Publikums und demzufolge hier nicht anwesend.

"Na gut. Wie du meinst. Mir macht das aber keine Umstände.", sagte Minako zu Sayuri. Minako drückte mir natürlich die Daumen fürs Weiterkommen. Ihre Unterstützung hatte ich immer, genauso wie sie meine hatte, wenn sie sie brauchte. Bis die Jury ihre Entscheidung getroffen hatte, unterhielt Minako sich einfach weiter mit Sayuri.

Eigentlich hatte ich wirklich versucht jeden in meiner Umgebung zu ignorieren. Wir betrachteten uns alle schließlich nur als Konkurrenten und nicht als mehr. Doch nicht immer gelang mir dies so fließend und gut, wie es hätte eigentlich sein sollen. Ich knackte einmal mit meinen Fingern und auch mit meinen Handgelenken. Eigentlich war es eine Angewohnheit, die ich mir versuchte abzugewöhnen, dies gelang mir aber genauso wenig, wie die Personen in meiner Umgebung zu ignorieren. Erst dann fiel mir auch das Mädchen auf, welches sich direkt vor mich gestellt hatte. Seltsam so in Gedanken versunken war ich doch auch wieder nicht, also wieso hatte ich sie dann nicht einmal im Ansatz bemerkt? Noch wichtiger als diese Tatsache war vielleicht auch nur zu wissen, ob sie etwas von mir wollte, oder ob sie einfach nur so vor mir stand, aber letzteres glaubte ich weniger.
"Kann ich dir irgendwie helfen?",
...

Spätestens als Katherine mich ansprach war es zu spät für mich noch einen Rückzieher zu machen. Nun musste ich wohl oder über loswerden, was ich sagen wollte. Dazu musste ich aber erstmal meinen Mund aufbekommen.
Wegen meiner Schüchternheit lief ich rot an. Dann sagte ich: "Hallo! Ich... Ich... Ich..." Ich stotterte sehr. Minako fehlte mir gerade wirklich. Schließlich sagte ich aber doch: "Ich bin Honda Ayane und ich wollte dir nur sagen, dass ich dich großartig fand." Ich hatte also doch noch den Mut aufbringen können, um Katherine zu sagen, was ich von ihr als Sängerin hielt. Das hatte mich aber schon Überwindung gekostet, was mir bestimmt angemerkt hatte. Meine Wangen waren nämlich rot angelaufen und diese Röte legte sich auch nicht sofort.

,,Nun ja, wenn du wirklich willst, dann tu dir keinen Zwang an." sprach ich lächelnd und unterhielt mich einfach mit ihr weiter. Die Zeit verflog auch und die Jury war mit ihrer Auswertung fertig. Doch anstatt die Moderatoren auf sagten, wer weiter kam wurden sie auf der riesigen Leinwand preisgegeben. Wir sahen das mindestens 15 Kandidaten weiter waren, inklusive Ayane und Katherine. Minakound ich zeigten uns begeistert, als wir Ayanes Bild sahen.

"Nagase Katherine, freut mich und danke aber das kann ich nur zurückgeben.", sprach ich freundlicher, als ich es jemals in Erinnerung hatte vorher getan zu haben. Es musste ihr nicht unangenehm oder gar peinlich sein mit mir zu sprechen, aber früher war es mir nicht anders gegangen. Ich war früher auch einmal schüchtern gewesen, doch irgendwann legte sich dies auch wieder. Und ich musste sagen, dass ich froh darüber war, schließlich musste man sich in der Musikbranche beweisen und diese war nicht immer einfach.
Was aber die nächsten Teilnehmer betraf, so war ich mehr als nur überrascht, dass dies so schnell ging und ehrlich gesagt war ich froh, dass ich dabei war. Aber auch freute es mich, dass Ayane ebenfalls in die nächste Runde gekommen war.
...

Katherine und ich hatten uns nun einander vorgestellt. Ihr Kompliment schmeichelte mir sehr. Meine Schüchternheit Katherine gegenüber verflog trotzdem nicht so schnell. Es war schon seltsam, dass ich allgemein sehr schüchtern war, doch wenn ich auf der Bühne stand und sang, machte mir es kaum etwas aus, dass mir so viele andere Personen zusahen. Ähnlich erging es mir beim Modeln, obwohl ich mich da anfangs auch erst überwinden musste, vor der Kamera zu posieren.
Ich blieb bei Katherine stehen, als bekannt gegeben wurde, wer es alles in die nächste Runde geschafft hatte. Mein Blick galt dem Bildschirm im Aufenthaltsraum für die Teilnehmer des Wettbewerbs. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich sah, dass ich in die nächste Runde gekommen war. Katherine hatte es auch geschafft. Wir waren also weiterhin Konkurrentinnen. Ich sah aus dem Augenwinkel zu ihr und sagte leise: "Gratuliere. Du hast es auch in die nächste Runde geschafft."
Im Aufenthaltsraum ließen viele niedergeschlagen die Köpfe hängen. Irgendwie taten mir diejenigen schon Leid, die es nicht weiter geschafft hatten. Bestimmt hatten die meisten sich sehr gut auf den Wettbewerb vorbereitet. Ich hingegen habe mich so gut wie gar nicht vorbereitet. Trotzdem konnte ich nichts dafür, wenn sie bei der Jury nicht so gut ankamen.
Nach der Bekanntgabe der Auswertung der Jury wurden alle Künstler, die in die nächste Runde gekommen waren doch noch hinaus auf die Bühne gebeten. Ich setzte mich in Bewegung, um hinaus auf die Bühne zu gehen, doch nach wenigen Schritten blieb ich stehen und wartete doch noch auf Katherine. Konkurrentin hin oder her fand ich es einfach höflicher, auf sie zu warten.

Mehr als nur überrascht begann ich unbewusst zu lächeln, bevor ich dann auch Ayane dazu gratulierte, dass sie es in die nächste Runde geschafft hatte. Es waren einige Teilnehmer dabei gewesen, denen ich großes Talent zugesprochen hatte, aber es konnten nicht alle weiterkommen. Als mein Handy leise summte, schaute ich kurz auf das Display und erblickte eine Nachricht von Marik, indem er mich ebenfalls gratulierte. Nun überlegte ich nur noch, welches Song ich in der nächsten Runde präsentieren sollte. Eine kleine Idee hatte ich bereits, aber wurde ich anschließend von meinen Gedanken abgelenkt, indem es hieß, dass wir uns wieder auf der Bühne einfinden sollten. Ich kam dem zwar gern nach, aber wunderte mich doch ein wenig. Ayane schien wohl noch auf mich zu warten und dies rechnete ich ihr wirklich hoch an. Anschließend stand ich auf und setzte mich auch schon in Bewegung um mit ihr gemeinsam auf die Bühne zurück zu gehen.
...

Mit Katherine zusammen begab ich mich wieder zur Bühne. Dort angekommen erblickte ich unter den Zuschauern erneut sofort meine Schwester Minako. "Aya~nee!!", rief sie fröhlich nach mir und schien völlig aus dem Häuschen zu sein. Ich lächelte und winkte ihr kurz zu. Kaum zu glauben, aber ohne sie hätte ich nicht einmal an dem Gesangs-Wettbewerb teilgenommen und nun hatte ich es in die nächste Runde geschafft. Minako glaubte mehr an mich, als ich es selbst tat und sie wünschte mir sogar den möglichen Erfolg.
Alle Teilnehmer für die nächste Runde hatten sich auf der Bühne eingefunden. Bands und andere gebildete Gruppen als ein Ganzes betrachtet zählte ich 15 Teilnehmer für die zweite Runde. Bei vorher 36 Teilnehmern sind also bereits 21 teilnehmende Künstler rausgeflogen. Ziemlich heftig. Das Aus konnte wohl jeden zu jeder Zeit treffen. Jedenfalls wurde uns und dem Publikum nur mitgeteilt, dass die nächste Runde bereits morgen am selben Ort, also hier, stattfand. Viel Zeit blieb uns allen nicht und ich hatte mir noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, was ich morgen singen könnte. Hoffentlich fiel mir noch rechtzeitig etwas ein. Darüber machte ich mir jetzt schon ein wenig Sorgen.

Gerade kam ich mir doch vor, wie ein Stück Fleisch, welches man auf einem Markt seinen Kunden präsentierte um sie so zum kaufen zu animieren. Also war mir das ganze wirklich unangenehm. Naja bis ich Marik wieder im Publikum entdeckte, der mich aufbauend ansah. Gleichzeitig war ich mir aber mittlerweile auch schon im Klaren darüber, was ich am nächsten Tag singen wollte. Als wir endlich von der Bühne gehen konnten ging ich schon bald fluchtartig in den vorherigen Raum, griff nach meinen Sachen und wollte eigentlich schon wieder aufbrechen.
Schließlich hieß es noch üben.
...

Uns stand nun nichts mehr im Wege, das Gebäude zu verlassen. Wichtig war als nächstes nur, dass wir uns morgen wieder hier einfanden, um zur zweiten Runde anzutreten. Ich tat es Katherine gleich und kehrte noch einmal in den Aufenthaltsraum zurück, weil meine Gitarre noch unbeaufsichtigt hier stand. Meine Gitarre war einer meiner kostbarsten Gegenstände, die ich persönlich besaß. Insgesamt besaß ich auch nicht viel, da ich das Geld, das ich in den Modeljobs verdient hatte, größtenteils für mein Studium benötigte.
Nachdem ich meine Gitarre hatte, sah ich zu Katherine und wollte eigentlich "Bis morgen!" sagen, aber ich bekam meinen Mund nicht auf und verließ einfach den Raum, um zu Minako und ihrer Freundin zu gehen. Kaum war ich in ihrer Sichtweite, fiel mir Minako um den Hals und sagte: "Aya~nee, ich wusste doch, dass du es schaffst. Ich habe es dir von Anfang an gesagt." Ich nickte nur zustimmend und lächelte sie an. Mein Lächeln schwand aber, denn ich blickte dann zu Minakos Freundin.

Ich lief Minako hinterher und sah ihrer Schwester an ,,Du warst wirklich fantastisch Ayane." kam es lächelnd von mir und stellte mich erstmals vor, da ich mir denken konnte, dass es Minako noch nicht getan hätte,,Übrigends mein Name ist Sayuri Wu Long...Deine Schwester hat dir sicher schon von mir erzählt."Ich hielt ihr meine Hand hin und blickte ihr in die Augen.

Ich sah Sayuri weiterhin nur an und war froh darum, dass sie sich zuerst vorstellte. Es stimmte schon. Minako hat sie mir noch nicht vorgestellt, aber daheim hatte sie mir schon einiges über sie erzählt. Ganz so leicht wie Sayuri kam es mir allerdings nicht über die Lippen, mich vorzustellen. Auch wenn sie meinen Namen schon kannte, wollte ich mich auch nochmal persönlich vorstellen, doch ich zögerte noch.
Nach einigem, viel zu langem Zögern, sagte ich dann: "Honda Ayane.. so lautet mein Name. Aber das weißt du bestimmt schon. ... Minako hat übrigens nicht übertrieben, als sie über dich sagte, dass du wunderschön seiest. Jetzt konnte ich mich selbst davon überzeugen." Minako sah auch wieder zu Sayuri, sodass wir sie beide ansahen. Minako und ich unterschieden uns hauptsächlich durch unsere Haare. Meine waren lang und zu den Spitzen hin wellig während Minako ihre Haare kurz trug. Ansonsten glichen wir uns aber fast wie ein Ei dem anderen. Minako sagte dann noch zu Sayuri: "Hast du das gehört, Sayuri? Sowas bekommt man von einem Model auch nicht oft zu hören, hab ich nicht Recht?" Ich wurde etwas rot, weil es mir etwas peinlich war. Minako war immer stolz auf mich, egal was ich machte. Sie unterstützte mich auch aus vollem Herzen.

Ich sah sie dann etwas fragend an, denn ich sah das sie etwas sagen wollte aber was konnte ich nicht wissen. Doch als sie sich schließlich vorstellte und mir das Kompliment machte,ich wurde rot und sprach ,,hehehe Danke für das Kompliment, ich kann es nur zurückgeben." kam verlegend lächelnd von mir und blickte zu Minako ,,nein das bekommt man wirklich nicht oft zu hören von einem Model." ,,Du Aya~nee hab ich dir auch schon erzählt das Sayuri die Schulpräsidentin ist?" fragte sie ihre Schwester, ich blickte die beiden an und sprach,,Ihr könntet fast Zwillinge sein! Ihr gleicht euch einem Haar nach dem anderen." kam es grinsend von mir.

Ich wurde vor Verlegenheit rot, als Minako mich als Model anpries und ich errötete noch mehr, als Sayuri mir dasselbe Kompliment machte wie ich ihr. "Danke.", kam es leise von mir. Auf Minakos Frage schüttelte ich lediglich meinen Kopf. Dafür war ich ja jetzt schlauer. Ich sah Sayuri an und sagte: "Dann bist du nicht nur hübsch, sondern musst auch bei deinen Mitschülern sehr beliebt sein." Meine Worte waren mehr eine Feststellung als eine Frage.
Sayuri bemerkte sicher zurecht, dass Minako und ich uns sehr ähnlich sahen, sodass wir Zwillinge sein könnten. Meine kleine Schwester war damit aber nicht einverstanden und sagte: "Stimmt doch gar nicht. Aya~nee ist viel hübscher als ich. Außerdem beträgt der Altersunterschied zwischen uns etwa zwei Jahre." Ich fand, dass Minako sich selbst ein wenig runtermachte. Sie war ebenfalls ein hübsches Mädchen und ganz bestimmt hatte sie einen Verehrer unter ihren Mitschülern ohne es zu wissen. Minako ergriff nochmal das Wort und sagte: "Egal. Wir sollten gehen, bevor es zu spät wird. Wir müssen morgen wieder früh raus und Aya~nee tut etwas Erholung ganz bestimmt auch gut." Ich nickte ziemlich unauffällig im Hintergrund, weil Minako Recht hatte.

Mit meiner schwarzen Tasche über der rechten Schulter, verließ ich den Aufenthaltsraum beinahe schon wieder als letztes. Wie teilnahmslos ging ich zurück in dem Saal, indem auch zuvor unsere Auftritte stattgefunden hatten. Fast hätte ich Marik vergessen, doch dieser holte sich bald selbst seine Aufmerksamkeit zurück, indem er einen Arm um meine Hüfte legte und wir gemeinsam den großen Saal verließen. Kaum zu glauben, aber irgendwie fühlte ich mich wie ausgelaugt. Und dies sollte Morgen noch so weitergehen? Super, das waren ja tolle Aussichten, die mich aber noch lange nicht dazu brachten, mich aus diesem Wettbewerb zurückzuziehen.
...

Minako, Sayuri und ich verließen das Gebäude, in dem der Gesangswettbewerb stattfand und morgen fortgesetzt wird und machten uns auf den Weg nach Hause. Die Zeit war während des Wettbewerbs wirklich verflogen. Während es vorhin - vor Beginn des Wettbewerbs - noch helllichter Tag war, war es inzwischen schon stockfinster. Für Mädchen in unserem Alter konnte das zuweilen gefährlich werden. Na gut, Minako war da eigentlich ziemlich furchtlos und ich machte mir da normalerweise auch keine Gedanken drum, aber als Älteste von uns dreien fühlte ich mich nicht nur wie sonst nur für Minako verantwortlich, sondern auch für Sayuri.
"Ich halte es für eine bessere Idee, wenn Minako und ich dich nach Hause begleiten!", sagte ich und ließ mir da auch nicht reinreden. Gerade hübsche Mädchen, zu denen ich uns alle drei zählte, wurden schnell mal belästigt von irgendwelchen dahergelaufenen Typen. In der Gruppe war das aber vermutlich seltener der Fall.
Minako war immer noch ganz aus dem Häuschen wegen des Wettbewerbs. Sie hatte mich schon von klein auf sehr oft singen hören und sie mochte meine Gesangsstimme sehr. Darum bat sie mich auch: "Aya~nee?! Kannst du nicht noch etwas für uns singen?" Singen wollte ich nun eigentlich nicht mehr, aber ich konnte Minako keinen Wunsch ausschlagen. Aus diesem Grund fing ich auch an noch etwas zu singen während wir weiterliefen.

Ich sah sie an und nickte ,,Ja du hast recht man kann nie vorsichtig genug sein." sprach ich und mein Blick wanderte zu Minako, die ihre Schwester darum bat etwas zu singen. Ich konnte Ayane an sehen, dass sie eigentlich nicht wollte aber trotzdem tat, weil es ihres Schwester Wunsch war. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen und blickte zu Minako.

Für meine kleine Schwester tat ich beinahe alles. Minako war eben die einzige Familie, die ich von klein auf hatte und wir hielten seit jeher immer zusammen. Natürlich stritten wir uns auch mal, aber wir versöhnten uns auch schnell. Auf jeden Fall sang ich so schon gern, aber für Minako besonders gern. Sie fand ja auch Gefallen daran, was man ihr deutlich ansah.
Während ich sang achtete ich kaum darauf, wo wir hingingen. Das war aber auch nicht schlimm, da ich eh nicht wusste, wo Sayuri lebte. Wenn ich meiner Umgebung aber mehr Beachtung geschenkt hätte, dann hätte ich auch bemerkt, dass wir am Hauptsitz der Kaiba Corporation vorbeigegangen waren. Ein alter Freund von Minako und mir leitete diese ja jetzt. Jedenfalls folgte ich Minako und Sayuri während ich weitersang. Nach dem einen Lied hörte ich aber auf und hörte mir von Minako an, wie sehr ihr mein Gesang gefiel - wie immer also.

ich in meinem Zimmer und ärgerte mich Grün und Blau, weil Sayuri nicht wie ausgemacht gekommen war und uns mit den Schulischen Dingen auseinander setzten. Ich sah aus dem Fenster als ich Sayuri mit Minako und einem anderen Mädchen zusammen sah " Na warte.." dachte ich mir und eilte aus dem Haus. Ich schlich mich schnell aber leise hinter den beiden und rief laut los ,,Sayuri Wu Long ......Wo warst du bitte! wir haben doch ausgemacht dass du zu mir kommst.." ich sah sie sauer an und blickte nur sie so an, während ich die anderen beiden völlig ignorierte.

Draußen atmete ich erleichtert aus und schaute hoch zu meinem Freund, der mich teils angespannt aber auch begeistert ansah. Gut wir waren beide Studenten, aber dieser Tag hatte uns Vorlesungen gekostet und dies würden wir wohl beide bald bereuen. Zwar konnten wir uns selber entschuldigen, seitdem wir volljährig waren, doch dies war eben nicht immer von Vorteil. Jedoch überlegte ich schon jetzt, was ich morgen singen konnte. Es gab vieles was ich gern singen würde und auch gab es vieles, was ich an den dazugehörigen Lyrics noch lernen musste, aber gut ich wollte mir deshalb nur ungern Stress bereiten. Gemeinsam mit Marik, machte ich mich dann auf den Heimweg, immerhin wohnten wir auch bereits zusammen, ob das so früh eine gute Entscheidung war oder nicht, sei aber trotzdem mal dahingestellt.
...

Ich erschrak, als wie aus dem Nichts eine laute, verärgerte Stimme ertönte. Die Überraschung stand mir nahezu im Gesicht geschrieben, selbst nachdem ich mich umgedreht und das Mädchen gesehen hatte. Minako sah das Mädchen an und sagte: "Tut mir Leid, Nozomi! Das war mein Fehler. Ich habe Sayuri mit zum Gesangswettbewerb meiner Schwester genommen, damit wir sie unterstützen. Bitte sei Sayuri nicht böse!", sagte Minako. Danach stellte sie Nozomi und mich einander vor und ich war sehr erfreut, sie kennenzulernen, auch wenn ich mich wegen meiner Schüchternheit etwas hinter Minako versteckte.