A new morning, the abyss of your life

das Eingangsposting lautete :

Der Kristall des Erwachens. Ihn zu finden und damit seinen Wunsch zu erfüllen, dies ist der Sinn des Spiels "Game or reality", ihr selbst werdet mit dem Spiel verbunden und taucht als euer neues Selbst in es ein. Den Schaden den euer Avatar erlebt, müsst ihr auch einstecken und die Erfahrungen die ihr im Laufe dieses Spiels macht, werden euch in eurem Alltag begleiten.
Es ist die Wahrheit, ihr habt einen Wunsch frei, wenn ihr diesen blauen Kristall findet, der irgendwo in einem riesigen Palast aus Eis versteckt ist. dieser jedoch wird von einem unmenschlichen Monster bewacht, sodass ihr erst einmal lernen müsst euch mit dem Spiel zu identifizieren und eure bereits gemachten Erfahrungen in das Spiel mit einzubringen.
Das Spiel selbst basiert auf einer programmierten künstlichen Intelligenz, sodass das Spiel sich mit euren Erfahrungen immer weiter entwickelt und irgendwann zu einem gigantischen Komplex heranreifen wird. Die Welt innerhalb dieses Spiels ist gefüllt mit vielen Menschen aus aller Welt, jedoch werden eure Sprachen automatisch übersetzt, sodass ihr auch in der Lage seit mit diesen zu kommunizieren.
Jedoch seit gewarnt. Es gibt nicht nur gute. Und der Tod hat schlimme Folgen, so befindet sich ein Charakter im Spiel der tatsächlich in der Lage ist euren Avatar unwiderruflich aus dem Spiel zu entfernen.

Entwickelt wurde "Game or reality" in Japan von Akira Nakamura, einem bekannten Entwickler sogenannter Reallifegames. Einige werden sicherlich auch schon von ihm gehört haben.
Gerüchten zufolge soll er das Spiel für seine Tochter entwickelt haben die an einer rätselhaften Krankheit leidet. 'So soll er versucht haben ihr damit eine Herausforderung zu schaffen durch die sie ihr Schicksal ändern könnte. Jedoch weiß niemand etwas genaues darüber.
Doch nach einem sich durchs Internet verbreiteten Gerücht soll sie in Verbindung zu dem mysteriösen Avatar "Tod" stehen. Doch lasst euch davon nicht verunsichern.
Es ist ein geniales Spiel welches bereits auf dem ganzen Erdball Spieler begeistert und wir selbst haben es bereits getestet und es lohnt sich wirklich.

- Ende der Übertragung der Werbung zu "Game or reality"

*

Wie jeden Morgen schlug ich meine Augen auf und atmete erst einmal erleichtert über dieses Aufwachen auf. Sicherlich wäre es angenehm einfach nicht mehr aufzuwachen, als wie Mutter zu leiden, aber ich wollte mein Ziel erreichen und dies war nun mal diesen Kristall von dem bereits fast die ganze Welt sprach zu ergattern.
Es gab Milliarden von Spielern in diesem Spiel die anscheinend genau dasselbe wollten wie ich selbst und sie alle schienen ihre eigenen Gründe zu haben durch die sie an den Kristall gelangen wollten.
Auch wenn Vater mir wahrscheinlich mit meinem Avatar einen gewaltigen Vorteil verschafft hatte mit dem ich, das musste ich sagen nicht so wirklich zufrieden war, da ich mich daran halten musste mich nicht ins Kampfgeschehen einzumischen, bevor ich nicht wusste, wo sich der Kristall genau befand.
Es gab tausende, wenn nicht mehr Verstecke in diesem virtuellen Spiel, die man durchforsten musste, bis man ihn fand, aber Vater hatte damit schon recht, dass er mir es nicht verriet. Das interessanteste an dem Spiel, dies ging wahrscheinlich allen so, war das es über das Internet funktionierte und somit alle die das Spiel spielten miteinander verbunden waren, sodass niemand de Möglichkeit hatte allein diesen Kristall zu finden und dann zu verraten, wo man ihn fand.
Nein dadurch war die Wahrscheinlichkeit den Kristall zu finden und sich seinen Wunsch erfüllen zu lassen für alle gleich und wenn man einmal aufhörte zu spielen stellte es sich manchmal jedoch schon als Herausforderung da, die anderen wieder einzuholen, da man ihnen nicht vorschreiben konnte, was sie zu tun oder zu lassen hatten.

Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte frühstückte ich erst einmal ausgiebig. Zwar brauchte ich nicht wirklich viel, aber mein Vater schrieb mir dies eben vor, obwohl er bereits wieder in seinem Büro saß und an einer neuen kostenlosen Erweiterung für das Spiel arbeitete. Ja das Spiel an sich musste man zwar kaufen, dafür waren aber die Erweiterungen kostenlos und außerdem verfügte man über ein ausgiebiges Charakterdesign, sodass eigentlich kein Wunsch offen blieb.
Einige würden wohl behaupten, das man durch so viel kostenloses nichts an diesem Spiel verdienen würde, aber dem war nicht so.
Da es bereits so oft verkauft wurde und immer wieder gekauft wurde, machte mein Vater durch seine Arbeit schon ein beträchtliches Vermögen, was hier in Japan nicht immer so leicht war, zugegeben im Rest der Welt zwar auch nicht, aber ich kannte eben kein anderes Land außer Japan und ich könnte es auch niemals verlassen, dem war ich mir sicher.
Naja außer, wenn ich in "Krypta", so hieß die Welt innerhalb des Spiels, war da ich dort wirklich einmal diese Welt verlassen konnte.

Nach dem Frühstück loggte ich mich sofort wieder im Spiel ein, legte mir aber vorher die Schläuche ab, die alle wirklichen Körperlichen Bedürfnisse überwachten und so das Spiel unterbrachen, wenn man eine Pause brauchte.
Wahrscheinlich war das Spiel deshalb auch so beliebt, da man eben erst weitermachen konnte, wenn man wirklich erholt war und eben genau dieses System konnte man nicht täuschen, naja außer meines, da ich dieses täuschen musste um überhaupt spielen zu können, da es auch die Krankheiten aufzeigte und erst zuließ das man weitermachte, wenn man wirklich wieder gesund war, was bei mir mehr als nur unmöglich war.
Mein Spiel hatte ich bereits am vorherigen Tag beendet, sodass sich sowohl ich als auch mein Avatar ausruhen konnten. Wenn ich mich wieder einloggte, startete ich meistens genau dort, wo er schlief und dies war doch wie immer in einer völlig dunklen und trostlosen Umgebung. Mein Avatar hieß ja nicht umsonst "Tod".
Ich schloss einfach in der richten Welt meine Augen und mein Bewusstsein wurde dabei sofort von meinem Körper in den von Tod übertragen. Genau wie zuvor schlug ich hier meine Augen auf, nur das sie dieses Mal rot waren und mein Haar lang und schwarz.
Wie jeden Morgen war der blaugrüne Schmetterling, der mich hier herausbrachte und auch zu allen sonstigen Welten, bereits hier und wartete nur auf mein Aufwachen, sodass er bereits auf meinen Lippen rastete und leicht mit den Flügeln schlug als ich aufwachte.
Ich streifte mir wie auch zuvor meine Kleidung über, die aus einer weißen langen Hose und einem ebenfalls weißen Top bestanden.
Dazu trug mein Avatar schwarze Springerstiefel mit Nieten verziert.
Ich warf mir dann noch meine schwarze Lederjacke über und befestigte mein blaues Katana auf meinem Rücken.
Ich wurde von dem Schmetterling wie aufgesogen und befand mich daraufhin schon in der weitläufigen Welt von "Krypta" wieder. Das Verblüffendste daran war jedoch, dass mich fast niemand der Spieler bemerkte, die hier waren, naja sie wussten, dass ich der Tod war und wahrscheinlich wollten sie mich deshalb gar nicht bemerken, aber dies konnte mir nur recht sein, da ich mich so erst einmal ungehindert weiter auf die Suche nach dem Kristall des Erwachens machen konnte um endlich mein Ziel zu erreichen und dies auch noch vor allen anderen zu schaffen.
Jedoch da ich auf der bösen Seite stand, obwohl das eigentlich nicht stimmte, aber das dachte man eben vom Tod selbst leider, war es nicht so wirklich einfach dorthin zu kommen wo er versteckt war, da das Böse doch meistens vom Guten besiegt wurde, das war zumindest eigentlich die Alte Regel, damit das Böse nicht mehr außer Kontrolle geraten würde.
...

Nach einem längeren Fußmarsch, stieg ich in die Straßenbahn um die Innenstadt zu erreichen, da sich Laufen doch etwas hinziehen würde, auch wenn ich eigentlich den ganzen Tag lang Zeit hatte.
Die Straßenbahn selbst war wirklich unbeschreiblich voll, aber was sollte man auch machen, wenn alle zur Arbeit mussten und es wahrscheinlich zu voll auf den Straßen währe, wenn jeder ein Auto fahren würde.
Ich stieg dann auch am Bahnhof Harajuku aus und musste eigentlich nicht weit laufen, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Eigentlich war das Harajuku ja nur ein kleiner Teil um den Bahnhof selbst, indem sich sehr viele Jugendliche trafen, aber ich wollte unbedingt die neuen Stilrichtungen sehen, die sich die anderen ausgedacht hatten und dies konnte man hier wirklich gut, zumal ich mal wieder neue Sachen kaufen wollte, auch wenn Tokio eine wirklich teure Stadt war.
Ich lief an den vielen Leuten vorbei, ja mein Kleidungsstil gehörte hier auch recht gut her, auch wenn es schon etwas seltener war. VK war nun mal etwas auffälliges.
Anschließend steuerte ich auch schon den ersten Laden an, wobei ich nicht nur Klamotten vor hatte zu kaufen, sondern auch eine Menge CD's.
Und ehrlich gesagt war ich auch froh, hier ein wenig meine Ruhe zu haben. Auch wenn sich hier an einem Ort mehr Menschen aufhielten als in Krypta.
...

Mit der Krücke ging ich in die Innenstadt. Ich vermied allerdings den Gebrauch von öffentlichen Lebensmitteln. Eigentlich störte mich die Krücke mehr, wie ich feststellte, nachdem ich ein ganzes Stück hinter mich gebracht hatte, doch wenn mein Bein dadurch schneller verheilte, dann sollte es mir auch recht sein.
Ich erreichte dann auch die Innenstadt, wo ich nun nur aufpassen musste, dass ich dem Arbeitsplatz meiner Stiefmutter aus dem Weg ging.
Ich musste schon sagen, dass ich auffiel wie ein bunter Hund, allerdings nicht wegen meiner Verletzungen. Es gab hier zwar auch Touristen, aber man sehr mir deutlich an, dass ich eigentlich nicht von hier stammte. Ich kam eben fast gänzlich nach meiner Mutter. Ich setzte mich dann erstmal bei der nächsten Sitzgelegenheit hin und legte eine Pause ein.

Mehr oder weniger war ich ziemlich in meinen Einkaufsbummel versunken, auch wenn ich eigentlich nicht wirklich gerne shoppen ging, aber eigentlich zählte das hier ja nicht besonders dazu. Mit ein paar Shirts und Hosen, sowie einem Mantel und einem Rock, ging ich zur Kasse und bezahlte es erst einmal.
Nun ja ich hatte allein in diesem Laden schon eine Stunde verbracht und ich wollte noch wesentlich länger in der Innenstadt bleiben, obwohl ich nicht wusste, ob dies mein Körper auch mitmachen würde.
Anschließend verließ ich mit einer großen schwarzen Tüte das Geschäft.
Es war ein eher kleiner Laden gewesen, aber ich liebte solche Läden mehr als nur ein wenig.
Anschließend ging ich dann auch schon zum nächsten, wo ich mir erst einmal einen Stapel neuer CD's kaufte, ja ich war ewig nicht mehr hier gewesen und ich sog förmlich alle neuen Eindrücke auf. Nachdem ich auch dieses Geschäft verlassen hatte, setzte ich mich erst einmal hin und machte eine Pause, bevor ich mir überlegte, wo ich als nächstes hinwollte. Obwohl ich meine Umgebung weitaus weniger betrachtet hatte.
...

Ich hatte nach 10 Minuten ausreichend pausiert und stand wieder auf. Ich lief weiter durch Tokios Innenstadt und blieb hin und wieder vor Schaufenstern stehen. Alles in allem langweilte ich mich aber und wäre viel lieber in der Svhule und noch viel lieber in Krypta. Krypta konnte ich aber sicher erstmal einige Zeit lang abhaken und die Suche nach dem Kristall musste ich wohl erstmal einstellen.
Ich seufzte wegen diesem Gedanken und setzte einfach meinen Weg fort. Ich hielt es für unwahrscheinlich jemanden zu treffen, den ich kannte. Meine Mitschüler saßen noch in der Schule und sonst fiel mir niemand anderes noch ein, den ich trefffen könnte. Man konnte also gerade sagen, dass ich genauso alleine herumlief wie mein Avatar sonst in Krypta. "Vielleicht treffe ich zufällig auf die Person hinter 'Tod'. Im Spiel treffe ich zurzeit auch oft auf sie.", sagte ich scherzhaft zu mir selbst.

Während ich weiter meinen Weg entlang lief und noch einige Geschäfte mehr abklapperte, machte ich mir eigentlich gerade nicht viel daraus, dass ich nicht nach Krypta konnte, aber dafür war es hier genauso voll wie dort.
Einige Tüten trug ich schon mit mir und auch durch die plötzlich aufkommende Wärme, legte ich erst mal meine Armstulpen ab, durch die man wieder einen guten Blick auf das Geostigma an meinen Armen hatte.
Anschließend lief ich aber auch weiter, vor allem, da ich nicht genau wusste, was ich eigentlich noch tun sollte.
Zumal ich hier auch niemanden kannte und nicht glaubte einmal mehr Bekanntschaften schließen zu können, wenn ich in Tokio unterwegs war.
Urplötzlich sah ich dann auch Cana und bemerkte, dass ich ihr doch ziemlich zugesetzt hatte, wodurch sich mein schlechtes Gewissen doch ein wenig verschlimmerte.
Jedoch vermied ich es auf sie zu zugehen, da dieses schlechte Gewissen mich doch daran hinderte.
...

In Trainingshose und -shirt joggte ich durch die Stadt. Das war für mich der beste Weg um körperlich und wegen der frischen Luft auch geistig fit zu bleiben. Beides musste ich für meinen Beruf sein und für das Spiel Game or reality war es auch von Vorteil.
In der Innenstadt musste ich etwas aufpassen, dass ich nicht in jemanden reinrannte. Das stellte aber kein Problem dar. Ich trug während meiner Jogging-Runde die ganze Zeit über ein Headset, denn ich erwartete einen Anruf, durch den mir neue Aufgaben zugeteilt werden sollten. Die meisten davon betrafen zwar meinen Avatar, weil ich mit ihm im Spiel meistens etwas erledigen musste, aber auch so hatte ich noch gewisse Pflichten zu erfüllen wie abends der tägliche Bericht. In ihm sollte ich alles dokumentieren, was ich sowohl im Spiel als auch im hier und jetzt über den Entwickler herausfand.
Ein Geheimnis, das ich lüften sollte war, wer hinter 'Tod' steckte. Auf Gerüchte hörte ich dabei gar nicht. Ich war die Sache von null aus angegangen und verließ mich nur auf stichfeste Beweise. Und gerade daran mangelte es noch. Ich war 'Tod' in Krypta aber auch noch nie begegnet.

Ich lief noch ein Stück weiter durch die Innenstadt bis zu einer Stelle in dessen Nähe sich Reita aufhielt. Zunächst bemerkte ich sie aber nicht. Ich war auch nur stehen geblieben, weil mich die Krücke sehr störte.
Mein Temperament ging dann auch mit mir durch und ich schmiss die Krücke wütend auf den Boden. "Was soll ich damit?", rief ich genervt und atmete etwas schneller als gewöhnlich. Anschließend wurde mir mein Wutausbruch bewusst und ich beruhigte mich wieder. Ich hob die Krücke wieder auf, doch beim Aufrichten bemerkte ich dann Reita. Ich sah zuerst nur zu ihr und ging kurz darauf auch auf sie tu.
"¡Hola!, Reita!", sagte ich, "was machst du hier?"

"Kon'nichiwa Cana.", begrüßte ich sie freundlich, als sie mich bemerkte.
Auf ihren Wutausbruch ging ich gar nicht erst ein, da ich auch mein schlechtes Gewissen verheimlichen wollte und noch nicht preisgeben wollte, wer ich war.
"Ich war ein wenig einkaufen.", antwortete ich ihr schließlich auf die Frage hin, was ich hier machte und deutete dabei auf die Tüten in meiner Hand.
Eigentlich hatte ich meinen kleinen Einkaufsbummel noch nicht beendet, auch wenn ich Shoppen an sich schon hasste, aber für so etwas wie was ich mir gekauft hatte, lohnte es sich eben auch mal das Haus zu verlassen.
...

"Da hätte ich auch von selbst drauf kommen können...", meinte ich etwas verlegen, nachdem sie mehr als nur deutlich geantwortet hatte. Ich blickte kurz zu den Tüten herunter, aber dann wieder hoch in ihr Gesicht, wobei mein Blick kurz über ihre Arme wanderte. Dieser kurze Augenblick, bei dem ich wohl erstmalig ihre Arme ohne Kleidungsstück, das sie verdeckte, sah, reichte mir schon aus. "Das habe ich doch schonmal gesehen...", dachte ich und erinnerte mich auch daran, woher ich es kannte.
Ich wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich wusste, dass 'Tod' auch solche Arme hatte, allerdings konnte ich nicht sagen, ob dies mit ihrer Krankheit zu tun hatte und falls es so war, ob diese Krankheit nicht doch noch etwas verbreitet war, womit wieder mehrere Personen in Frage kämen, die 'Tod' sein könnten. Danach fragen wollte ich auch nicht, da ich dann wieder ihre Krankheit ansprechen würde und wenn sie darüber sprechen wollte, dann sollte sie den ersten Anstoß geben.
Ich fragte anschließend nur noch: "Hast du was dagegen, wenn ich dich ein Stück begleite? Ich habe sowieso nichts zu tun und laufe nur gelangweilt durch die Gegend..."

"Ich habe nichts dagegen, wenn du mich begleitest Cana.", meinte ich und lächelte sie noch immer freundlich an. Ihren Blick hatte ich bemerkt und ich wusste auch, dass dies an meinen Armen einen guten Hinweis geben würde, aber es war auch wiederum so, das ich irgendwie merkte, wie sie sich noch immer etwas anderes versuchte zusammen zu reimen.
Mir war es eigentlich nicht unangenehm meine, von meiner Krankheit gezeichneten Arme zu zeigen, jedoch war die Reaktion darauf immer gleich gewesen, weshalb ich oftmals gar nicht erst auf diese Personen näher einging.
"Diese Krankheit ist nicht weit verbreitet weißt du...", begann ich und schaute daraufhin zum Boden.
"Entweder man lernt damit zu leben und findet sich ab, dass man sterben wird oder man geht sie wie ich nach Krypta offenbart der ganzen Welt, was für ein Ziel man hat und versucht mit der Hilfe des Kristalls diese Krankheit zu heilen.", fuhr ich anschließend fort und setzte mich daraufhin in Bewegung, aber ich lief nicht besonders schnell, was mir auch nur recht war, da ich es nicht wirklich eilig hatte.
...

"Du willst also den Kristall finden, um deine Krankheit zu heilen.. Das klingt nach einem wundervollen Ziel", sagte ich, aber ich hielt lieber meine Klappe, bevor ich noch sagte, dass ich es ihr gönnen würde, wenn sie es erreichen konnte. Sie selbst wusste sicher, dass ich ein eigenes Ziel verfolgte, weshalb es nur geheuchelt wäre, wenn ich es gesagt hätte, vor allem, weil ich mein Ziel deshalb nicht aufgab, obwohl ich noch eine Alternative hatte, es zu erreichen.
"Du sagtest, dass die Krankheit nicht weit verbreitet ist. Das heißt doch aber schon noch, dass es andere Leute damit gibt, oder? Gibt es denn keine Heilung dafür oder bleibt einem wirklich nur der Tod?", fragte ich. Ich fügte aber noch sofort hinzu: "Entschuldige. Ich möchte nicht zu aufdringlich sein. Ich bin nur neugierig, deshalb frage ich."
So langsam fiel es mir immer schwerer nicht zu glauben, dass Reita selbst 'Tod' ist. Es sprach zwar vieles dafür, dass sie es ist, aber ich konnte es mir nicht erklären. Und bisher widersprach meiner Theorie nur sehr wenig. Ich lief einfach neben Reita her. Mir war es egal, wo sie hin ging. Ich hatte sowieso kein richtiges Ziel vor Augen.

Mein Gesicht zierte ein Lächeln, während wir nebeneinander hergingen und ich an manchen Geschäften stehen blieb.
"Es sind nur fünf Menschen mit dieser Krankheit jemals registriert worden und bis auf mich lebt nur noch eine Person. Aber ja uns bleibt als einziger Ausweg eigentlich nur der Tod, niemals hat jemand geforscht ob man das Geostigma nicht doch heilen kann.", erklärte ich ihr.
Ich empfand es nicht als aufdringlich oder sonstiges dergleichen, es war doch eigentlich wie eine Erlösung für mich, dass ich mit jemandem darüber reden konnte und deshalb machte ich ihr auch keine Vorwürfe.
"Und keine Sorge, du bist nicht aufdringlich und deine Neugierde ist auch begründet.", fügte ich noch hinzu, während ich auf einen weiteren Klamottenladen zusteuerte. Und mich dort umsah.
...

"Da bin ich aber beruhigt. Ich dachte schon ich würde dich zu sehr ausfragen.", sagte ich. Das mit ihrer Krankheit war aber gar nicht schön. "Kennst du diese andere Person oder weißt du nur von ihrer Existenz?", fragte ich.
Ich begleitete Reita einfach weiterhin bei ihrem Einkaufsbummel und meinte mittendrin: "Wenn ich dich schon begleite, dann kann ich doch auch helfen. Ich könnte dich zum Beispiel ein wenig beraten oder dir was abnehmen..."

"Nein ich weiß nichts über diese Person, ich weiß nicht einmal mehr, ob sie noch am Leben ist.", murmelte ich und sah mich ein wenig um.
Ihr Angebot ließ ich mir kurz durch den Kopf gehen, da es sich hierbei ja um einen anderen und vor allem sehr provokativen Styl handelte, wobei ich diesen meistens immer selbst zusammenstellte.
Aber wer wusste eben schon so genau, was sie aussuchen würde.
"Beraten kannst du mich gern, aber ich glaube abnehmen solltest du mir aufgrund der Verletzungen, die du von Tod hast nicht.", ein wenig verplappert hatte ich mich doch schon, da ich ihr gesagt hatte, dass ich wusste, dass diese Verletzungen von Tod, also von mir waren.
...

Ich nickte Reita zu, aber meinte: "Ich habe zwar noch einen gesunden Arm, aber dann befolge ich wenigstens die Anweisungen des Arztes.", Ich riss durch ihre doch fast nur nebensächlich wirkende Bemerkung meine Augen auf und sagte zu ihr: "Ich habe dir doch gar nicht gesagt, von wem ich die Verletzungen hab. Woher weißt du dann, dass ich sie von 'Tod' habe?" Ich überlegte kurz, aber jetzt konnte es dafür wohl wirklich nur eine Erklärung geben. "Du bist 'Tod', nicht wahr?", sprach ich es dann aus, aber wollte es nicht wahrhaben. Ich sah sofort zu Boden und es fiel mir gerade schwer sie anzusehen. Das aber eigentlich nur, weil ich das Gefühl hatte in ihrer Schuld zu stehen. Ich hatte noch keine wirkliche Erklärung, aber ich war mir nun sicher, dass sie 'Tod' war.

"Die Erkenntnis trifft die wie einen Schlag habe ich recht.", begann ich und verkniff mir ein lachen. Ich fand wirklich schon, dass sie etwas lange gebraucht hatte, jedoch konnte ich es auch irgendwie verstehen, da es nicht einfach war, diese Erkenntnis auch noch anzunehmen. Ich bestätigte dies aber auch nicht wirklich, da ich wusste, dass dies auch nichts mehr verändern würde.
"Kopf hoch, auch wenn du nicht daran gedacht hast, es stimmt jedoch.", murmelte ich und sah mich dann erst einmal ein wenig im Laden um. Aus den Augen verlor ich Cana aber nicht, da die Läden im Harajuku eigentlich nie besonders groß aber dafür immer besonders voll waren.
...

"Es ist schon ein kleiner Schock. Obwohl es so offensichtlich ist, habe ich trotzdem versucht mir einzureden, dass du nicht 'Tod' bist. Ich wollte es wohl nicht wahrhaben und habe mir sonst was eingeredet, was Sinn ergab. Letztlich traf das genaue Gegenteil zu.", sagte ich.
Während Reita sich dann umsah, blieb ich einfach erstmal stehen. Ich dachte ein wenig über die letzten Ereignisse in Krypta nach und sah dann auf meine Verletzungen. "Sie wusste, dass ich es bin, da bin ich mir sicher, und sie hat mich trotzdem verletzt. Ob es ihr noch Spaß gemacht hat? Ich bin ihr dennoch dankbar, dass sie mich aus 'Grabslurs' Fängen befreit hat.", dachte ich.
Ich wartetet dann bis Reita fertig war und zurückkam, damit ich ihr nochmal direkt persönlich und nicht durch meinen Avatar sagen konnte, dass ich ihr dankbar war.

Ich hatte wirklich noch ein paar Sachen gekauft, aber dies war es dann auch und ich wollte eigentlich nur noch einmal in eine Buchhandlung gehen, ansonsten hatte ich eigentlich meinen kleinen Einkaufsbummel beendet, zumindest kam mir dies so vor zumal ich nicht wusste, wie lange mein Körper dies noch mitmachen würde.
Als ich dann wieder bei Cana war, hatte ich ein nicht wirklich gutes Gefühl, aber auch kein schlechtes. Jedoch wollte ich noch immer nicht, dass sie mir ihren Dank aussprach und dies sagte ich ihr im nachhinein auch.
Mir machte Kämpfen zwar einen gewaltigen Spaß und es bot mir auch eine gute Abwechslung, jedoch wollte ich sie eigentlich nicht verletzen.
"Dank mir nicht, ich habe es nicht verdient, dass du mir dankst und dann auch noch glaubst in meiner Schuld zu stehen. Ich habe dich unbeabsichtigt verletzt und dies auch noch so schwer und schon allein dafür sollte man mir nicht danken.", meinte ich anschließend, während ich schon mal das kleine Geschäft verließ, aber darauf bedacht war, dass niemand mitbekam, wer ich war. Da es doch einige gab die mich selbst auch löschen wollten und sicherlich war es schon mal vorgekommen, dass Personen nicht rechtzeitig gehen konnten, bevor ich ihren Avatar auslöschte und genau deshalb musste ich vorsichtig sein.
...

Ich folgte Reita raus aus dem Geschäft und lächelte sie eine Zeit lang an. Als ich wieder neben ihr lief, sagte ich: "Inzwischen solltest du mich doch besser kennen, zumindest durch das Spiel. Ich lasse mir nur ungern etwas sagen. Ich bin dir trotzdem dankbar. Da nehme ich auch gerne die Verletzungen in Kauf. Mich hätte es doch auch schlimmer treffen können. Aber solange mir nichts besseres einfällt, werde ich mich erstmal erkenntlich zeigen, indem ich für mich behalte, dass du 'Tod' bist." Ich sprach leise genug, sodass niemand außer Reita mich hören konnte.
Wir liefen weiter und nach einigen Metern sagte ich: "Ich verstehe irgendwie nicht, warum du SIE bist. Du siehst dem Tod doch selbst ins Auge. Solltest du dann nicht eigentlich den 'Tod' bezwingen wollen?" Mich verwirrte das alles noch irgendwie. Durch meine Fragerei wollte ich nur Gewissheit erlangen.

Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie meine Identität im Spiel für sich behielt, aber ich hatte bereits geahnt, dass einmal solch eine Frage aufkommen würde.
Dies war ja auch nur berechtigt, da ich eben der Tod war, obwohl mich dieser doch als erstes am meisten bedrohte.
Jedoch wusste ich selbst nicht so wirklich, wieso ich mich damals dazu entschlossen hatte, obwohl diese Rolle eben schon zu mir passte. Dennoch war es ein Charakter, der von meinem Vater ins Spiel programmiert wurde.
"Mein Vater hat diesen Charakter erschaffen, es war also eigentlich nicht wirklich meine Idee. Am Anfang befand sich Tod also nur als ein von einem Computer gesteuertes Programm im Spiel, jedoch fand wusste ich selbst nicht, dass mein Vater ihm eigentlich ein eigenes eben ermöglichen wollte. Er wollte wohl versuchen der Welt klar zu machen, dass man den Tod nicht fürchten muss, sondern nur respektieren sollte.
Aber damit du das jetzt nicht falsch verstehst, das Programm hat schon damals wahllos Avatare beseitigt, obwohl dies auch die Zeit war, in der die meisten Menschen noch einen wahnsinnig großen Schutzengel hatten. Da das Programm nicht abwartete, bis die Menschen ihre Avatare gehen ließen sondern sie mitsamt der menschlichen Seite auslöschte.", begann ich und versuchte ihr auch zu erklären, woher Tod eigentlich kam.
"Jedoch fand mein Vater es wirklich bald zu eintönig und auch zu gefährlich Tod über einen Computer laufen zu lassen, da dieser eben nicht über das verfügte, was einen Menschen ausmacht. Und so bildete er einen Avatar mit diesen Fähigkeiten. Warum er aber für mich war, war mir selbst nicht so klar...aber mittlerweile fühle ich mich durch sie nicht mehr an das gebunden, was in dieser Welt passiert und so habe ich auch die Macht über Leben und Tod von meinem Vater in die Hände gelegt bekommen. Was wohl eher dazu dient, dass ich lerne damit zu leben, dass ich sterbe.
Tod ist für mich so etwas, wie ein Leben was ich auch nach meinem Ableben weiterführen könnte und deshalb bin ich sie...", ich wusste nicht, ob man meine Erklärungsversuche auch verstehen konnte, aber so war es eben und ich wusste genau, dass mir mein Tod früher als anderen Menschen bevorstand und genau dies schien mich auch für eine gute Anwärterin zu machen um dort mit dem Tod umzugehen.
...

"Um es kurz zu fassen... Du verarbeitest mit 'Tod' also deine Krankheit, wenn ich richtig verstanden habe...", sagte ich und sah zum Himmel hinauf. Ihre Erklärung fand ichsehr interessant. Ich fand zwar, dass man nicht einfach mit dem Leben anderer spielen sollte, aber soweit ich mitbekommen hatte war es besser wenn sie 'Tod' war, als irgendein normales Programm, das wahllos Avatare eliminierte.
"Ich kann es mir einbilden, aber du nutzt diese Macht, die du hast, noch auf sinnvolle Weise. Ich hab den Eindruck, dass du das Spiel für deinen Vater von unerwünschten Avataren reinigst. Avatare wie 'Grabslur' meine ich. Das macht das Spiel jedenfalls angenehmer wie ich finde.", sagte ich.
Ichlächelte Reita dann kurz an, doch sah dann wieder vor mich und seufzte: "Schade, dass ich jetzt wohl erstmal nicht nach Krypta kann. Das Gute daran ist aber, dass ich mich dann etwas mehr auf die Schule konzentrieren kann." Selbstbewusst fuhr ich dann fort: "So oder so werde ich bald wieder mit meiner Mutter zusammenleben!"

"Ja, so kann man es auch sagen, auch wenn ich mir im klaren darüber bin, dass ich damit nicht mein Leben ändern kann.", begann ich und sah mich kurz um.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtete und ich wollte lieber nicht erfahren, was passieren würde, wenn die Menschen die gegen Tod waren, davon erfuhren, dass ich diese Person war.
Naja lieber steckte ich den Ärger ein, als das mein Vater diesen bekommen würde, da ich ihm das auch niemals antun wollte.
"Naja ich habe nicht nur solche Avatare entfernt, es gibt auch welche die konnten nichts dafür, da ich vor einiger Zeit das Problem hatte, dass ich die Kontrolle über meinen Avatar verloren und damit unschuldige entfernt hatte.", erklärte ich ihr anschließend fragte mich aber auch was sie zum Schluss damit meinte, dass sie bald wieder mit ihrer Mutter zusammenleben würde, aber ich sprach sie lieber nicht darauf an, da ich nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde.
...

"Oh, das wusste ich nicht.", sagte ich und sah Reita mit offenem Mund an. Anschließend folgte auch direkt die Frage: "Passiert dir das ab und zu immer noch?" Eine Antwort auf diese Frage fand ich schon wichtig. Bevor sie das nämlich gesagt hatte, dachte ich, dass ich vor 'Tod' nichts mehr zu befürchten hatte. Eigentlich wusste ich auch so nicht, ob es mich nicht doch noch erwischen konnte, aber ich hatte mir zumindest nicht mehr vorgenommen gehabt, 'Tod' im Spiel gezielt aus dem Weg zu gehen.

"Mir passiert das schon seit langem nicht mehr. Aber die Ursache dafür weiß ich selber nicht so genau.", murmelte ich und betrat anschließend einen kleinen Bücherladen. Eigentlich wollte ich meinen Einkaufsbummel schon lange beendet haben, aber allein machte dies eben nur halb so viel Spaß, wie mit Gesellschaft und genau dies genoss ich gerade sichtlich.
In dem kleinen Laden war für die Verhältnisse des Harajuku eigentlich recht wenig los, sodass ich doch einmal ungestört mich umschauen konnte und gleichzeitig auch noch genug Platz hatte um mich zu bewegen.
...

Ich joggte weiter durch Tokios Innenstadt. An roten Ampeln kam ich hier öfter zum Stehen, doch ich stand nie wirklich, da ich auf der Stelle weiterjoggte. Als ich dann einmal darauf wartete, dass die Ampel grün wird, hörte ich plötzich zwei Mädchen, die hinter mir vorbeiliefen, wie sie sich über Game or reality unterhielten. Auf jeden Fall wurde Krypta erwähnt. Ich drehte mich zu ihnen um und meine Arbeit begann wohl jetzt schon.
Ich joggte weiterhin, aber ich immer so, dass ich die beiden nicht aus den Augen verlor. So bekam ich aber nicht mit worüber sie sich unterhielten. Um das zu ändern versuchte ich sie so unauffällig wie möglich zu verfolgen. Ich tat deshalb so als würde ich einkaufen gehen. Viel mehr hörte ich nun aber auch nicht, allerdings konnte ich mir die Erscheinung der beiden einprägen. Dabei fiel mir ein, dass beide in derselben Gegend wie ich wohnten. Ich blieb den beiden trotzdem auf den Fersen, aber nicht zu dicht.

Mein Blick streifte ein wenig durch die Gegend, so verdächtigte ich auch sofort eine Person, dass sie uns verfolgte.
Meinen Einkauf konnte ich wohl jetzt vergessen, aber ich hatte auch genug gekauft, weshalb das andere auch noch ein Weilchen warten konnte.
Ich sagte aber Cana nichts von meiner Vermutung, da ich mir wirklich noch nicht zu hundert Prozent sicher war, aber mein Gefühl übermittelte mir dies so und meistens hatte mich mein Gefühl noch nie getäuscht.
"Aber ich bin dir wirklich dankbar, dass du niemandem sagst, wer Tod ist.", meinte ich und sprach dies auch etwas lauter, wobei dies Absicht war, da ich eine Bestätigung für meine Vermutung brauchte.
Ich vermied es jedoch auch die Person anzusehen, da dies sonst zu auffällig gewesen wäre und ich wollte auf gar keinen Fall, dass sie wusste, das ich mir im klaren darüber war, dass sie uns verfolgte.
Nur verstand ich eigentlich schon die ganze Zeit nicht, wieso jeder wissen wollte, wer mein Avatar war, da alle anderen auch anonym spielen konnten. Aber ich musste schon zugeben, dass solch eine große Aufmerksamkeit mir manchmal nur recht kam, auch wenn mir dies gerade meinen Einkaufsbummel ruiniert hatte, obwohl ich ja auch eigentlich nicht gern shoppen ging, aber wenn es um so etwas ging, wie was ich gekauft hatte, war ich doch immer voll bei der Sache.
...

Ich ahnte kein Bisschen, dass Reita und ich möglicherweise verfolgt oder beobachtet wurden. Ich musste aber auch etwas darauf achten, dass wir bloß nicht in die Nähe des Arbeitsplatzes meiner Stiefmutter kamen, weshalb ich manchmal andere Personen um uns herum einfach ausblendete. Fragend sah ich Reita dann aber an, nachdem sie lauter gesagt hatte, dass sie mir dankbar sei, dass ich für mich behielt, wer 'Tod' sei. "Warum sagst du das so laut?", fragte ich dann auch.
Anschließend merkte ich nur noch wie ich von den wenigen Person hier angestarrt wurde, was mir unangenehm war. Ich rief dann aber nur durch die kleine Buchhandlung: "Was denn? Noch nie ein verletztes Mädchen gesehen?" Reitas Antwort bevor wir die Buchhandlung betreten hatten, hatte mich doch wieder beruhigt, weshalb ich deshalb gerade nicht weiter drüber nachdachte.
Ich sah Reita wieder nur lächelnd an und sagte: "Keine Ahnung wie du das siehst, aber mir macht es Spaß mit dir durch die Läden zu ziehen, sogar mit dieser verdammten Krücke. Wenn ich alleine oder mit meiner Stiefmutter shoppen gehe, dann habe ich nur halb so viel oder gar keinen Gefallen daran."

Nach dem bezahlten meiner ausgesuchten Mangas, naja Bücher waren auch darunter, aber egal. Verließ ich mit Kana das kleine Geschäft. Es lag außerhalb des Harajuku und man merkte schnell den Unterschied zu der Lautstärke im Harajuku, da es hier um einiges ruhiger war.
Anschließend fragte ich sie, ob sie noch mit zu mir kommen wolle aber erklärte ihr davor, dass wir anscheinend verfolgt wurden und ich es deshalb so laut gesagt hatte um eine Bestätigung für diese Vermutung zu erhalten.
Aber mich freute es auch, dass es ihr anscheinend gefiel mit mir durch die Läden zu gehen, obwohl ich genau wusste, dass dieser Styl nicht jedermanns Sache war.
Bevor wir aber das Harajuku ganz verlassen hatten, sah ich die vielen Fotografen, die sich hier immer rumtrieben und Fotos von den neuen Stilrichtungen machten. Es war irgendwo klar, dass dies hier passieren würde, da die meisten neue Looks erschufen, so tat ich es ja auch, weshalb es kein Wunder war, dass mich bald auch ein paar Fotografen um ein Foto baten und ich für diese posieren musste. Manchmal mochte ich es, das gab ich zu, aber des öfteren kostete es mich auch einfach nur Nerven.
...

Die beiden Mädchen, die ich verfolgte, sprachen wirklich über ein für mich interessantes Thema. Ich wurde hellhörig als die eine zur anderen sagte, dass sie ihr dankbar war, dass sie für sich behielte, wer "Tod" war. Ich schloss daraus sofort, dass beide die Person hinter "Tod" kannten, und wenn es nur namentlich war, reichte mir das auch schon. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich die zwei belauscht hatte. Ich passte mich daher der Mehrheit an und blickte wie die meisten anderen zh ihnen. Trotzdem zierte kurz ein Grinsen meine Lippen, was schon viel aussagen konnte.
Nachdem die beiden gegangen waren, verließ ich auch den Bücherladen, um weiterzujoggen. Jetzt joggte ich aber zurück nach Hause. Es gab eigentlich kaum einen glücklicheren Zufall als dass die beiden Mädchen auch noch in der Nachbarschaft wohnten. So kam ich sicher schnell auch an weitere Informationen, die ich beschaffen sollte. Im Spiel selbst, welches ich nun anwarf und mich einloggte, um Krypta zu erkunden, hatte ich auch noch ein Ziel. Mein Avatar sollte dringend stärker werden und meine Kollegen hatten mir schon von einem speziellen Kampfanzug berichtet, der irgendwo in Krypta versteckt sein soll. Genau den sollte ich finden.

"Wir werden verfolgt?", wunderte ich mich und sah mich daraufhin direkt um. Ich konnte aber nichts Verdächtiges feststellen, doch ich glaubte Reita trotzdem. Ich hatte plötzlich nämlich ein dumpfes Gefühl. Auf ihre Frage, ob ich noch mit zu ihr kommen wollte, antwortete ich: "Ich würde schon gerne noch zu dir mitkommen. Meine Stiefmutter will zwar, dass ich mich zuhause schone, aber zuhause ist für mich sowieso woanders und von ihr lasse ich mir nichts sagen. Deshalb komme ich gerne noch mit. Das wird bestimmt lustig!"
Ein Kichern konnte ich mir auch nicht verkneifen, als einige Fotografen Reita um ein Foto baten. Ich sah einfach zu, aber behielt auch einen Überblick über unsere Umgebung. Mein dumpfes Gefühl war schon wieder verschwunden. Das bedeutete wohl, dass die Person, die uns verfolgt hatte, gegangen war.