A new morning, the abyss of your life

das Eingangsposting lautete :

Der Kristall des Erwachens. Ihn zu finden und damit seinen Wunsch zu erfüllen, dies ist der Sinn des Spiels "Game or reality", ihr selbst werdet mit dem Spiel verbunden und taucht als euer neues Selbst in es ein. Den Schaden den euer Avatar erlebt, müsst ihr auch einstecken und die Erfahrungen die ihr im Laufe dieses Spiels macht, werden euch in eurem Alltag begleiten.
Es ist die Wahrheit, ihr habt einen Wunsch frei, wenn ihr diesen blauen Kristall findet, der irgendwo in einem riesigen Palast aus Eis versteckt ist. dieser jedoch wird von einem unmenschlichen Monster bewacht, sodass ihr erst einmal lernen müsst euch mit dem Spiel zu identifizieren und eure bereits gemachten Erfahrungen in das Spiel mit einzubringen.
Das Spiel selbst basiert auf einer programmierten künstlichen Intelligenz, sodass das Spiel sich mit euren Erfahrungen immer weiter entwickelt und irgendwann zu einem gigantischen Komplex heranreifen wird. Die Welt innerhalb dieses Spiels ist gefüllt mit vielen Menschen aus aller Welt, jedoch werden eure Sprachen automatisch übersetzt, sodass ihr auch in der Lage seit mit diesen zu kommunizieren.
Jedoch seit gewarnt. Es gibt nicht nur gute. Und der Tod hat schlimme Folgen, so befindet sich ein Charakter im Spiel der tatsächlich in der Lage ist euren Avatar unwiderruflich aus dem Spiel zu entfernen.

Entwickelt wurde "Game or reality" in Japan von Akira Nakamura, einem bekannten Entwickler sogenannter Reallifegames. Einige werden sicherlich auch schon von ihm gehört haben.
Gerüchten zufolge soll er das Spiel für seine Tochter entwickelt haben die an einer rätselhaften Krankheit leidet. 'So soll er versucht haben ihr damit eine Herausforderung zu schaffen durch die sie ihr Schicksal ändern könnte. Jedoch weiß niemand etwas genaues darüber.
Doch nach einem sich durchs Internet verbreiteten Gerücht soll sie in Verbindung zu dem mysteriösen Avatar "Tod" stehen. Doch lasst euch davon nicht verunsichern.
Es ist ein geniales Spiel welches bereits auf dem ganzen Erdball Spieler begeistert und wir selbst haben es bereits getestet und es lohnt sich wirklich.

- Ende der Übertragung der Werbung zu "Game or reality"

*

Wie jeden Morgen schlug ich meine Augen auf und atmete erst einmal erleichtert über dieses Aufwachen auf. Sicherlich wäre es angenehm einfach nicht mehr aufzuwachen, als wie Mutter zu leiden, aber ich wollte mein Ziel erreichen und dies war nun mal diesen Kristall von dem bereits fast die ganze Welt sprach zu ergattern.
Es gab Milliarden von Spielern in diesem Spiel die anscheinend genau dasselbe wollten wie ich selbst und sie alle schienen ihre eigenen Gründe zu haben durch die sie an den Kristall gelangen wollten.
Auch wenn Vater mir wahrscheinlich mit meinem Avatar einen gewaltigen Vorteil verschafft hatte mit dem ich, das musste ich sagen nicht so wirklich zufrieden war, da ich mich daran halten musste mich nicht ins Kampfgeschehen einzumischen, bevor ich nicht wusste, wo sich der Kristall genau befand.
Es gab tausende, wenn nicht mehr Verstecke in diesem virtuellen Spiel, die man durchforsten musste, bis man ihn fand, aber Vater hatte damit schon recht, dass er mir es nicht verriet. Das interessanteste an dem Spiel, dies ging wahrscheinlich allen so, war das es über das Internet funktionierte und somit alle die das Spiel spielten miteinander verbunden waren, sodass niemand de Möglichkeit hatte allein diesen Kristall zu finden und dann zu verraten, wo man ihn fand.
Nein dadurch war die Wahrscheinlichkeit den Kristall zu finden und sich seinen Wunsch erfüllen zu lassen für alle gleich und wenn man einmal aufhörte zu spielen stellte es sich manchmal jedoch schon als Herausforderung da, die anderen wieder einzuholen, da man ihnen nicht vorschreiben konnte, was sie zu tun oder zu lassen hatten.

Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte frühstückte ich erst einmal ausgiebig. Zwar brauchte ich nicht wirklich viel, aber mein Vater schrieb mir dies eben vor, obwohl er bereits wieder in seinem Büro saß und an einer neuen kostenlosen Erweiterung für das Spiel arbeitete. Ja das Spiel an sich musste man zwar kaufen, dafür waren aber die Erweiterungen kostenlos und außerdem verfügte man über ein ausgiebiges Charakterdesign, sodass eigentlich kein Wunsch offen blieb.
Einige würden wohl behaupten, das man durch so viel kostenloses nichts an diesem Spiel verdienen würde, aber dem war nicht so.
Da es bereits so oft verkauft wurde und immer wieder gekauft wurde, machte mein Vater durch seine Arbeit schon ein beträchtliches Vermögen, was hier in Japan nicht immer so leicht war, zugegeben im Rest der Welt zwar auch nicht, aber ich kannte eben kein anderes Land außer Japan und ich könnte es auch niemals verlassen, dem war ich mir sicher.
Naja außer, wenn ich in "Krypta", so hieß die Welt innerhalb des Spiels, war da ich dort wirklich einmal diese Welt verlassen konnte.

Nach dem Frühstück loggte ich mich sofort wieder im Spiel ein, legte mir aber vorher die Schläuche ab, die alle wirklichen Körperlichen Bedürfnisse überwachten und so das Spiel unterbrachen, wenn man eine Pause brauchte.
Wahrscheinlich war das Spiel deshalb auch so beliebt, da man eben erst weitermachen konnte, wenn man wirklich erholt war und eben genau dieses System konnte man nicht täuschen, naja außer meines, da ich dieses täuschen musste um überhaupt spielen zu können, da es auch die Krankheiten aufzeigte und erst zuließ das man weitermachte, wenn man wirklich wieder gesund war, was bei mir mehr als nur unmöglich war.
Mein Spiel hatte ich bereits am vorherigen Tag beendet, sodass sich sowohl ich als auch mein Avatar ausruhen konnten. Wenn ich mich wieder einloggte, startete ich meistens genau dort, wo er schlief und dies war doch wie immer in einer völlig dunklen und trostlosen Umgebung. Mein Avatar hieß ja nicht umsonst "Tod".
Ich schloss einfach in der richten Welt meine Augen und mein Bewusstsein wurde dabei sofort von meinem Körper in den von Tod übertragen. Genau wie zuvor schlug ich hier meine Augen auf, nur das sie dieses Mal rot waren und mein Haar lang und schwarz.
Wie jeden Morgen war der blaugrüne Schmetterling, der mich hier herausbrachte und auch zu allen sonstigen Welten, bereits hier und wartete nur auf mein Aufwachen, sodass er bereits auf meinen Lippen rastete und leicht mit den Flügeln schlug als ich aufwachte.
Ich streifte mir wie auch zuvor meine Kleidung über, die aus einer weißen langen Hose und einem ebenfalls weißen Top bestanden.
Dazu trug mein Avatar schwarze Springerstiefel mit Nieten verziert.
Ich warf mir dann noch meine schwarze Lederjacke über und befestigte mein blaues Katana auf meinem Rücken.
Ich wurde von dem Schmetterling wie aufgesogen und befand mich daraufhin schon in der weitläufigen Welt von "Krypta" wieder. Das Verblüffendste daran war jedoch, dass mich fast niemand der Spieler bemerkte, die hier waren, naja sie wussten, dass ich der Tod war und wahrscheinlich wollten sie mich deshalb gar nicht bemerken, aber dies konnte mir nur recht sein, da ich mich so erst einmal ungehindert weiter auf die Suche nach dem Kristall des Erwachens machen konnte um endlich mein Ziel zu erreichen und dies auch noch vor allen anderen zu schaffen.
Jedoch da ich auf der bösen Seite stand, obwohl das eigentlich nicht stimmte, aber das dachte man eben vom Tod selbst leider, war es nicht so wirklich einfach dorthin zu kommen wo er versteckt war, da das Böse doch meistens vom Guten besiegt wurde, das war zumindest eigentlich die Alte Regel, damit das Böse nicht mehr außer Kontrolle geraten würde.
...

Ich war noch immer nicht sehr weit gekommen und hoffte ehrlich gesagt genau das Gegenteil, da ich endlich den Kristall finden wollte und meinen Wunsch bekommen wollte.
Ich wollte mein Schicksal ändern und das Geostigma loswerden, auch wenn ich vielleicht manchmal nicht mehr so wirklich daran glaubte oder viel mehr überhaupt nicht mehr den Glauben daran hatte es damit besiegen zu können, da meine Mutter und mein Großvater eben schon daran gestorben waren und ich würde ihnen wahrscheinlich irgendwann folgen, da dies das wahrscheinlichste Ende dieser Krankheit war.
Die verbrannte Haut oder viel mehr so wie das Geostigma eben aussah, sah man auch an meinem Avatar sehr deutlich, da er eben auch mein Ebenbild war, bis auf den Körperbau und die Haar- sowie Augenfarbe.
Am offensichtlichsten sah man dies jedoch an meinen beiden Armen, da diese nicht von Stoff bedeckt waren, jedoch versuchte ich erst gar nicht weiter darauf einzugehen und konzentrierte mich anschließend wieder auf das Spiel, wobei ich mich jetzt doch extrem gewundert hatte, wenn nicht gar geschockt davon war, da ich wieder fast mit dem Avatar von Cana zusammengestoßen wäre. Zufälle gab's, die sollte es einfach nicht geben.
Ein leiser Seufzer meinerseits war dann wohl das einzige, was von mir folgte.
...

Erneut traf ich im Spiel auf 'Tod' oder sie traf eher auf mich. Diesmal war ich etwas vorsichtiger und wich ein paar Schritte zurück. Ich wollte nämlich nicht schon wieder früher als geplant Krypta verlassen, weil ich mich ausloggen musste. "So sieht man sich also wieder. Hast du es nun doch auf mich abgesehen oder bist du nur zufällig über mich gestolpert?", sagte ich. Meine Waffen zog ich vorerst nicht, denn meine Blitze mussten im Notfall zuerst reichen.
Ich sah 'Tod' an und wartete eine Reaktion ab. Unser erneutes Aufeinandertreffen könnte man als Zeichen deuten. Ihre Arme waren mir aufgefallen, doch dieses Merkmal hatte ich bei Reita nicht beachtet, deshalb blieb ich ahnungslos.

"Wohl eher das zweite deiner vorgeschlagenen Möglichkeiten.", murmelte ich und blieb einfach stehen. Auf einen kleinen"Kampf" hatte ich es gerade wirklich nicht abgesehen und auch so war ich daran mehr oder weniger gar nicht interessiert, auch wenn es vielleicht zuvor anderes gewirkt hatte.
Nachdenklich verschränkte ich meine Arme und sah kurz an ihr vorbei um zu erfahren, wo ich eigentlich gerade hier war, da ich auf meinem Weg nicht wirklich auf meine Umgebung geachtet hatte, sondern einfach weiter in irgendeine Richtung gelaufen war.
Ich hielt aber weiterhin von ihr Abstand, da mir klar war wie ansteckend das Geostigma doch war, auch wenn man es nur durch eine Berührung genau an diesen Stellen bekam, war selbst das noch nicht einmal wirklich sicher, besonders da es kaum Menschen gab, die unter diesen Krankheitsbildern litten. Aber hier konnte man sich immerhin nicht anstecken, da dies hier doch nur eine virtuelle Welt war und damit nicht der Realität entsprach.
...

"So ist das also. Wenn ich an Schicksal glauben würde, dann würde ich denken, das hier hätte was zu bedeuten!", meinte ich. Ich ließ sie nicht aus den Augen, verspürte diesmal aber auch keine Angst. Irgendwas kam mir aber auch seltsam vor. Letztes Mal war sie einfach weitergegangen, doch warum dann jetzt nicht? "Warum benutzt du nicht wieder deinen Nebel, um ungestört weiterzugehen? Dich hält doch nichts davon ab, es zu tun, wenn du nichts von mir willst!", sagte ich nur. Mir lag auch nichts daran, ihr etwas anzutun.

Es war mehr ein aufgesetztes Lächeln, was sich auf meinem Gesicht abzeichnete, da ich in dieser Situation gerade nicht wirklich wusste, was ich tun sollte oder wie ich reagieren sollte.
Ich war eigentlich nicht aufs töten aus, wenn ich es nicht wollte und genau deshalb tat ich ihr auch gerade nichts an.
Wieso sollte ich dies auch, ich hatte ja nichts dagegen und einen Gegenspieler konnte ich immer mal wieder gebrauchen, obwohl ich gern jemanden hätte, der es mit mir aufnehmen konnte, wobei ich nicht sagen konnte, dass ihr Avatar nichts drauf hatte, denn eigentlich hatte ich noch nicht viel von ihrer Stärke mitbekommen.
"Wenn du es unbedingt heraufbeschwören willst.", murmelte ich und schickte auch schon meinen Nebel auf sie los.
Doch kurz vor ihr, verschwand er einfach wieder und mein Körper verkrampfte sich. Eigentlich wusste ich ja, dass ich diese Anfälle die das Geostigma verursachte auch hier bekommen konnte, aber das es so schnell passierte hätte ich nicht gedacht.
Ich verschränkte meine Arme und blickte auf den Boden, während sich mein Körper einfach weiter verkrampfte und mein Sichtfeld manchmal mehr oder weniger verschwand, während eine Welle des Schmerzes über mich hereinbrach.
...

Als 'Tod' ihren Nebel auf mich hetzte, verfestigte ich meinen Stand und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Ich war dann aber sehr überrascht, als er verschwand. Ich beobachtete dann nur den Avatar und wirkte mit der Situation überfordert. Sicher hätte ich ihr bestimmt helfen können, auch wenn ich noch nicht wusste wie, aber so könnte ich mir viele Feinde machen. Andererseits wusste ich, dass ein Mensch 'Tod' steuern musste und genauso wusste ich auch, dass diese Person sterben müsste, wenn 'Tod' es tat. Ich überlegte dann nicht lange und beschloss, ihr zu helfen.
Ich ging näher auf sie zu und fragte: "Wie kann ich dir helfen? Mir ist egal, ob du 'Tod' bist oder nicht, aber ich lasse dich nicht in diesem Zustand zurück!"

"Ist schon gut, dass gehört eben zu der Krankheit unter der ich leide.", murmelte ich und bereute es schon fast zu viel gesagt zu haben, obwohl ich hoffte, dass sie nun nicht gleich darauf kam, wer ich war. Aber eigentlich war es mir mehr oder weniger gerade in dieser Situation gleichgültig ob sie es erfahren würde oder nicht.
Doch eigentlich konnte es wirklich nur schädlich für sie sein, wenn sie mir half, da ich eben schuld an dem ganzen Verschwinden der Avatare war und dies nicht einmal unbeabsichtigt war, sondern mit voller Absicht und ja ich musste zugeben, manchmal auch aus einfacher Langeweile heraus.
"Mach dir einfach keine Gedanken, das hört sowieso gleich auf.", versuchte ich sie weiter zu beruhigen und auch davon abzuhalten mir zu helfen.
De Abstände zwischen diesen Anfällen waren zwar für meinen Geschmack ziemlich kurz, da ich mich bis jetzt an jeden einzelnen erinnerte, jedoch wenn man es anders betrachtete, lag noch ein ganz annehmbarer Abstand dazwischen und dies war auch gut so.
Anschließend hörten diese Schmerzen auch endlich wieder auf und ich war mehr als nur froh darüber.
...

Ich stand nur noch wie angewurzelt da und beobachtete 'Tod', zumindest bis ich es nicht mehr sehen wollte. "Krankheit...? Besteht da vielleicht der Zusammenhang?" Eigentlich wollte ich immer noch helfen, aber da ich nicht wusste wie ich das konnte, blieb mir keine andere Wahl, als einfach nur danebenzustehen.
Als es dann besser um sie zu stehen schien, fragte ich sie: "Geht's wieder? Das sah gar nicht gut aus, aber das weißt du bestimmt." Im Anschluss auf meine Worte machte ich mich wieder auf alles gefasst.

"Ja, alles in Ordnung mach dir keine Gedanken.", murmelte ich und nahm auch wieder meine aufrechte Haltung ein, die ich zuvor ein wenig vernachlässigen musste.
Ich wollte eigentlich nicht, dass sie es jetzt schon erfahren würde, aber verhindern konnte ich es mittlerweile auch nicht mehr so wirklich, also war es mir auch nicht mehr ganz so wichtig, ob mein Geheimnis ans Tageslicht kam oder eben nicht, obwohl ich ihr eigentlich doch bereits genug Hinweise gegeben hatte. Obwohl dieser weitgehend unbeabsichtigt gewesen war.
...

Ich glaubte zu wissen, wo nun der Zusammenhang zwischen 'Tod' und Reita, der in der Werbung zu Game or reality angesprochen wurde, bestand. Irgendwie passte diese Gemeinsamkeit auch zu meiner Vermutung. "Angenommen, 'Tod' steht für die Krankheit selbst. Wenn Reita 'Tod' also in dem Spiel besiegen kann, dann kann sie auch ihre Krankheit bewältigen.", dachte ich. Ich dachte öfter so kompliziert, wodurch ich dann aber das Offensichtliche übersah.
"Na dann. Ich gehe weiter. Vielleicht sieht man sich wieder.", sagte ich, kehrte 'Tod' den Rücken und lief los.

Innerlich hätte ich mich selbst schon beinahe für diese Sache hier, anmeckern können, besonders da sie anscheinend immer noch falsch lag, was mich anbelangte, aber nun ja da konnte man eben nichts machen und wahrscheinlich würde dies sowieso noch mit der Zeit richtig aufgedeckt werden. Und sicherlich war ich dann schon mal auf ihre Reaktion gespannt.
Wenn sich auch jetzt ein wenig Frust über genau dies in mir sammelte und ich das Gefühl hatte diesen an jemandem auszulassen, mit der Hoffnung nicht so große Aufmerksamkeit zu erregen, wobei mir diese doch irgendwie auch gerade recht kommen würde.
Ich beschloss anschließend wieder zurück ins Dorf zu gehen, das ich zuvor verlassen hatte und suchte mir dort erst mal jemanden raus, der dies meiner Meinung nach auch verdiente, immerhin erlöste ich sie dann damit auch ein wenig von dem Drang dieses Spiel weiter zu spielen, auch wenn sie sich eigentlich ganz einfach wieder einen neuen Avatar erstellen konnten, obwohl es für sie erst einmal das Ziel sein müsste, hier noch bevor sie waren, sich selbst aus ihrem Avatar zu befreien und diese, wenn auch minimale Chance ließ ich ihnen eigentlich immer.
"Avatar 670481 "Rean", sei gegrüßt. Ich bin der Tod.", stellte ich mich immer wieder meinem jeweiligen Ziel vor und verbeugte mich aus Höflichkeit noch.
"Zwar tut es mir leid, aber leider musst du nun aus diesem Avatar verschwinden.", wenn er auch eigentlich auf einen Kampf aus war, so ließ ich ihm einfach nicht die Chance und erwürgte diesen Avatar einfach mit meinem Nebel, der wie aus dem Nichts auf dem Dorfplatz erschienen war.
Eine sehr maschinell klingende Stimme meldete sich wie jedes Mal aufs neue zu Wort.
"Glückwunsch sie haben Avatar 670481 erfolgreich aus dem Spiel entfernt.", für mich klang dies eigentlich mehr als nur falsch, dass man mich für etwas beglückwünschte, dass eigentlich mehr als nur falsch war, aber es war eben nicht zu ändern, da ich dies eben dem ganz eigenen Humor meines Vaters zu verdanken hatte.
...

Mit meiner Annahme, dass Reitas Avatar 'Tod' beseitigen wollte, womit ich unwissend falsch lag, setzte ich es mir als Nebenaufgabe ihr dabei zu helfen. Deshalb wollte ich meine Ausrüstung verbessern, was mir sicher auch bei der Suche nach dem Kristall helfen könnte. Ich erreichte eine Stadt, die sich Aesto nannte und ich sah mich etwas um. Vielleicht konnte man mit dem nötigen Geld, welches man sich erspielen konnte und damit kein wirkliches Geld war, die nötige Ausrüstung kaufen. Mich interessierte aber mehr, ob es nicht irgendwo versteckt in Krypta zum Beispiel in dunklen Höhlen oder anderen Dungeons nicht besondere Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände gab. Deshalb hörte ich mich auch etwas um.

Anschließend zog ich weiter.
Ich schaute den Avatar, der sich in seine Daten, aus denen er bestand, zersetzte nicht einmal mehr an, aber ich wusste, dass die Person, die ihn steuerte noch rechtzeitig weggekommen war, wie alle anderen auch und dies allein war schon gut für mein wirkliches selbst, da ich unter keinen Umständen als Mörder dastehen wollte, wenn jemandem genau dies innerhalb des Spiels passieren würde. Und außerdem hätte ich sonst noch meinen Vater in Schwierigkeiten gebracht und dies wollte ich nicht, da er einfach so gut zu mir war, was ich eigentlich auch nicht von allen Vätern sagen konnte, zumindest glaubte ich dies, da ich eigentlich kaum Menschen außerhalb des Spiels kannte.
Die Reise nach Aesto, dies war die nächste Stadt hier, war eigentlich nicht wirklich lang, oder brauchte viel Kraft von mir, aber ich war doch froh, dass ich endlich da war, da ich mein Katana dort abgegeben hatte und zugegeben zwar unter einem falschen Namen, aber ich war doch froh, wenn ich es endlich wieder in meinen Händen halten konnte.
Als ich dann in Aesto ankam, steuerte ich instinktiv auf den Waffenladen zu, indem ich mein Katana abgegeben hatte. Es war schon ein seltenes Stück, weshalb ich auch verstehen konnte, dass der Händler es im Laden auslegte um damit anzugeben, jedoch konnte ich es nicht leiden, wenn sich zu viele Leute dafür interessierten, was ich eben wieder mitbekam, da sich einige quasi darum stritten dem Händler ein gutes Angebot zu unterbreiten, der es aber sowieso nicht verkaufen wollte, da ich ihm eine enorme Summe an dem Geld was wir hier verwendeten, hatte zukommen lassen um die Reparaturen und ein paar Extras dafür zu bezahlen.
...

Vor einem Waffenladen herrschte großer Andrang. Ich lief gerade an ihm vorbei und bemerkte. dabei, dass ein seltenes Katana das Objekt der Begierde war. Ich hingegen interessierte mich kaum dafür. Interessanter wurde alles, als ich 'Tod' bemerkte.
"Sie schon wieder! Ich begegne ihr momentan auch überall.", murmelte ich. Es war schon merkwürdig, dass ich sie andauernd traf, aber das schlimme daran war, dass ein anderer Spieler meine Worte mitbekommen hatte. Er blieb neben mir stehen und sagte: "Hört sich so an, als wärst du eine der wenigen, die bei einem Aufeinandertreffen mit 'Tod' nicht ausgelöscht wurden. Du bist zumindest die erste, die ich kennenlernen durfte." Ich blickte genervt zu dem Avatar, der mich von der Seite ansprach.
Er war mindestens zwei Köpfe größer als mein Avatar und sah auch sonst ziemlich stark aus. Nur so auszusehen hieß aber noch längst nicht, dass er auch stark war. Angewidert von dem Typen ging ich einfach weiter. Hauptsache weg von ihm. Weit kam ich jedoch nicht, denn ich wurde von ihm am Arm festgehalten und er sagte: "Aber, aber... Nicht so hastig! Du bleibst noch etwas hier und wirst mir helfen!" "Warum sollte ich das tun? Hier ist doch wohl jeder auf sich allein gestellt!", erwiderte ich und riss mich los. Er lief dann aber vor meiner Nase und hob mich dann hoch, so dass ich mich mit ihm auf einer Augenhöhe befand. Mir fiel nur noch ein seltsames Leuchten seiner Augen auf, bevor ich komplett die Kontrolle über meinen Körper verlor. Er gehorchte mir einfach nicht mehr und ich konnte mich nicht mal dagegen wehren. Mein Verstand gehörte aber noch mir. Deshalb konnte ich auch noch fragen: "Du Mistkerl! Was hast du mit mir gemacht?" Er ließ mich erstmal gemeinsam mit ihm von hier weggehen und erlaubte sich dabei sogar noch den Spaß, dass ich nicht von ihm ablassen könne, wobei mein Gesicht etwas anderes ausdrückte.

Als ich mir dann endlich meinen Platz an der Theke gesichert hatte, obwohl ich von meiner Umgebung noch ziemlich viel mitbekam, nahm ich erst einmal wieder mein Katana entgegen und bemerkte schon gleich die enttäuschten Gesichter der anderen Avatare, die aber stark die Luft einzogen, als sie mich ansahen.
Ich zog die bläulich schimmernde Klinge aus der Schwertscheide und sah daraufhin kurz zu den anderen Avataren, die anscheinend immer noch dieses Katana besitzen wollten, wobei ich ihnen das auch nicht verübeln konnte, jedoch war ich nicht bereit meinen wertvollsten Besitz einfach so abzugeben, erst recht nicht an solche Geier, die doch einfach nur auf ihren Vorteil hinaus waren.
"Sie haben Avatar 58477, Avatar 58476, Avatar 58475 ..... Avatar 58450, erfolgreich ausgelöscht.", hallte diese Stimme von zuvor wieder und wie zuvor auch fühlte ich mich mehr als nur schlecht, jedoch hatten diese Avatare nicht nur mich genervt.
Noch bevor ich irgendwie in eine andere Richtung gehen konnte, sah ich wie Cana von einem, nun ja es dachte wahrscheinlich jeder so weshalb man das auch nicht weiter aussprechen sollte, einfach verschleppt wurde. Man musste in dieser Welt eben auf alles gefasst sein und ehrlich gesagt musste allein derjenige, der so so einen Avatar mit einer Fähigkeit erstellte, der andere zu seinen "Sklaven" machen konnte, wohl ein Mensch sein, der sich in der wirklichen Welt nichts traute, aber in solch einer Welt sozusagen den Chef markieren wollte.
Ich befestigte mein Katana einfach an meinem Gürtel und schaute noch einmal ganz kurz nach hinten, bevor ich mich von dem Waffenhändler mit einem einfachen Handzeichen verabschiedete und anschließend Cana und dem Typen folgte.
Sie waren zwar schon ein Stück weit weg, aber ehrlich gesagt würde ich sie wohl noch schnell einholen, weshalb ich auch mich einfach nur in meinem Nebel auflöste und ihnen dann so folgte.
...

Allein unter uns, offenbarte mir der Typ, weshalb er meinen Körper kontrollierte. Er fasste mir ans Kinn und sagte: "Du, Kleine, sahst mir aus wie eine typische Einzelgängerin. Gut, in Wahrheit ist es wie du sagtest jeder, doch manche schließen sich auch zusammen, um in Nebenquests ihre Ausrüstung aufzustocken. Damit versprechen sie sich eine leichtere Suche nach dem Kristall des Erwachens. Du stelltest für mich ein leichtes Opfer dar und du bist sicher auch stark. Immerhin konntest du eine Begegnung mit 'Tod' überstehen. Jetzt werde ich mit deiner Hilfe meine eigene Ausrüstung verbessern, bis mich niemand mehr aufhalten kann. Dir wird vermutlich sowieso niemand helfen, und alleine wirst du dich nie aus meiner Kontrolle befreien können!"
Er fing daraufhin an zu lachen. Ich hoffte nur, dass vielleicht doch jemand kam und mir half. Wir verließen allerdings Aesto, damit wirklich niemand mehr auf die Idee kam, mir zu helfen. Dass 'Tod' uns verfolgte, wussten wir beide nicht und hatten es auch nicht mitbekommen. "Du wirst damit nicht durchkommen!", sagte ich vorlaut. Meinen Verstand kontrollierte er wohl nicht wie ich sofort gemerkt hatte, aber das brachte mir wenig. Der Typ, er selbst hatte seinen Avatar 'Grabslur' genannt, erwiderte selbstsicher: "Wer soll mich denn aufhalten, Kleine?"

"Ich würde nicht so vorlaut sein.", sprach ich den mir eigentlich vollkommen unbekannten Charakter an, während sich mein Nebel sammelte. Ja sicherlich brachte es als Tod schon einige Vorteile mit sich, wenn man so reisen konnte. Aber eigentlich war ich niemand der anderen half, ich konnte nur solche Angeber nicht leiden und dies reichte mir schon um noch jemanden an nur einem Tag aus diesem Spiel zu entfernen.
Ich ließ meinen Nebel sich direkt vor ihm sammeln und tauchte dann auch sofort auf.
Mein Katana hielt ich in der Hand und mit meinen roten Augen schaute ich ihm nur kühl entgegen. Ich war wirklich niemand, der so handelte und andere beschützte, aber ich konnte es wirklich auch nicht leiden, wenn andere auf solch dumme Ideen kamen. Aber besser ich entfernte sie als mein Vater, da er gleichzeitig noch versuchte mit diesen Personen zu reden, was aber meistens nichts brachte und ich entfernte sie dann lieber gleich.
"Und nun lass sie los.", sprach ich bedrohlich und zischte diese Wörter zugleich, was aber nicht bedeutete, dass ich dabei so etwas wie Wut verspürte. Anschließend richtete ich die blaue Klinge meines Katanas auf ihn, die in der Sonne leicht schimmerte.
...

"Ich halte sie doch gar nicht fest. Sie läuft doch nur neben mir her. Warum lassen wir sie nicht entscheiden, was sie will?", meinte er, aber das waren nur leere Worte. Er wusste genau, was 'Tod' meinte, aber er wollte mich nicht einfach so in Ruhe lassen und kontrollierte mich weiterhin. So ließ er mich jetzt mein Schwert und Schild ziehen, damit ich mich zuerst 'Tod' entgegenstellte.
Ich selbst war mehr als nur überrascht, dass ausgerechnet 'Tod' kam und mir scheinbar helfen wollte. Nur stellte ich mich zwischen ihr und 'Grabslur' und wurde dazu gezwungen ihr Katana mit meinem Schwert von ihm wegzudrücken. Ich versuchte mich zwecklos dagegen zu wehren, weshalb ich am Ende nur sagte: "Ich will das hier gar nicht! Ich hoffe das weißt du. Warum sollte ich auch gegen jemanden kämpfen, der mich aus seinen Fängen befreien will. Mir ist sogar egal, warum du gekommen bist!"
'Grabslur' ließ mich mich auf 'Tod' stürzen. Unter seiner Kontrolle konnte ich aber meine okkulten Künste nicht einsetzen. Und da er von meinen Blitzen nichts wusste, ließ er mich sie auch nicht einsetzen. Alles in allem war ich also gerade im Vergleich zu sonst schwach und zu nichts zu gebrauchen.

"Ich habe auch von ihrem Körper gesprochen, aber wie ich das sehe, muss ich mich wohl doch auf einen Kampf einlassen. Und danach hohl ich mir deine ID.", sprach ich einfach nur und versuchte dann Cana nicht so wirklich zu verletzen.
Es war eher, dass ich versuchte einfach nur ihr Schwert aus ihrer Hand zu schlagen.
Sicherlich hatte ich nicht so wie sie einen Schild, was ihr vielleicht doch einen kleinen Vorteil brachte, aber ich brauchte so etwas nicht wirklich, da es für mich nur unnötiger Ballast war, obwohl ich das vielleicht irgendwann hätte auch gebrauchen können, aber es spielte wohl zur Zeit nur eine kleine Nebenrolle.
Obwohl ich mir nicht so ganz sicher war, ob ich sie nicht doch verletzen würde, schlug ich mehr mal mit meinem Katana auf sie ein, doch genau alle diese Schläge wurden von ihr pariert. Ebenbürtig waren wir uns da vielleicht noch lange nicht, aber was die Schwertkunst betraf schon.
...

Ich konnte bei dem ganzen Geschehen nur zusehen und achtete auf jede Bewegung, die 'Grabslur' mich ausführen ließ. "Er kennt wirklich nur Grundtechniken eines Schwertkampfes und dass, obwohl er selbst auch mit einem kämpft... zumindest, wenn er niemand anderen für sich die Drecksarbeit erledigen lässt.", dachte ich.
Ich hasste es wirklich, von ihm kontrolliert zu werden. Sicher könnte man seine Fähigkeit auch sinnvoll gebrauchen, zumindest wenn man erfahrener war als er, aber in diesem Spiel würde man wohl kaum jemanden antreffen, der anderen freiwillig half, auch mit dieser Fähigkeit nicht. Ich jedenfalls fand, dass man mit so einer Fähigkeit gut jemanden ausbilden konnte.

Mir wurde das alles hier zu albern. Da ich mich nicht auf den Kampf konzentrieren musste, merkte ich auch schnell, dass 'Tod' sich zurückhielt. Den Grund dafür kannte ich nicht, schließlich hielt ich sie noch für eine völlig Fremde. Ich schrie 'Tod' dann an: "Ist das alles, was du kannst? Wenn du ihn ausschalten willst und dafür an mir vorbei musst, dann gib gefälligst alles, was du hast! Auf mich brauchst du keine Rücksicht zu nehmen. Alles ist mir lieber, als von ihm kontrolliert zu werden - selbst der Tod!" Aus meinem Tonfall gegen Ende meiner kleinen Rede konnte man auch raushören, dass ich es ernst meinte.

Ich fand es immer wieder erstaunlich, wie einige Menschen ihr Handeln versuchten zum einen zu erklären und zum anderen auch ins rechte Licht zu rücken, doch die meiste Zeit interessierte es mich sowieso nicht, was mit den anderen in meiner Umgebung geschah nur konnte ich keine Ungerechtigkeit leiden und so etwas war dies eben. Da entfernte ich lieber diesen einen Avatar, als andere leiden zu sehen, die ich irgendwann auch noch aufgrund dessen beseitigen musste.

"Wenn es dein Wunsch ist.", murmelte ich und wich kurz etwas zurück. Meine Augen glühten einmal kurz auf, während ich die Klinge meines Katanas vor mich hielt und einmal kurz darüber strich, wodurch sich der schwarze Nebel um die Klinge legte und ansatzweise den Anschein unterbreitete, dass die Klinge brennen würde.
Anschließend holte ich mit meiner Klinge aus und schlug ihr förmlich ihr Schwert aus der Hand.
"Es war dein Wunsch, also...", murmelte ich nur noch, bevor ich sie mit meinem Schwert ein weiteres Mal angriff. Sicherlich verletzte ich sie dabei nicht so, dass ich es geschafft hätte, ihren Avatar auch zu entfernen, da dies nicht meine Absicht war, aber ich zeigte auch momentan keine Rücksicht mehr.
...

Gewisse Teile meiner Rüstung verhinderten das Schlimmste, aber 'Tods' Hiebe fügten mir doch Verletzungen zu. Eine Wunde zierte meinen linken Arm während sich jeweils eine weitere an meinem Bauch und meinem rechten Oberschenkel abzeichnete. Ich war auch zu Boden gestürzt, doch 'Grabslur' ließ mich trotzdem wieder aufstehen und wollte mich weiterkämpfen lassen. 'Tod' war ich nicht böse, ich wollte es immerhin nicht anders. "Danke!", murmelte ich. 'Grabslur' lachte nur, denn es amüsierte ihn, was sich hier abspielte. Ihm war egal, was aus mir wurde. Deshalb sagte ich an 'Tod' gerichtet: "Das ist deine Chance! Mach was draus. Er ist gerade etwas unvorsichtig!"

"Dir ist klar, dass wenn du dies sagst, er es bemerkt und sein Verhalten korrigiert nicht war.", murmelte ich leise, aber dennoch gut hörbar. Ich lief dann einfach an ihr vorbei, naja mehr oder weniger hatte ich mich kurz aufgelöst und mich hinter ihr wieder zusammengesetzt.
Mir tat es aber trotzdem wirklich sehr leid, dass ich sie verletzt hatte, da dies einfach nicht zu meinen Plänen dazugehörte .
Anschließend stand ich dann auch vor "Grabslur". Er war einfach nur widerlich, zumindest in meinen Augen und deshalb kämpfte ich doch ein wenig mit mir selbst, da ich mich nicht mit so jemanden anlegen wollte, naja eigentlich wollte ich mir mit ihm nicht die Hände schmutzig machen, jedoch musste ich dies wohl um Cana zu helfen und ja genau dies würde ich auch tun.
Anschließend holte ich erneut mit meinem Katana aus, um das sich noch immer der schwarze Nebel bildete.
Sicherlich war es zu einfach, sie nur mit einem Schlag auszurotten, aber was konnte ich denn dafür, wenn sie so schwach waren.
Mit meinem Katana trennte ich anschließend einfach seinen Körper in zwei Hälften, die sich dann in einzelne Dateifragmente zersetzten.
"Avatar 04785 - Grabslur ausgelöscht.", wieder tauchte diese mechanisch klingende Stimme auf, die mir meinen angeblichen Sieg übermittelte.
Nachdem sich dies auch gelegt hatte, ging ich zurück zu Cana.
...

Mit der Auslöschung von 'Grabslur' bekam ich wieder die Kontrolle über meinen Körper zurück. Mein ganzer Körper lockerte sich und ich ließ mich nach hinten fallen. Es war ein beruhigendes und zugleich schönes Gefühl sich wieder frei bewegen zu können, obwohl ich selbst darin wegen der Verletzungen eingeschränkt war. Trotzdem würde ich nach so einem Erlebnis wohl diese Bewegungsfreiheit zu schätzen wissen.
Ich fasste dann mit der Hand meines unversehrten Arms an die Wunde am anderen Arm, wobei ich kurz vor Schmerzen die Zähne zusammenbiss. Die anderen Wunden sah ich mir daraufhin nur noch an. "Das sieht gar nicht gut aus, aber wenigstens bin ich wieder befreit.", flüsterte ich mir zu.
"Ich muss mich bei dir bedanken, 'Tod'! Danke, dass du diesen Mistkerl besiegt hast! Ich bin dir, dem 'Tod', wohl etwas schuldig.", sagte ich, als 'Tod' wieder bei mir war. Vielleicht dankte ich ihr zu früh, denn mich könnte sie auch noch entfernen wollen, doch so böse wie sie immer bezeichnet wird, fand ich sie nicht. Mein Eindruck war eher der, dass sie den 'Abschaum' dieses Spiels entfernte und dadurch für Ordnung sorgte. Bestimmt war ich aber nur eine von wenigen oder vielleicht sogar die Einzige, die so dachte.

"Du bist mir nichts schuldig.", murmelte ich und steckte erst einmal mein Katana wieder weg. Ich empfand wirklich nicht, dass sie in meiner schuld stand, da es doch immer hin nur eine Frage der Zeit war, bis ich auch diesen Avatar hätte entfernen müssen.
Anschließend kniete ich mich neben sie und wickelte ein paar Verbände um die Verletzungen die sie durch mich erlangt hatte.
Ich wusste, dass sie schlimm waren, aber ich konnte nicht mehr tun, da ich selbst nicht über Heilkünste Verfügte, auch wenn diese vielleicht hätten nützlich sein können.
"Pass auf, wenn du dich wieder aus dem Spiel ausloggst, die Verletzungen werden dir folgen.", sprach ich in einem warnenden Ton und ich wusste genau, wovon ich sprach, sonst wäre mir wohl meine Krankheit auch nicht mit ins Spiel gefolgt.
Nachdenklich sah ich dann hoch zur Weltuhr, die man aus allen möglichen Richtungen und aus jeder Entfernung erblicken konnte. Es war schon spät, sehr spät, naja für meine Verhältnisse vielleicht nicht, aber für jemanden, der in der richtigen Welt die Schule besuchte oder arbeiten musste, war es wohl schon wirklich spät. Auch, wenn hier vielleicht noch Tag war, so war es doch außerhalb dieses Spiels bereits mitten in der Nacht.
...

Ich sah 'Tod' leicht lächelnd an. Sie konnte so viel behaupten, dass ich ihr nichts schuldig war, doch ich empfand es trptzdem anders. Irgendwann würde ich mich schon irgendwie bei ihr revanchieren können.
Nach ihrer Warnung meinte ich: "Das dachte ich mir schon. Man nimmt doch selbst die Erschöpftheit mit. Warum sollte es dann bei sowas anders sein?" Für die Verbände dankte ich ihr auch und ich ließ sie wissen, dass ich keinesfalls sauer auf sie wegen der Verletzungen war, obwohl sich das mit dem Dank eben sicher erübrigt hatte.
Ich blickte dann gar nicht erst auf die Uhr, sondern loggte mich einfach so aus, damit ich mich in meinem gemütlichen Bett ausruhen konnte. Ich verabschiedete mich aber noch bei 'Tod', bevor ich dann aus dem Spiel verschwand.

Zurück aus dem Spiel merkte auch ich sofort, dass es bereits Nacht geworden war. Wie 'Tod' gesagt hatte, war ich wirklich verletzt. Allerdings trug ich auch schon Verbände, weshalb ich mir darum gerade keinen großen Kopf machte.
Ich zog mir meine Schlafbekleidung an und legte mich noch etwas schlafen, bevor völlig übermüdet zur Schule ging.

Ich erwiderte auf diese Verabschiedung zunächst nichts, sondern löste mich selbst wieder in meinem schwarzen Nebel auf, der mich zurück in "meine" Welt trug, es war eher eine Zwischenwelt, aber in dieser lebte mein Avatar, wenn ich gerade nicht eingeloggt war, vielmehr lebte er nicht dort, sondern er schlief dort.
Anschließend loggte ich mich auch aus. Es war wirklich schon weit nach Mitternacht, aber eigentlich hätte ich auch weitermachen können, auch da mein Körper dies noch verkraftet hätte, jedoch wollte ich selbst nicht mehr spielen, da dies genug war und ich auch noch schlafen wollte.
Von draußen hörte ich keinerlei Geräusche, was wohl bedeutete, dass mein Vater noch nicht wieder zurück war und wahrscheinlich würde er auch in seinem Büro übernachten, aber ich war froh, wenn er überhaupt noch nach Hause kam, da ich heute eben noch in die Innenstadt wollte, auch wenn Shoppen eigentlich nicht so mein Ding war, aber neue Looks wollte ich gerne wieder mal sehen und auch wollte ich mal wieder neue Klamotten, was jedoch passieren würde, war eher das ich dies allein hätte machen müssen, da mein Vater wohl wieder weg bleiben würde.
Anschließend zog ich mich noch schnell um und legte mich anschließend in mein Bett.
...

Die restliche Nacht lief für mich eher unruhig ab. Ich schaffte es nicht, fest zu schlafen, da mich bei einer falschen Bewegung Schmerzen plagten. Dafür sorgten meine Verletzungen. Trotzdem kam das Schlimmste erst morgens auf mich zu.
Der Wecker hätte auch weiter ruhig bleiben können, da ich auch ohne ihn wach wurde. Ich machte mich fertig für die Schule, aber zog mir nichts Besonderes an, um meine Verletzungen zu verstecken. So kam es dann auch beim Frühstück dazu, dass mein Vater, mein Halbbruder und meine Stiefmutter sie bemerkten. Mein Vater fragte mich besorgt: "Was ist passiert, Liebes?" Ich verschwieg ihm die Wahrheit nicht und nachdem sie nun Bescheid wussten, musste ich mir von meiner Stiefmutter einiges anhören.
Sie wollte mich nicht zur Schule lassen, sondern schleifte mich zum Arzt. Er sollte sich die Wunden alle ansehen.

Mich weckte wie immer kein Wecker, da ich auch nicht aufstehen musste, was für mich auch nicht schlecht war. So kam es auch erst, dass ich um 10 Uhr aufstand, nun ja ich hätte auch länger schlafen können, aber ich wollte ja noch weg also musste ich eben aufstehen.
Ich ging dann in die Küche, wo ich einen Zettel von meinem Vater vorfand, "wenigstens war er hier gewesen", ging es mir dabei durch den Kopf. Aber Zeit für mich hatte er trotzdem nicht, was mich zwar etwas kränkte, ich aber doch mit einem leichten Zucken mit den Schultern abtat.
Nach meinem Frühstück und einer ausgiebigen Dusche, zog ich mich erst einmal um und stylte mir meine Haare, wobei ich dies doch wirklich nur tat, wenn ich das Haus verließ.
Danach packte ich noch meine kleine Beatmungsmaske mit dem dazu gehörigen Gerät in eine Tasche und packte auch noch mein Geld ein, bevor ich das Haus verließ.
Ja es war ein seltsames Gefühl, als ich die Tür hinter mir schloss, jedoch war dies auch recht angenehm, da ich nun endlich mal wieder eine andere Umgebung um mich hatte.
...

Es zeigte sich mal wieder, wie wenig mir meine Stiefmutter vertraute. Anstatt mich einfach zum Arzt zu schicken, kam sie direkt mit, um auch sicherzugehen, dass ich beim Arzt war. Letztlich wechselte mir der Arzt auch nur die Verbände und sagte mir, dass ich mich schonen musste, was widerum bedeutete, dass ich keine körperliche Anstrengung ausüben durfte. "Als ob ich das nicht schon vorher wusste...", dachte ich.
Meine Stiefmutter bestand noch darauf, mich ins Krankenhaus einweisen zu lassen, doch dies hielt der Arzt für unnötig, solange ich mich nicht zu sehr anstrengte. Teilweise wäre ich aber jetzt auch lieber dort gewesen, anstatt dauernd von meiner Stiefmutter bewacht zu werden.

Wieder zurück zuhause waren wir erstmal allein. Mein Vater und mein Halbbruder waren schon arbeiten bzw. in der Schule. Wenigstens musste meine Stiefmutter gleich auch zur Arbeit, worüber ich mich innerlich schon freute.
Trotzdem beschloss ich für mich während ihrer Abwesenheit nicht zuhause zu bleiben. Zur Entlastung meines verletzten Beines hatte ich sogar eine Krücke bekommen, die ich meiner Ansicht nach nicht brauchte. Trotzdem lief ich dann mit dieser etwas durch die Stadt, nachdem meine Stiefmutter zur Arbeit gegangen war.